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Konzert in drei Kirchen

GZ Plus IconDieser Chor hat in Bad Harzburg Kultstatus, aber warum ist das so?

Der St.-Nicolai-Frauenchor tritt in der Schlewecker Dorfkirche auf.

Der St.-Nicolai-Frauenchor tritt in der Schlewecker Dorfkirche auf. Foto: Schlegel

Was hat der St.-Nicolai-Frauenchor, dass bei jedem Konzert der Zuschauerandrang riesig ist? Er ist halt Kult. Das zeigte sich auch beim Konzert in Schlewecke.

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Von Holger Schlegel
Sonntag, 21.12.2025, 04:00 Uhr

Schlewecke. Dieser Chor ist Kult. Und das weiß spätestens seit vergangenem Samstag die ganze Welt. Denn das Konzert des St.-Nicolai-Frauenchores in der Schlewecker Kirche wurde live im Internet übertragen. Aber viel schöner war es natürlich, dem Ereignis vor Ort beizuwohnen. Schön, aber auch eng.

Noch zwei weitere Konzerte

Das Konzert in Schlewecke war eine Premiere, bisher hatten die Damen um das Chorleiterinnen-Duo Melanie Berger und Steffi Strauß im Advent nur in ihren Heimatkirchen Bettingerode und Westerode gesungen. Das tun sie auch in diesem Jahr, und zwar am Samstag (15 Uhr in Westerode, 17 Uhr in Bettingerode). Dort wird es erfahrungsgemäß immer sehr voll sein, kein Wunder, bei zwei Heimspielen.

Doch auch in Schlewecke entwickelte der Chor eine enorme Magnetwirkung, die kleine Dorfkirche war schon eine halbe Stunde vor Konzertbeginne knackevoll, und es schoben sich immer noch viele weitere Besucher hinein. Weit mehr als 200 Menschen dürften es am Ende gewesen sein, sie standen in den Gängen und zwängten sich in die Bänke. Und auch der Chor selbst musste „Tetris“ spielen, sich also geschickt aufbauen.

Menschen sitzen in der Kirche.

Die kleine Kirche ist zum Bersten gefüllt. Foto: Schlegel

Als schließlich alles geordnet war, konnte endlich das Konzert beginnen, das laut Gemeindepfarrer Martin Fiedler auch ein musikalischer Gottesdienst zum 80. Geburtstag der Kirchengemeinde sein sollte. Seit Sommer hatte der Chor sein Programm einstudiert, und doch waren die Damen sichtlich aufgeregt. Ob alles klappen würde? Es klappte alles.

Und wie üblich bei diesem Chor war es wieder die Mischung, die das Konzert so besonders machte. Kirchliche Weihnachtslieder („In einer Höhle“) ließen das Konzert sanft beginnen. Wobei der ganze erste Teil besinnlich, nachdenklich, gefühlvoll daherkam. Inklusive einer Eigenkomposition für zwei Gitarren namens „Besinnlichkeit“.

Aber der St.-Nicolai-Chor ist bekannt für seinen Schwung, auch in der Adventszeit. Und da wird das Ensemble erst richtig gut. „White Christmas“ ist ein Beispiel dafür. Genau wie das legendäre hawaiianische Adventslied „Mele Kalikimaka“ und die gefühlvoll solistisch vorgetragene Version von „Winter Wonderland“. Beides sind Klassiker im Programm der Nicolai-Damen. Und ein absolutes Muss ist natürlich der Titelsong aus „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“: „Küss mich, halt mich, lieb mich“. Diese Zugabe ist genauso kultig wie der Chor selbst.

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