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Spielplätze im Neiletal

GZ Plus IconWann Kinder an Lutters Mühlenteich über Spielgeräte toben können

Rasenfläche am Mühlenteich in Lutter, Schild weist auf Förderung durch das Programm "Dorfentwicklung" hin.

Auf der durch die Verlegung eines Biotop-Teils am Lutteraner Mühlenteich entstandenen Rasenfläche wird im kommenden Jahr ein Spielplatz errichtet. Foto: Gereke

Einst Kleingarten, dann Schlammablagefläche, später Biotop – und nun bald Spielplatz: Der Fahrplan zum neuen Areal für Kinder an Lutters Mühlenteich steht.

Von Andreas Gereke Dienstag, 02.12.2025, 10:00 Uhr

Lutter. Die Zukunft von zwei Spielplätzen im Flecken Lutter am Barenberge stand auf der Tagesordnung des Ortsrats. Auf beiden Arealen soll sich im kommenden Jahr nämlich etwas tun.

Der Fahrplan zum neuen Spielplatz am Mühlenteich in Lutter steht: Die Vergabe des Auftrags ist erfolgt, die Arbeiten sollen im Frühjahr starten. „Müssen sie auch, das Projekt soll schon zum Ende des zweiten Quartals abgerechnet sein“, berichtet Ortsbürgermeisterin Karin Rösler-Brandt. Entstehen soll ein naturbelassener Spielplatz mit Sitzecke und Informationstafel zu dem, was sich nebenan im Biotop so tut.

Auch Lutter bekommt Holzspielgeräte

„Den Standard der Geräte hat das Bauamt erarbeitet und in der Ausschreibung definiert. Die Auswahl des Auftragnehmers erfolgte dann nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten, also dem Preis. Der Gesamtauftrag beläuft sich auf rund 104.000 Euro, davon werden 55.000 Euro über die Dorfentwicklung gefördert“, berichtet Langelsheims Bauamtsleiter Sven Ladwig. Ähneln soll der neue Spielplatz dem, der in Hahausen am DGH entstanden ist. Der Bauamtsleiter: „Es werden auch in Lutter Holzspielgeräte errichtet.“

Apropos Biotop am Mühlenteich: Die Übertragung des Biotopteils, auf dem jetzt der Spielplatz entsteht, an den Weidenteich und die Pflanzung der Hecke als Schutz für das verbleibende Biotop am Mühlenteich erfolgten vor einem Jahr. „Eine Schlussabnahme durch die Untere Naturschutzbehörde ist erfolgt. Eine erste Überprüfung, ob die Pflanzungen erfolgreich angegangen sind, wird es frühestens Mitte kommenden Jahres geben“, informiert Goslars Kreissprecher Maximilian Strache auf GZ-Nachfrage. „Bei der Übertragung des Biotops an den Weidenteich soll der Biotoptyp des Mühlenteichs, also ein Rohrglanzgras-Landröhricht-Biotop, wieder entstehen, um einen vollständigen Ausgleich der für die Spielplatzplanungen zerstörten Fläche zu erreichen“, ergänzt der Goslarer Kreissprecher.

Darüber hinaus befasste sich der Ortsrat mit einem weiteren Spielplatz: dem in Ostlutter. Der lädt nicht mehr wirklich zum Spiele ein – und soll attraktiver werden. Im vergangenen Jahr hatte der Bauhof dort den Rutschenturm demontiert, um ihn zu reparieren. Doch die Schäden waren zu groß, das Spielplatzgerät irreparabel. So bleiben eine Schaukel, eine Wippe und eine Tischtennisplatte, an der schon der Ostlutteraner Nachwuchs spielte, der mittlerweile selbst Kinder hat. Zwei Bolzplatztore gehören auch noch zum Areal.

Aus diesem Grund stellte das Gremium den Antrag, Mittel in den Haushalt 2026 einzustellen, um den Kauf einer Rutsch-Kletter-Kombination zu ermöglichen. Die soll dann, wenn möglich, im kommenden Jahr aufgebaut werden. Im Anschluss soll überprüft werden, wie denn der Platz insgesamt noch attraktiver gestaltet werden kann – unter Einbeziehung des neuen Geräts. „Wir wollten nicht erst einen Planer ans Werk lassen, das hätte alles um ein weiteres Jahr verzögert“, so Rösler-Brandt.

Darüber hinaus befasste sich das Gremium mit einem weiteren Ostlutteraner Thema: Seit längerer Zeit ist der Zustand eines verwilderten Grundstücks an der Ortsdurchfahrt Thema im Ort. Der Landkreis Goslar ließ dort vor Jahren ein baufälliges Fachwerkhaus 2013 im Rahmen einer Ersatzvornahme abreißen – heißt: Weil der Eigentümer seinen Verpflichtungen nicht nachkam, erledigte das zur Gefahrenabwehr der Landkreis.

Kreis bleibt auf Kosten sitzen

Die Kosten blieben übrigens weitestgehend beim Landkreis hängen. „Die aus der Ersatzvornahme entstandene offene Forderung beläuft sich auf rund 50.000 Euro. Der Eigentümer hat versucht, die Forderung mit kleinen monatlichen Raten zwischen 20 und 40 Euro zu begleichen. Bis zu seinem Tod im Jahr 2016 ist ihm dies jedoch nicht gelungen. Erben waren nicht greifbar, sodass das Eigentum an dem Grundstück zunächst aufs Land Niedersachsen überging. Im Rahmen einer Zwangsversteigerung wechselten die Eigentumsverhältnisse. Aus dem geringen Verkaufserlös konnten keine Forderung des Landkreises beglichen werden. Der Landkreis wurde aufgrund der Rangordnung schlicht nicht mehr berücksichtigt. Die Kosten für die Ersatzvornahme trägt somit der Landkreis“, informiert Strache auf GZ-Nachfrage.

Holzspielgeräte auf dem Spielplatz in Hahausen

Der Spielplatz am DGH in Hahausen: Der, der in Lutter am Mühlenteich entstehen wird, soll ihm ähneln. Foto: Gereke

Der neue Eigentümer hat laut Ortsbürgermeisterin das Areal verpachtet. Sowohl Eigentümer als auch Pächter würden nicht vor Ort wohnen. Das Gelände diente nun als Ablageplatz, während der Bewuchs zunahm. Dieser ganze Themenkomplex samt Beschwerden ziehe sich inzwischen längere Zeit hin, erzählte Rösler-Brandt. Die Stadt habe nun den Landkreis Goslar eingeschaltet.

Aktueller Sachstand: „Gegen den jetzigen Eigentümer des Grundstücks läuft ein abfallrechtliches Verfahren, in dem er aufgefordert wird, die Abfälle auf dem Grundstück zu beräumen. Eine erste Frist ist gesetzt worden. Sollten die Abfälle bis nicht beräumt werden, werde sehr zeitnah eine Anhörung des Eigentümers erfolgen“, so Strache.

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