Wildschweine zerstören Kurpark: Letzter Ausweg ist ein Elektrozaun
Die Außendienstmitarbeiter der Kurbetriebsgesellschaft installieren im Kurpark einen Elektrozaun, um weitere Schäden durch Wildschweine zu verhindern. Foto: Neuendorf
Wildschweine richten in Altenau zunehmend Schäden an, seit Wochen gleicht der Kurpark einem Schlachtfeld. Einige Veranstaltungen mussten bereits verlegt werden, die Kurbetriebsgesellschaft sieht in einem Elektrozaun nun den letzten Ausweg.
Altenau. Die Wildschweine hinterlassen jede Nacht eine Verwüstung im Kurpark von Altenau, seit Wochen gleicht das Areal einem Schlachtfeld. Die Kurbetriebsgesellschaft (KBG) hat es aufgegeben, die Schäden ständig zu beseitigen. Als letzten Ausweg stellen die Außendienstmitarbeiter nun einen elektrischen Weidezaun auf – ein ungewöhnlicher Schutz in einem öffentlichen Park.
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Bettina Beimel, Geschäftsführerin der KBG, berichtet, dass die Tiere nicht nur den Kurpark heimsuchen. In der Tourist-Information häufen sich weiterhin Meldungen über zerstörte Gärten, und das gilt nicht nur für Altenau. Stark betroffen sei zudem der Bereich an der Kleinen Oker inklusive des Waldschwimmbads Okerteich, das die KBG betreibt. Laut Beimel haben die Wildschweine große Teile der Liegewiese zerstört. Darum soll dort ebenfalls ein Schutzzaun installiert werden. Auch in der Rothenberger Straße haben viele Grundstückseigentümer dahingehend nachgerüstet.

Die Liegewiese des Altenauer Waldschwimmbads gleicht einem Schlachtfeld. Foto: Neuendorf
Am Kurgastzentrum werden nach Angaben der Kurdirektorin rund 420 Meter Zaun benötigt. Die Kosten liegen bei etwa 1000 Euro – im Vergleich zu den Schäden am Rasen noch überschaubar. Der Zaun beginnt an der Tiefgarage, quert den Weg und führt einmal um den gesamten Konzertgarten. Durchgänge sollen sicherstellen, dass der öffentliche Platz weiterhin begehbar bleibt. „Die Mitarbeiter öffnen die Durchgänge morgens, dann ist der Zaun stromlos. Abends wird er wieder aktiviert, weil die Tiere überwiegend nachts unterwegs sind“, erklärt Beimel. Wer abends den Kurpark betreten möchte, etwa für eine Wanderung auf dem Herzweg, kann die Tore selbst öffnen. In den Alpen gibt es laut der Geschäftsführerin ähnliche Konstrukte.

Die Wildschweine haben auch neben den Stationen des Altenauer Herzwegs ganze Arbeit geleistet. Foto: Neuendorf
Auf diese Weise versucht die KBG, die Schäden zumindest ein wenig einzudämmen. Vor einigen Wochen mussten im Kurpark bereits einige Veranstaltungen verschoben werden. Der Jodler-Wettstreit etwa fand im Kurgastzentrum statt, die Abschlussveranstaltung des diesjährigen Heimatfestes wurde ebenfalls verlegt.
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