Diana, Stephan und die Schokoladen-Manufaktur
Tony Siegmeier bietet den Gästen eine kleine, süße Überraschung an. Foto: Sowa
Wo einst Metall geschmiedet wurde, fließt heute Schokolade: Diana und Stephan Hoffmeister haben sich ihren Traum erfüllt. In den alten Hallen der Schlosserei Bastam entsteht eine Schokoladen-Manufaktur.
Goslar. Ein Hauch von Süßem liegt in der Luft: Diana Hoffmeister hat sich gemeinsam mit ihrem Mann Stephan einen Traum erfüllt. Wo früher Metall funkelte und geschweißt wurde, glitzert heute Schokolade. In den ehemaligen Räumen der Schlosserei Bastam in der Breiten Straße feierten die beiden jetzt das Pre-Opening und eine stimmungsvolle Baustellen-Party – ein Vorgeschmack auf das, was bald in vollem Glanz erstrahlen wird: die neue Goslarer Schokoladen-Manufaktur.
Seit vergangenem Donnerstag ist in der alten Industriehalle wieder Leben eingezogen. Nach dreieinhalb Jahren Umbauzeit und rund 1,5 Millionen Euro Investition haben Diana Hoffmeister und ihre Kollegin Tony Siegmeyer hier ein wahres Schokoladenparadies geschaffen. Die Wirtschaftspädagogin und Unternehmerin, deren Mädchenname passenderweise Zucker lautet, hat damit ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht – und ein Stück alte Goslarer Industriegeschichte neu belebt.
Vom Café zur Manufaktur
Der Weg zur eigenen Schokoladenschmiede begann vor einigen Jahren eher nebenbei: In ihrer Freizeit kreierte die Wirtschaftspädagogin feine Pralinen und Tafeln für das „Café am Markt“, das ihrem Mann Stephan gehört. Doch schnell zeigte sich – die Nachfrage war groß, die kleine Produktionsfläche über dem Café mit ihren 35 Quadratmetern zu klein.

Stephan Hoffmeister präsentiert den Gästen die Produktionshalle der Schokoladen-Manufaktur. Foto: Sowa
Während der Corona-Zeit fiel daher die Entscheidung, das leerstehende Gebäude in der Breiten Straße zu erwerben. Heute umfasst es eine Schauwerkstatt, eine Lounge, ein Labor, den eigentlichen Produktionsraum sowie eine urige Veranstaltungshalle mit rund 500 Quadratmetern. Letztere behielt bewusst den Charme der alten Schlosserei und bietet Platz für Events, Basare oder Feste. Einige Elemente des früheren Betriebs wurden liebevoll integriert – ein gelungenes Zusammenspiel von Tradition und Moderne.
Nachhaltigkeit mit Geschmack
Bei der Herstellung ihrer Schokoladen legen Diana Hoffmeister und ihr Team großen Wert auf Nachhaltigkeit, faire Anbaubedingungen und Handarbeit mit Herzblut. Die Kakaobohnen stammen aus Ländern wie Chile, Peru, Kongo, Tansania oder Madagaskar. Produzierte die Manufaktur zu Beginn noch rund 800 Kilogramm Schokolade im Jahr, waren es im vergangenen Jahr bereits 2,5 Tonnen – in den neuen Räumlichkeiten ist nun eine Jahresproduktion von bis zu 15 Tonnen möglich.

Die ehemalige Schlosserei-Halle der Firma Bastam kann nun für Veranstaltungen angemietet werden. Foto: Sowa
Auch der Vertrieb wächst stetig: Die edlen Schokoladen sind bereits in den Tourist-Informationen von Hahnenklee und Goslar und in mehreren Supermärkten und Hofläden der Region erhältlich. In den kommenden Monaten soll sich zeigen, wie sich Absatz und Nachfrage entwickeln – im Erfolgsfall könnten bis zu 14 neue Arbeitsplätze entstehen.
Unterstützung und Begeisterung
Zur Baustellen-Party schaute auch Goslars Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner vorbei. Sie zeigte sich begeistert von der liebevoll gestalteten Halle, probierte natürlich auch die Schokolade – und lobte den unternehmerischen Mut der Hoffmeisters: „So viel Engagement und Herzblut sind ein Gewinn für Goslar.“ Tatsächlich war der Weg bis hierhin kein leichter. Doch Diana Hoffmeister, die seit 2018 in Goslar lebt und unter anderem auch mal für die Stadt Goslar arbeitete, konnte stets auf die Unterstützung ihres Mannes Stephan zählen. „Er war in allen Phasen an meiner Seite“, sagt sie dankbar.

Diana Hoffmeister (links) bedankt sich stellvertretend bei Tina Klinzing vom Café am Markt für die stetige Unterstützung in den vergangenen Jahren. Foto: Sowa
Ein Ort zum Genießen – und Lernen
Künftig sollen die neuen Räume nicht nur Schokoladenliebhaber anziehen, sondern auch Kulturfreunde. Geplant sind Seminare über die Kunst der Schokoladenherstellung, aber auch Veranstaltungen, etwa im Rahmen des Verkehrsgerichtstags, Open Stages oder kleiner Basare. Denn eines ist für Diana Hoffmeister sicher: „Schokolade macht glücklich – und das wollen wir mit möglichst vielen Menschen teilen.“
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