Bad Harzburg. Bad Harzburg hat am Samstag weitergefeiert: Nach dem nur halbwegs gelungenen Auftakt des Salz- und Lichterfestes am Freitag mit der Open Air Summernight des Kulturklubs, ließ sich der eigentliche Haupttag des Festes, der Samstag, zunächst ebenfalls schwierig an. Es regnete den Tag über immer wieder, kalt war es irgendwann auch und am Ende des Tages mag das dazu geführt haben, dass am Abend zwar viele, aber nicht sehr viele Menschen in die Stadt strömten.

Der Samstagvormittag ist traditionell die Lichterfestzeit, in der die Stadt sich noch für den Abend herausputzt, und die Besucher nur mal neugierig vorbeischauen. Im Badepark gab es ab Mittag ein paar Takte aus der Vergangenheit mit dem Geigen-Duo „T.B.S.“. Kurorchester-Vibes lagen in der Luft. Immer wieder fing es an zu regnen, mitunter ganz ordentlich. Richtige Vorfreude kam da nicht auf.

Zum Nachmittag hin ordnete sich das Wetter gottlob ein wenig. Als der Umzug um 14 Uhr am Schloss starten sollte, war es sogar leidlich schön. Allerdings verzögerte sich der Abmarsch, weil es Probleme mit falsch parkenden respektive falsch durch Absperrungen manövrierende Autos gab. Das (Falsch-)Parken am Samstag – ein Thema, das das ganze Wochenende für Diskussionen sorgte.

Doch der Umzug startete dann doch irgendwann und in der Stadtmitte wurden die rund 30 Gruppen aus allen Bereichen der Stadt jubelnd begrüßt. Vereine waren dabei, Parteien, Museen, Interessengruppen und sogar Delegationen aus Bad Harzburgs polnischer Partnerstadt Szklarska Poręba und der (neuen) französischen Partnergemeinde Jarville-la-Malgrange. Die Gäste fanden übrigens später im Unteren Badepark auf den französischen Markt ein Stück Heimat. Im Badepark angekommen, eröffnete Bürgermeister Ralf Abrahms das Fest offiziell und freute sich sogar über ein Jubiläum: Immerhin sei es 450 Jahre her, dass Herzog Julius den Harzburgern das Salzfest „verordnete“. Auch wenn der Umzug trocken ankam, spülte später dann doch der Regen den einen oder anderen wieder aus der Innenstadt. Und obwohl das Wetter zum Abend aufklarte, war der Auftakt ein wenig zäh. Zumal es auch lausig kalt wurde (auf Torfhaus gab es später in der Nacht sogar Frost). Mit Einbruch der Dunkelheit wurden im Park die Lichter angezündet, wobei der Wind dafür sorgte, dass hier und da nachgebessert werden musste. Auf den Bühnen begann das Musikprogramm und an den 120 Imbiss- und Getränkebuden herrschte guter Betrieb.

Und auch ein weitgehend friedlicher Betrieb: Laut Polizei kam es nur zu später Stunde, quasi zum Ende des Festes, zu zwei Prügeleien. Zwei polizeibekannte Männer, 45 und 39 Jahre alt, hätten stark alkoholisiert Streit mit Unbeteiligten angefangen. Nach dem zweiten Mal landeten sie im Polizeigewahrsam, wo sie weiter randalierten. Insgesamt, so Polizeichef Martin Görlich, stünden nun vier Verfahren wegen Körperverletzung und eine wegen Beleidigung an. Ansonsten sei aus Sicht der Polizei alles entspannt gewesen.

Höhepunkt eines jeden Lichterfestabends ist natürlich immer das Feuerwerk, ohne dass es einfach nicht geht. Allein der Bürgermeister ist ein ganz großer Freund davon. Als das Spektakel im herbstkalten Nachthimmel vorüber war, schoben sich die Menschen davon. Die Hartgesottenen blieben aber, um besonders im Badepark und an der Jungen Bühne weiterzufeiern. Die Musik hallte noch bis weit nach Mitternacht durch die Stadt.

Am heutigen Sonntag geht das Salz- und Lichterfest in seine dritte und letzte Runde. Um 10 Uhr wird der Salzfestgottesdienst im Badepark gefeiert, anschließend gibt es wieder Programm in der ganzen Innenstadt.