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Neuer Einzugstermin

GZ Plus IconRatsgymnasium Goslar: Container verschwinden, Umzug erst später

Mit einer Hebebühne werden Einzelteile der Container abgebaut.

Weg mit den Containern: In dieser Woche werden die Bildungsmodule italienischer Herkunft abgebaut. Foto: Sowa

Am Ratsgymnasium verschwinden gerade die Container im Schulgarten. Das Domizil für die Oberstufe wird allerdings erst später fertig. Was ist der Grund für die erneute Verzögerung?

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Von Frank Heine
Donnerstag, 13.11.2025, 14:00 Uhr
Und noch ein halbes Jahr obendrauf: Die Oberstufe des Ratsgymnasiums kann nicht wie geplant zum 1. Februar ins frühere Stadtarchiv an der Zehntstraße ziehen. Weil auf Ausschreibungen keine Gebote eingingen und sich Arbeiten verzögerten, steht das neue Domizil für die Jahrgänge elf bis 13 erst zum neuen Schuljahr 2026/27 im August zur Verfügung – frühestens. Direktorin Dr. Silke Köstler-Holste zeigte sich enttäuscht von der Entwicklung, wollte dem Landkreis als Schulträger aber auch keinen Vorwurf machen. Unabhängig davon werden derzeit schon die Container im Schulgarten abgebaut.

Grund für erneute Verzögerung

Das neue Oberstufen-Gebäude ist mit einem Bauzaun umgeben.

Erst im Sommer 2026 bezugsfertig: Das neue Domizil für die Oberstufe kann erst ein halbes Jahr später genutzt werden. Foto: Landkreis Goslar

Landkreis-Gebäudemanager Thomas Kruckow bedauert in einer Pressemitteilung die erneute Verzögerung, macht jedoch deutlich, dass die Verwaltung kaum Einfluss auf die ausschlaggebenden Gründe habe. „Nullrunden bei Ausschreibungen für Tiefbau- und Tischlerarbeiten, ein deutlicher Verzug bei der Ausführung von Fußbodenarbeiten sowie eine erhebliche Steigerung des Leistungsumfanges bei der Herrichtung der Außenanlagen und beim Trockenbau bedingen leider, dass der gesamte Bauzeitenplan durcheinandergerät“, listet er auf.

Folgearbeiten könnten daher nicht wie geplant starten, was entscheidende Auswirkungen auf das Gesamtprojekt habe. Zuletzt hatte der Landkreis Mitte September bereits vermeldet, dass das Vorhaben um 770.000 Euro teurer wird. Von ursprünglich 7,95 Millionen Euro im Gesamtbudget, das den Erwerb der Immobilie und die Umbaukosten abdecken sollte, steigt das Volumen um rund neun Prozent auf 8,72 Millionen Euro.

Enttäuschung an der Schule

Als neuen Termin für die Inbetriebnahme setzt der Landkreis als Bauherr auf den Sommer 2026. Was jetzt auch nicht gerade wie eine abschließende Garantie klingt. Es sei gerade für die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe höchst bedauerlich, dass der Februar als Einzugstermin nicht gehalten werden könne, sagt wiederum Köstler-Holste. „Wir sind schon enttäuscht“, sagt die neue Direktorin. Die aktuellen Abiturienten hätten den Umzug gern noch mitgemacht und das neue Gebäude erlebt.

Außerdem sollten in ruhiger und geschützter Atmosphäre des neuen Gebäudes im Frühjahr 2026 auch die Abiturprüfungen über die Bühne gehen. Das funktioniert jetzt nicht mehr. „Von unserer Seite gibt es aber auch keinen Vorwurf an den Landkreis“, erklärt Köstler-Holste. Auf unvorhergesehene Baustellen-Ereignisse und Ausschreibungsergebnisse habe niemand Einfluss. „Jetzt freuen wir uns auf den Start im Sommer und feiern den Einzug mit einem richtig schönen Fest“, sagt Köstler-Holste und schaut voraus.

Ab nächster Woche hat ihr Ratsgymnasium immerhin wieder mehr Luft im Schulgarten.

Was passiert diese Woche?

In dieser Woche verschwindet das seit 2020 genutzte halbe Dutzend an Containern. Sie wurden einst aufgestellt, um der Raumnot zu begegnen. Wie sieht es aktuell mit dem Platz aus? „Wir mussten mit den neuen fünften Klassen schon eng zusammenrücken“, sagt Köstler-Holste.

Das Entfernen der Container komme aber nicht unerwartet und sei eigentlich bereits für die Herbstferien vorgesehen gewesen. Was sicherlich auch der bessere Termin gewesen wäre, weil die Arbeiten auch parallel zum Unterricht liefen. Mehr Platz für die Schüler gebe es jetzt erst nach den Osterferien, wenn der 13. Jahrgang wegen seiner laufenden Abiturprüfungen raus ist.
Die abgebauten Teile liegen sortiert im Schulgarten.

Oben und unten beschäftigt: Das Material wird im Schulgarten bis zur Abholung gelagert. Foto: Sowa

Container seit Mai 2016

Bei den Containern hatte es im Juni einen Kurswechsel gegeben. Eigentlich sollten die angemieteten und von der Ausstattung her besseren Container im Schulgarten weiter genutzt werden, bis die Zehntstraße als neues Oberstufen-Domizil bezogen wird. Die monatlichen Mietkosten in Höhe von rund 7000 Euro spart sich der Landkreis ab sofort.

Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit bleiben die roten Container, die dem Landkreis gehören, auf dem vorderen Schulhof stehen und sollen bis Fertigstellung und Übergabe des Umbaus Zehntstraße genutzt werden. Als die Container Ende Mai 2016 auf den Pausenhof gehievt wurden, gab es eine Genehmigung nur bis 2021. Seitdem muss sie stets verlängert werden – eine Formsache.

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