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Hochwasserschutz

GZ Plus IconNeile-Aufweitung in Neuwallmoden startet wohl nicht im Oktober

Eigentlich sollte die Neile-Aufweitung in diesem Monat beginnen, doch die Maßnahme muss erst noch ausgeschrieben werden.

Eigentlich sollte die Neile-Aufweitung in diesem Monat beginnen, doch die Maßnahme muss erst noch ausgeschrieben werden. Foto: Heinemann

Der für den 15. Oktober angekündigte Baubeginn der Neile-Aufweitung in Neuwallmoden verzögert sich. Ohne Bodenverwendungsgutachten kann die Ausschreibung nicht starten – im Ort wächst der Unmut.

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Von Ronja Heinemann
Sonntag, 05.10.2025, 12:00 Uhr

Neuwallmoden. Die Zweifel waren berechtigt: Der für den 15. Oktober angekündigte Baubeginn der Neile-Aufweitung in Neuwallmoden steht erneut auf der Kippe. Wie der Wasserverband Harz-Heide nun auf Anfrage bestätigt, liegt der entscheidende Bericht zur Bodenverwendung noch nicht vor – und ohne ihn kann die Ausschreibung nicht starten.

Dabei war der Oktober zuletzt als frühester möglicher Termin genannt worden, um die baulich und ökologisch aufwendige Maßnahme überhaupt beginnen zu können. Inzwischen ist klar: Selbst das wird knapp.

Der Bericht soll klären, ob der Bodenaushub aus der Neile-Aufweitung für den Bau des Damms am geplanten Hochwasserrückhaltebecken im Steimker Bach verwendet werden kann – ein Kostenfaktor, aber auch eine Frage der Logistik. Bis der Bericht vorliegt und die Ausschreibung erfolgt ist, wird wertvolle Zeit verloren. Frühester realistischer Baubeginn: offen. Genaue Angaben zu den Kosten oder Dauer der Maßnahme könne man „erst nach Auswertung des Ausschreibungsverfahrens“ machen, so Sandra Ramdohr, Pressesprecherin des Wasserverbands Peine. Die Ausschreibung solle „zeitnah erfolgen, sobald die Ergebnisse aus dem Bodenverwendungsgutachten vorliegen“.

Vertrauen? Überschaubar

Die Skepsis im Ort wächst. Bereits bei der Infoveranstaltung im Juni hatten viele Anwohner ihrem Unmut Luft gemacht: Immer wieder sei der Baubeginn verschoben worden, immer neue Gründe seien aufgetaucht. Zuletzt ging es um Fledermausquartiere, Ausnahmegenehmigungen und Lichtschutzwände. Jetzt ist es der Bodenbericht.

Zwar verspricht der Wasserverband weiterhin eine „effizient-schnelle Umsetzung“ – doch das Vertrauen darauf ist im Dorf längst nicht mehr groß. „Ich glaube erst, dass es losgeht, wenn am 15. Oktober die Bagger hier stehen“, sagte im Juni noch ein Anwohner. Er und viele weitere werden nun in ihren Befürchtungen bestätigt.

Zum Hochwasserschutz gehören in Neuwallmoden zwei große Projekte: die Neile-Aufweitung und das Rückhaltebecken Steimker Bach. Letzteres steckt noch im Vorverfahren. Die Unterlagen für die Planfeststellung werden derzeit finalisiert. Wann mit dem Bau des Damms begonnen wird, ist unklar – sicher ist nur: Fertigstellung soll spätestens Ende 2027 sein.

Währenddessen tritt die Neile bei Starkregen weiter regelmäßig über die Ufer. Anwohner berichten von Wasserständen bis zu 80 Zentimetern in Teilen des Ortes. Dass sich daran kurzfristig etwas ändert, scheint inzwischen unrealistisch.

Noch im Sommer hatte Bürgermeister Ingo Henze betont, man sei „auf einem guten Weg“. Die Realität zeigt nun: Der Weg ist länger als gedacht.

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