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Femizid in Goslar-Oker

GZ Plus IconVierfache Mutter stirbt nach Brand-Angriff – Ehemann in U-Haft

In der Straße spielten sich in der Nacht zu Montag grausame Taten ab.

In der Straße spielten sich in der Nacht zu Montag grausame Taten ab. Foto: Epping

Die Polizei in Goslar ermittelt nach einer brutalen Gewalttat in Oker. Eine 40-Jährige wurde lebensgefährlich verletzt. Später starb sie im Krankenhaus. Ein 50-Jähriger sitzt nun in U-Haft. Was bislang bekannt ist.

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Von Frank Heine
Dienstag, 06.05.2025, 09:01 Uhr

Oker. Nach einer Gewalttat in der Nacht auf Montag ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft jetzt wegen Mordes: Die 40-jährige Frau, die gegen 4.15 Uhr mit schwersten Brandwunden aus dem ersten Stock eines Hauses an der Straße Am Müllerkamp gestürzt war, erlag noch am Nachmittag ihren Verletzungen in der Medizinischen Hochschule Hannover.

Frau erlitt Brandverletzungen – Femizid in Goslar?

Am Nachmittag wurde gegen den 50-Jährigen der Haftbefehl erlassen. Er sitzt nun in U-Haft. Es handelt sich um den Ehemann der Toten. Beide hatten zusammen vier Kinder. Die Ermittler gehen von einer Beziehungstat aus.

Zu den genauen Hintergründen und zum Ablauf der Tat konnte Wolters noch nichts mitteilen. Klar ist aber, dass der Mann eine abweichende Wohnadresse in der Goslarer Altstadt besaß. Offenbar lebte das Paar getrennt. Opfer wie Tatverdächtiger sind syrische Staatsangehörige. Wie es zu den schweren Brandverletzungen gekommen ist und ob die Frau aus einem Fenster gesprungen ist oder geworfen wurde, sind nach Angaben von Wolters Sachverhalte, die Gegenstand der weiteren Untersuchungen sind. Die Frau wurde demnach von den Rettungskräften am Boden liegend mit schwersten Brand-, aber auch Sturzverletzungen aufgefunden. Was ursächlich für den Tod war, muss laut Wolters die Obduktion ergeben. Nach nicht offiziell bestätigten GZ-Informationen soll Benzin im Spiel gewesen sein.

50-Jähriger festgenommen

Den Tatverdächtigen traf die Polizei laut Sprecher Thorsten Ehlers noch in der Wohnung an und nahm ihn fest. Die vier Kinder befanden sich ebenfalls dort und erlebten die grausame Tat mit. Laut Landkreis-Sprecherin Marieke Düber war das Jugendamt schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt eingebunden und hat die zwei volljährigen und zwei Kinder im Schulalter zunächst bei Verwandten untergebracht. Es handele sich um eine kurzfristige Lösung. Wo sie langfristig unterkommen, muss noch geklärt werden.

Einsatzkräfte werden betreut

Neben einem Großaufgebot der Polizei war auch die Feuerwehr Oker mit 20 Einsatzkräften vor Ort. Ihnen boten sich nach Auskunft von Goslars Stadtbrandmeister Christian Hellmeier unvorstellbar grausame Bilder. Die Feuerwehrleute wurden von der psychosozialen Notfallversorgung für Einsatzkräfte betreut, während das Kriseninterventionsteam des Landkreises sich um Angehörige und Umstehende kümmerte. Wer erwartet ein solches Szenario, wenn die Alarmierung auf Zimmerbrand lautet? „Wir haben aber keinen Tropfen Löschwasser gebraucht, in der Wohnung waren nur geringe Brandspuren“, erklärte Hellmeier, wollte sich aber zu weiteren Details nicht äußern.

Korrektur: In einer früheren Version dieses Artikels wurde das Alter der betroffenen Person mit 45 Jahren angegeben. Diese Angabe basierte auf einer ersten Mitteilung der Polizei. Nach einer Korrektur der Polizei wurde das Alter im Text auf 40 Jahre aktualisiert.

Dieser Artikel wird aktualisiert. (Stand: Dienstag, 6. Mai, 15.55 Uhr)

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