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Michael Zech ist seit 25 Jahren dabei

GZ Plus IconDer Mann hinter Goslars heißester Weihnachtstasse

Verkäufer steht hinter zwei großen kupfernen Kesseln mit Holzgriffen, daneben Stapel brauner Tonbecher und hängende Schilder mit Getränkenamen.

Seit 25 Jahren steht Schausteller Michael Zech hinter seinem Feuerzangenbowlen-Stand auf dem Goslarer Weihnachtsmarkt. Foto: Sowa

Fast hätte er aufgegeben. Heute ist sein Stand inklusive Tassen eine Größe im Lichtermeer: Wie ein Schausteller mit Ausdauer, Familie und Geheimrezept zur Legende wurde.

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Von Sebastian Sowa
Donnerstag, 04.12.2025, 10:00 Uhr

Goslar. Wenn der Duft von Zimt, Zucker und heißem Rum durch die winterlichen Gassen zieht, dann wissen viele Goslarer längst: Michael Zech ist wieder da. Seit nunmehr 25 Jahren steht der Feuerzangenbowlen-Wirt auf dem Goslarer Weihnachtsmarkt – und ist aus dem Stadtbild nicht mehr wegzudenken. Sein Stand ist längst mehr als nur ein Ausschank: Er ist eine Institution, ein Treffpunkt, ein Stück Weihnachtsgeschichte.

Als Zech vor 25 Jahren begann, sah der Weihnachtsmarkt noch ganz anders aus. Weniger Stände, weniger Aktionen und sein heutiger Platz markierte damals sogar noch mehr oder weniger den Endpunkt des Marktes. Die Idee zur Feuerzangenbowle kam von einem Freund, der das Getränk erfolgreich auf Weihnachtsmärkten in Berlin und Hamburg verkaufte. Doch der Start war zäh. „Das erste Jahr war schleppend – ich habe tatsächlich darüber nachgedacht, alles wieder hinzuschmeißen“, erinnert sich der heute 57-Jährige. Doch Zech blieb. Ausdauer, Geduld und vor allem Herzblut zahlten sich aus.

Die Wende im Jahr 2003

Einen entscheidenden Wendepunkt brachte das Jahr 2003, als die neu gegründete Goslar-Marketing-Gesellschaft mit ihrem Chef Michael Bitter den Markt grundlegend erneuerte. Der Weihnachtsmarkt wurde größer, der Weihnachtswald entstand – und Michael Zech rückte mit seiner Feuerzangenbowle plötzlich in den Mittelpunkt des Geschehens. Von da an ging es stetig aufwärts.

Das Schaustellerleben liegt ihm im Blut. Schon sein Vater war im Gewerbe tätig. Standesgemäß wurde Michael Zech sogar während einer Reise auf einem Schützenfest in Sudershausen geboren. Fünf Brüder hat er – alle im Schaustellergewerbe. Und eine weitere kuriose Familienbesonderheit: Alle tragen sie Vornamen mit dem Anfangs-Buchstaben „M“. Selbst bei den Kindern und oft sogar bei den eingeheirateten Frauen setzt sich diese Namens-Tradition fort.

Geheimnis Rummarke

Was aber macht seine Feuerzangenbowle so besonders? „Es sind die üblichen Zutaten – natürlich ein guter Winzerwein“, sagt Zech schmunzelnd. Doch ein Geheimnis bleibt streng gehütet: die Rum-Marke. „Die kennt nur noch mein Sohn Maik.“ Und genau dieser Sohn arbeitet seit drei Jahren intensiv im Betrieb mit – ein stiller Hinweis darauf, dass die nächste Generation bereits in den Startlöchern steht. In all den 25 Jahren gab es keinen einzigen Tag, an dem Michael Zech krankheitsbedingt fehlte. „Ich bin jeden Tag hier – aus Herzblut oder zur Kontrolle? Beides“, sagt er lachend. Und wer schon einmal eine seiner Tassen in der Hand hatte, weiß: Auch hier steckt Geschichte drin. Jedes Jahr tragen sie die Aufschrift „Weihnachtsmarkt Goslar“ mit der jeweiligen Jahreszahl und dem Motiv des Breiten Tores. Von hundert ausgegebenen Tassen kommen vielleicht ein oder zwei zurück – die meisten Besucher behalten sie als Erinnerung.

Eine Art Schausteller-Ehre

Und ans Aufhören? Daran denkt Michael Zech noch lange nicht. „Nein, auf keinen Fall. Ich werde bis zum Schluss vor Ort bleiben. Auf eine gewisse Weise ist das auch eine Art Schausteller-Ehre“, sagt er. Solange er also hinter seinem Kessel steht, Zuckerhut flambiert und Menschen mit einem Lächeln ihre dampfende Tasse überreicht, wird der Goslarer Weihnachtsmarkt um eine warme, vertraute Konstante reicher bleiben.

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