„Mein Lokal, Dein Lokal“: Drei Goslarer Restaurants im TV-Wettstreit

Für die Anmoderation: Das Drehteam im Auftrag von Kabel Eins hat Spaß an der Stimmung auf dem Marktplatz. Hier echts im Bild: Sterne-koch Robin Pietsch. Er wird als "Host" die Harzer Ausgabe von "Mein Lokal, Dein Lokal" moderieren. Foto: Kaspert
Sternekoch Robin Pietsch von "Mein Lokal, Dein Lokal" moderierte, während Kollegen aus Goslar und Umgebung ihre Menüs präsentierten. Wann die Ausgabe ausgestrahlt wird und wo gedreht wurde.
Goslar. Die Sendung „Mein Lokal, Dein Lokal“ läuft montags bis freitags um 17.55 Uhr bei Kabel Eins. Der Dauerbrenner unter den gastronomischen TV-Wettbewerben läuft seit über zehn Jahren und erzielt bis zu knapp acht Prozent Marktanteil bei den 14 bis 59 Jahre alten Zuschauern. Bis zu 1,3 Millionen Menschen verfolgen die Sendung.
Bei der nächsten Harz-Ausgabe gehen gleich drei Lokale aus dem Landkreis Goslar an den Start, zwei aus dem Nachbarkreis in Sachsen-Anhalt. Die Dreharbeiten laufen, die Ausstrahlung im TV wird im Dezember sein.

Das Drehteam im Auftrag von Kabel Eins an der Theke im „Schiefer“, das von Alexander Scharf (3. von links) geführt wird. Foto: Kaspert
Die HP-Redaktion durfte auf Einladung der Produktion im „Schiefer“ auf dem Marktplatz dabei sein, als das Drehteam von Just Friends Productions ankommt. Sie produziert das Format seit Anfang des Jahres. Robin Pietsch, Sterne-Koch mit eigenen Lokalen, hat im ersten Jahr selbst als Kandidat mitgemacht. Jetzt gehört er zu den drei Spitzengastronomen, die sich als „Host“ die Moderation von Woche zu Woche teilen. Er hat Beziehungen zum Harz. Robin Pietsch führt gehobene Restaurants in Wernigerode. Vom Standort des „Schiefer“ auf dem malerischen, komplett mittelalterlich geprägten Marktplatz in Goslar ist er sofort begeistert. Er macht seine erste Anmoderation am Marktbrunnen, strahlt Vorfreude aus auf das Konzept eines Kollegen im Nachbarkreis.

Hier erzählt Alexander Scharf die dramatische Geschichte, als die Decke in seinem Gästebereich herunterkam. Das Schiefergestein, links im Bild, habe Schlimmeres verhindert.. Foto: Kaspert
Bei „Mein Lokal, Dein Lokal“ besuchen sich immer alle fünf Kandidaten gegenseitig und bestellen ein Drei-Gänge-Menü, das sie anschließend mit 0 bis 10 Punkten bewerten. Wer die meisten Punkte sammelt, gewinnt die goldene Siegerplakette und 3000 Euro.
Gemecker wird bestraft
Hier darf niemand ungestraft besonders niedrige Punkte verteilen, falls das vom neutralen Host (in diesem Fall also von Robin Pietsch) als nicht gerechtfertigte und überzogene Kritik angesehen wird. Der Host gibt immer am letzten Tag seine eigene Wertung ab – und bezieht dann auch das Verhalten untereinander ein. Dann gibt es Punktabzüge für unkollegiales Gemecker, wo es nicht hingehörte.
Das ist kein Hilferuf
Dieses Format wird anders als bei „Rosins Restaurants“ nicht um Hilfe gerufen, weil ein Lokal nicht läuft. Niemand sucht hier nach einer neuen gastronomischen Idee, um die eigene Haut zu retten. Vielmehr treffen sich hier fünf Kandidaten mit und in ihren Lokalen, von denen sie selbst überzeugt sind. Sie möchten zeigen, was sie aus Leidenschaft zum Gastgewerbe tun. Deshalb lassen sie sich buchstäblich in die Töpfe schauen, denn wie die Küche arbeitet, wird vom Drehteam sehr genau unter die Lupe genommen. Alle Arbeitsschritte werden exemplarisch an einer Vorspeise, Hauptgang und Nachspeise in Bild und Ton dokumentiert und bundesweit ausgestrahlt.
Zu teuer?
Auch die Rechnung in Euro und Cent für vier Personen wird am Ende jeder Lokalrunde präsentiert, als wären die Kandidaten normale Gäste im Alltag des Geschäfts. Dann wird über das Preisleistungsverhältnis diskutiert. Wer überteuert unterwegs ist, wird kritisiert. Es kommt aber auch vor, dass die Kollegen eine Anhebung der Preise empfehlen, um die Kalkulation zu schärfen.

Sterne-Koch Robin Pietsch erzählt auf dem Marktplatz, was er sich vom „Schiefer“ erwartet, bevor er es betritt. Foto: Kaspert
Anders als beim „Perfekten Dinner“ auf VOX treten hier Berufskollegen gegeneinander an, die sich mit Respekt und Neugier begegnen. Hier gibt es keine Hobby-Köche und keine private Bewirtung. So wirft das Format geschulte Blicke hinter die Kulissen eines echten Lokals, um die gastronomische Leistung der Köche zu schildern, zu bewerten und zu würdigen. Auch das Konzept des Inhabers wird deutlich, Stärken und Schwächen zeigen sich. Wie unterhaltsam das alles ist, hängt nicht nur von der Raffinesse der Gerichte ab. Sichtbar wird auch, wie sich eine Fünfergruppe von Montag bis Freitag, von Lokal zu Lokal entwickelt und verhält. Die Überschriften dazu sind so vielfältig, wie die Menschen selbst, von der nervigen Zicke und dem ewigen Nörgler bis zur großen Genießerin und dem fairen Sportsmann, der die hohe Qualität auf seinem Teller zu schätzen weiß, obwohl das die eigene Chance auf den Sieg mindert. Die Lust auf gutes Essen ist hier in der Regel größer als der Spaß am Krawall.
Was im „Schiefer“ serviert wurde und wie viel Punkte es dafür gab, das darf hier nicht verraten werden. Auch bittet die Produktion darum, die Namen der anderen Harzer Mitbewerber nicht schon heute zu nennen. Rechtzeitig vor der dann fest terminierten Ausstrahlung der fünf Tage aus dem Harz als gastronomische Region wird die Redaktion informiert.
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