Kinder übernehmen Patenschaft für zwei Raubkatzen im Harz
Gut vorbereitet für die Luchstaufe: Colin (l.) und Emma-Lou aus der Grundschule Vienenburg. Foto: Schlegel
Großer Bahnhof bei den Zuchtluchsen an der Rabenklippe: Kinder übernehmen Patenschaften und taufen ein Tier. Nur die Hauptdarsteller bleiben auf Abstand.
Bad Harzburg. Der aus der Schweiz importierte Zuchtluchs im Rabenklippengehege heißt jetzt Reto. Diesen Namen suchte die 5. Klasse des Niedersächsischen Internatsgymnasiums für das Tier aus, das seit dem Sommer dort lebt. Seit Oktober hat er zwar auch eine Gattin, nämlich die ukrainische Luchsdame Rikki. Bislang hatte ihm nur ein Name gefehlt. Die Klasse, die ihn taufte, übernahm gestern auch offiziell die Patenschaft für Reto. Und auch seine Gefährtin Rikki hat jetzt eine solche Patenschaft, die bei derselben Gelegenheit geschlossen wurde: mit der 1. Klasse der Grundschule Vienenburg.
Die Kinderschar zeigt stolz die Transparente mit ihren Handabdrücken und zwei Luchspfotenstempeln. Foto: Schlegel
Luchsdame ist eingetroffen
Rikki aus Kiew soll an den Rabenklippen ihr Liebesglück finden
Erhaltungszuchtprogramm
Neuer Luchs an der Rabenklippe: Wann können Besucher ihn sehen?

Paul Bridge füttert die Luchse Rikki und Reto. Foto: Schlegel

Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch (l.) und der Luchsbeauftragte Ole Anders überreichen Bilder der beiden Zuchtluchse. Foto: Schlegel
Rabenklippengehege
Die unendliche Geschichte mit dem eigenwilligen Zuchtluchs
HINTERGRUND
Rikki und Reto sind Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) der European Association of Zoos and Aquaria (EAZA). Ziel dieses Programms ist es, die genetische Vielfalt des Eurasischen Luchses langfristig zu sichern. Hintergrund ist, dass viele Luchspopulationen in Europa heute voneinander isoliert leben. In mehreren Regionen hat das bereits zu deutlichen Inzuchtproblemen geführt.
Nachwuchs aus der Zucht im Harz soll deshalb vor allem dazu beitragen, frisches Erbgut in andere europäische Bestände einzubringen. Die Zusammenstellung der Zuchtpaare erfolgt zentral durch die EAZA nach strengen genetischen Kriterien. Ziel ist eine unterartenreine Zuchtlinie mit möglichst geringem Inzuchtgrad.
Geeignete Weibchen sind im Erhaltungszuchtprogramm selten, da viele Tiere bereits in bestehenden Zuchtpaaren gebunden sind. Umso größer ist die Bedeutung der beiden Zuchtluchse an den Rabenklippen für das europäische Artenschutzprogramm.
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