Boden unter Wasser: Bad Harzburger Kita muss schließen

Der Boden im Eingangsbereich der Kita Burgstraße ist bereits aufgestemmt. Trocknungsgeräte wurden installiert. Der Bereich ist durch Plastikvorhänge abgesperrt. Foto: Exner
In der Kindertagesstätte in der Bad Harzburger Burgstraße ist eine Wasserleitung geplatzt. Teile des Bodens wurden bereits aufgestemmt, die Kinder müssen umziehen. Die Folgen für das mehr als 50 Jahre alte Gebäude könnten gravierend sein.
Bad Harzburg. Es war nur ein kleiner Wasserfleck, den die Mitarbeiter der städtischen Kindertagesstätte in der Bad Harzburger Burgstraße vor einigen Tagen entdeckten, doch sollte dieser umso größere Auswirkungen haben. Ziemlich bald schon stellte er sich nämlich als die Folge eines Wasserschadens heraus. Nun muss die Kita für mehrere Monate geschlossen werden und der Nachwuchs in andere Einrichtungen umziehen. Wie es mit dem Gebäude auf lange Sicht weitergeht, ist noch unklar.
Gleich nachdem man bei der Stadtverwaltung von dem Wasserfleck gehört hatte, begab man sich an die Ursachenforschung und fand dabei ein Leck in der Wasserleitung. Die Stadt zog Gutachter heran und nahm Kontakt mit der Versicherung auf. Auch Trocknungsgeräte wurden aufgestellt.

Als Ursache für den Wasserfleck wird eine defekte Leitung ausgemacht. Foto: Exner
Reparatur oder Aufgabe?
Bei der Einrichtung in der Burgstraße handelt es sich um eines der ältesten Kita-Gebäude der Stadt. Sie wurde im Jahr 1971 eröffnet. Entsprechend sei auch ihr baulicher Zustand, ordnet Bürgermeister Ralf Abrahms ein. Aktuell lasse sich noch nicht abschätzen, ob es bei einer Reparatur des Schadens und einer Sanierung des Gebäudes bleibe, oder ob die Kita nicht womöglich sogar für immer geschlossen werden muss. Ob und wie viel der Schaden die Stadt kosten wird, ist ebenfalls noch unklar.
Was hingegen fest steht: Ab Donnerstag bleibt die Kita erst einmal zu, voraussichtlich bis Ende des Jahres. Die fünf Gruppen – eine Krippengruppe, zwei Integrations- und zwei altersübergreifende Gruppen – sowie die 23 Mitarbeiter der Kita werden laut Stadt nach Absprache mit dem Landesjugendamt auf andere Einrichtungen in der Kurstadt verteilt; die Kita Eichenberg, die Kita Hasenwinkel, die Kita Bündheim sowie die Kita Harlingerode. Gruppen und Betreuungskräfte sollen dabei nicht durchmischt werden, sodass die Kinder bei ihren Bezugspersonen bleiben.

Auch in einem der Gruppenräume ist der Fußboden bereits entfernt worden. Foto: Exner
Ab kommendem Montag, 7. Juli, hätte in der Kita Burgstraße ohnehin die dreiwöchige Sommerschließzeit begonnen. Nun startet man damit aufgrund des Schadens zwei Tage früher, weil die Einrichtung vor Beginn der Bauarbeiten noch komplett ausgeräumt werden muss. Betroffen ist davon übrigens auch der Hort, der seinen Platz in der Gerhart-Hauptmann-Schule hat. Nach GZ-Informationen bleibt dieser wegen der Ausräumarbeiten kommenden Donnerstag und Freitag ebenfalls geschlossen. Anschließend soll der Betrieb dort aber ganz normal weitergehen. Für Mittwoch ist in der Kita Burgstraße noch einmal ein Fest geplant, bevor sich die Kinder für längere Zeit oder womöglich sogar für immer von ihrem gewohnten Betreuungsumfeld verabschieden müssen.
Eltern ziehen mit
Die Kita-Eltern seien Ende vergangener Woche über die Situation und die Folgen informiert worden, berichten Bürgermeister Abrahms und die Leiterin des Amts für Personal- und Bildungswesen, Silke Reinhold. Diese hätten sich sehr verständnisvoll gezeigt. Das bestätigt auch die Kita-Leiterin Nicole Siering. Mehr noch: „Die Eltern unterstützen uns super und haben sogar ihre Hilfe beim Tragen angeboten.“ Das habe es dem Kita-Team leichter gemacht, mit der Situation umzugehen, schließlich seien einige der Mitarbeiter schon seit den 80er Jahren in der Einrichtung tätig. Einen Dank sprach Siering auch den anderen Kitas aus, die nun Obdach gewähren und deshalb etwas enger zusammenrücken müssen.
Die Stadt und die Kita Burgstraße seien von dem plötzlichen Schaden zwar kalt erwischt worden. Siering sieht aber das Glück im Unglück: Im Winter wäre die Sache noch schlimmer gewesen, ist sie sich sicher. Aktuell sei es ja immerhin warm und die Kinder könnten sich entsprechend gut auf dem Außengelände aufhalten.
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