Kirchengemeinde verliert bei Brand in Beuchte wertvolle Statue

Mit der Drehleiter rückt die Feuerwehr Goslar zu dem Brand in der Kirche an. Foto: Epping
In Trauer erzählt Pfarrerin Sonja Achak der GZ von dem Schreckensmoment, als am ersten Weihnachtstag ein Brand in der Beuchter Kirche ausbrach. Zerstört wurde dabei für die Gemeinde eine wertvolle Skulptur.
Beuchte. Angst und Trauer begleitete die Kirchengemeinde Schladen am ersten Weihnachtsfeiertag, wie die GZ aktuell berichtete. Ein Brand in der Kirche versetzt Pfarrerin Sonja Achak am Morgen in Aufregung. Der Holzaltar fing Feuer – vermutlich war ein technischer Defekt die Ursache – und der Innenraum der Kirche war stark verqualmt. Wie hoch der Schaden tatsächlich ist und was alles gemacht werden muss, sei noch ungewiss. Sonja Achak erzählt, wie es in den Räumlichkeiten aussieht und was ihr in dem Schreckensmoment durch den Kopf ging.
„Der Altar hat gebrannt und ist jetzt völlig zerstört“, beschreibt die Pfarrerin die Lage vor Ort. Auf dem Altar befand sich der Aufbau mit der Kanzel. Insgesamt war der Kanzelaltar knapp acht Meter hoch. Achak schätzt ihn auf 200 Jahre.
Pieta zerstört
„Es ist schrecklich. Der geschichtliche Wert, der durch den Brand zerstört wurde …“, sagt Achak mit trauriger, leicht zitternder Stimme im Gespräch mit der GZ. Zerstört wurde bei dem Brand nämlich nicht nur der Altar, sondern auch die „Pieta“ – eine Statue von Maria mit dem gekreuzigten Jesus im Arm. Sie stamme noch aus dem Vorgängerbau der Beuchter Kirche und müsste aus der Mitte des 15. Jahrhunderts stammen, schätzt Achak. „Sowas bekommt man nicht wieder“, bedauert sie den Verlust von großem kunsthistorischen Wert.
Gedanken vor Ort
„Ich dachte mir beim Eintreffen nur, holt mir die Pieta da raus“, beschreibt Achak ihre Gedanken beim Eintreffen am Brandort. „Es war schrecklich. Alles war auch so ungewiss, was wirklich kaputt ist. Ist es auch jetzt noch. Ja, und ansonsten ist da eine große Traurigkeit.“
Die Polizei gab eine erste Schadenssumme von 300.000 Euro an, doch wie hoch der Schaden tatsächlich ist, müsse erst herausgefunden werden. „Wir müssen das Gutachten abwarten“, sagt Achak. Ob eventuell das Gebäude sogar Schaden genommen hat, weiß sie noch nicht.
Die ganze Kirche sei verrußt. Der Ruß habe sich auch zum Beispiel in der Orgel festgesetzt. Ob diese nun so einfach bespielbar sei, glaube die Pfarrerin nicht. Momentan ist die Kirche für die Ermittlungsarbeiten gesperrt, weshalb das tatsächliche Ausmaß des Schadens nicht beschrieben werden kann. Die Kirchengemeinde hänge emotional sehr an dem Gebäude, weshalb dies jetzt eine schwere Zeit für viele sei.
Gottesdienste
„Der Schreck sitzt uns noch in den Knochen, aber zum Glück ist keiner verletzt“, ist Achak froh. „Wir machen aber weiter Gottesdienste“, kann die Pfarrerin schon verkünden. Da zu der Gemeinde auch Schladen und Wehre gehören, können die dortigen Kirchen genutzt werden. Außerdem steht in Beuchte noch der Gemeinderaum zur Verfügung. „Das kirchliche Leben hört nicht auf“, heißt die positive Nachricht am Ende einer für die Gemeinde schrecklichen Geschichte.
Am ersten Weihnachtstag: Brand in der Kirche in Beuchte