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Verein Leben für Tiere

GZ Plus IconBad Harzburger Kater kämpft sich nach Autounfall zurück ins Leben

Der Kater Bärchen sitzt in der Wohnung seiner Halter.

Bärchen hat seine Operation hinter sich. Das Tiergesundheitszentrum Hungerbühler nennt ihn einen "kleinen Traumpatient". Foto: Privat

Der Kater Bärchen wird beim Unfall mit einem Auto lebensbedrohend verletzt. Wie können Bad Harzburger Wohltäter ihm auf dem Weg zur Besserung helfen?

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Von Robin Raksch
Mittwoch, 17.12.2025, 04:00 Uhr

Bad Harzburg. Für den schwer verletzten Bad Harzburger Kater Bär – oder Bärchen – kam die Rettung in letzter Sekunde. Nachdem ihn ein Auto angefahren hatte und er daraufhin viele Tage verschwunden war, wurde er am vergangenen Montag gerade noch rechtzeitig operiert. Der Verein Leben für Tiere hilft ihm und seinen Haltern durch diese schwere Zeit und sammelt Spenden für die teure Operation.

Begonnen hatte all das gegen Ende November. Via Facebook rief die Familie Bergmann zu einer Suchaktion auf. Nach dem Unfall am Abend des 28. Novembers in der Dr.-Heinrich-Jasper-Straße, Höhe Jysk, sei der zweijährige Bärchen sichtlich verletzt in Richtung „Unter den Linden“ davongelaufen. Der Pkw fuhr unbeirrt weiter. Unter Tränen habe die Familie auch telefonisch beim Bad Harzburger Verein Leben für Tiere um Hilfe gebeten, sagt die Vorsitzende Margrit Loof-Duda. Denn neben der Tiervermittlung und der Ausgabe von Futter habe der Verein eben auch immer ein Ohr für Halter in prekären Situationen.

Fast zwei Wochen lang war Bärchen verschwunden und auf sich allein gestellt, bis er vor einigen Tagen plötzlich wieder zu Hause bei seinen Haltern, seiner Schwester und seinen beiden Söhnen auf der Fensterbank saß. Äußerliche Verletzungen seien zunächst nicht zu sehen gewesen, sagt die Vereinsvorsitzende. Allerdings habe das Tier auch sein Futter nicht angerührt. Eine Untersuchung zeigte letztlich, dass Bärchen in all der Zeit schwer gelitten und einen starken Überlebenswillen gezeigt haben muss: Durch den Unfall hatte er eine Zwerchfellruptur davon getragen. Seine Organe seien in den Brustkorb gerutscht und hätten auf Herz und Lunge gedrückt, wodurch ihm das Atmen schwerfiel.

Mindestens 2000 Euro OP-Kosten

Eine lebensrettende Operation war notwendig. Und der Verein ließ seine Kontakte spielen, sprach mit Tierärzten, verglich Preise. Der günstigste Kostenvoranschlag kam aus Salder: 2000 Euro. Dennoch viel Geld, das weder die Halter noch der Verein allein aufbringen können.

Dass Tierhalter sich die Operationen ihrer Lieblinge nicht leisten können, komme heutzutage nicht selten vor, sagt Loof-Duda. Zumal Tierarztkosten stark gestiegen seien. Eine Kastration etwa habe einmal 50 D-Mark gekostet, mittlerweile könne man für solch einen Eingriff schon einmal 225 Euro bezahlen. „Wir raten Haltern daher immer, eine Versicherung abzuschließen“, allerdings sei auch das etwa für ältere Tiere oder jene mit bestimmten Krankheiten nicht möglich.

Glücklicherweise ermöglichte der Tierarzt in dem Fall die Zahlung in Raten. „Ein zweijähriger Kater darf doch nicht einfach aus Geldmangel sterben“, sagt Loof-Duda. Die Halter würden nun auf ihre Weihnachtsgeschenke verzichten und im Bekanntenkreis für ihren Kater sammeln. Indes will der Verein Leben für Tiere die Kosten mit einer Spendenaktion auffangen. Unter der IBAN DE59 2505 0000 0200 0399 98 können Wohltäter die Operation des Katers unter Angabe des Stichworts „Bärchen“ mitfinanzieren. Jeden Euro, der über die Kosten der Operation hinaus zusammenkomme, würden die Ehrenamtlichen in ihre anderen Projekte wie etwa die Futtersack-Aktion investieren.

Gute Nachrichten

Anfang der Woche hatte der Verein dann gute Nachrichten: Dem Tierarzt zufolge sei die Operation für den Kater am Montag „auf den letzten Drücker“ gewesen. Aber Bärchen habe seinen Eingriff gut überstanden und dürfe bald wieder nach Hause. Das Tiergesundheitszentrum Hungerbühler nannte ihn im Nachbericht einen „kleinen Traumpatient“. Er sei lieb und soweit munter.

Sechs Wochen lang müsse er sich nun noch schonen, sagt Loof-Duda. Aber dank der Operation darf Bärchen wohl künftig wieder ein normales Leben mit seiner Familie erleben. Bei den Beteiligten ist bereits von einem Weihnachtswunder die Rede. Und vielleicht ermöglichen die Bad Harzburger den Haltern mit ihren Spenden ja sogar noch ein zweites.

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