Bienen im Garten, Wespen im Wohnhaus: Wie lief die Schwarmzeit?

Ein Bienenschwarm lässt sich im Sommer in einem Busch nieder. Foto: Raksch
Sebastian Kuhn ist Bienen-, Wespen- und Hornissenberater. Er war dieses Jahr immer dann im Einsatz, wenn sich Insekten an ungünstigen Stellen niederlassen. Jetzt zieht er Bilanz für den Harz.
Oberharz. Den gesamten Sommer lang kam der Clausthal-Zellerfelder Sebastian Kuhn immer dann zur Hilfe, wenn die Harzer Probleme mit schwärmenden oder nistenden Insekten hatten. Im Oberharz, sowie in Seesen, Langelsheim, Goslar, Bad Harzburg, und Osterode konnten ihn Betroffene zu Rate ziehen. Jetzt hat der Imker und ehrenamtliche Wespen-, Hornissen- und Bienenberater seine Saison beendet und zieht Bilanz.
Jedes Jahr verlassen neu herangezogene Bienenköniginnen in der Schwarmzeit den Stock, um mit ihrem Gefolge neue Staaten zu gründen. Auch wenn sie im Normalfall harmlos sind, lassen sich die umher ziehenden Völker manchmal an Stellen nieder, die für den Menschen mehr als ungünstig sind. Insgesamt sei Kuhn daher dieses Jahr 25 mal wegen Bienen alarmiert worden, und habe 53 Einsätze mit Wespen verzeichnet. „Es war dieses Jahr echt eine Menge“, sagt er im GZ-Gespräch. Ein Vergleich zu 2024 sei allerdings schwierig – damals war er erst mitten in der Saison eingestiegen.
Ein neues Zuhause für Bienenvölker

Sebastian Kuhn klettert mit einer Leiter hoch hinaus, um ein schwärmendes Bienenvolk einzufangen. Foto: Raksch
Die entnommenen Bienenvölker habe der Imker indes selbst unter seine Fittiche genommen, oder eben an andere Imker abgegeben. Es dürfte im nächsten Jahr also eine reiche Honigernte geben, freut er sich.
Keine Asiatischen Hornissen
Ein weiterer Grund zur Freude: Dieses Jahr sei in seinem Gebiet keine einzige Asiatische Hornisse gemeldet worden. Diese stark invasive Art breitet sich laut Angaben des Naturschutzbunds (Nabu) seit 2004 immer weiter in Europa aus. Sie ist meldepflichtig und muss beseitigt werden. Erkennbar sei sie unter anderem daran, dass sie ihre Nester anders als heimische Hornissen hoch in den Bäumen bauen, so Kuhn. Erst im September sorgte das erste bestätigte Nest in Braunschweig für Schlagzeilen. Mit einer aufwendigen Aktion mussten Schädlingsbekämpfer das rund drei Kilogramm schwere und mit etwa 800 Tieren gefüllte Gebilde entfernen. Bis in den Harz sei die Asiatische Hornisse aber noch nicht vorgedrungen, sagt Kuhn. Es bleibe nun spannend, ob sich das im nächsten Jahr ändert.
Mit seinem letzten Einsatz vor etwa zwei Wochen beendete er seine Saison. Ende April beginnt im Oberharz dann wieder die Schwarmzeit, und der ehrenamtliche Berater und seine Kollegen sind wieder für Betroffene zur Stelle. Tiefere Einblicke in seine Tätigkeit gibt er übrigens auf Tiktok unter dem Namen „derkuhninator“.EHRENAMTLICHE BERATER IM LANDKREIS GOSLAR
Sebastian Kuhn für den gesamten Oberharz, Bad Harzburg, Langelsheim, Seesen, Goslar; Telefonnummer 0160/4569101.
Anke Kätzel für den Bereich der Stadt Bad Harzburg und Umgebung; Telefonnummer: 0152/24436753.
Frank Christoph für den Bereich der Gemeinde Liebenburg; Telefonnummer 0176/47379154.
Daniel Knackstedt für den Bereich der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld; Telefonnummer 0160/6757161.
Hauke Timmermann für den Bereich der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld und Umgebung; Telefonnummer 0151/40144536.
Ulrich Rosenthal für den Bereich der Stadt Goslar; Telefonnummer (05321) 1755.
Imkerverein Goslar; E-Mail: info@imkerverein-goslar.de.
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