Dammkrone der Innerstetalsperre bleibt wochenlang gesperrt
Arbeiten an einem Steilhang – zwischen Überlauf und dem Staudamm schwimmt während der Sanierungsarbeiten im Wasser eine Barriere. Foto: Gereke
Die Dammkrone der Innerstetalsperre ist derzeit gesperrt. Grund sind Sanierungsarbeiten am Staudamm. Was die Harzwasserwerke im Innerstetal planen und was das für den Wasserstand bedeutet.
Langelsheim/Lautenthal. So manch einer, der beim Raderlebnistag im Innerstetal über den Staudamm der Talsperre bummeln wollte, stand vorm Bauzaun. Die Harzwasserwerke haben die Dammkrone gesperrt. Das wird auch noch mehrere Wochen so bleiben. Grund: An der Innerstetalsperre laufen seit einigen Tagen wichtige Sanierungsarbeiten, teilen die Harzwasserwerke in Hildesheim mit.
An der Oberfläche des Talsperrendamms wird derzeit die Asphaltbetondecke neu beschichtet. Die Dammkrone muss für die Bauarbeiten gesperrt werden und ist für Besucher bis voraussichtlich Anfang Oktober nicht zugänglich. Abhängig ist die Sperrzeit dabei von der Witterung in den kommenden Tagen. „Bei Regen müssen die Arbeiten ruhen“, erklärt Norman Droste, Pressesprecher der Harzwasserwerke in Hildesheim.
Sanierungsarbeiten: Für Besucher bleibt die Dammkrone der Innerstetalsperre in den kommenden Wochen gesperrt. Foto: Gereke
„Erneuert wird die gesamte Breite der wasserseitigen Dichtung, es werden auf der Böschung gemessen knapp 20 Meter von der Dammkrone aus saniert – die sogenannte Wasserwechselzone“, erläutert Droste. Bei einer Dammlänge von 750 Metern sind das etwa 15.000 Quadratmeter. Die anstehenden Arbeiten an der Asphaltbetondichtung dienen dem Schutz der Talsperre und der Dichtigkeit des Damms. „Die Asphaltbetondichtung insgesamt befindet sich in gutem Zustand, es sind keine Undichtigkeiten vorhanden. Die jetzt erfolgende Erneuerung der Versiegelung dient dem weiteren Schutz und der Langlebigkeit der Dichtung.“
Schutz gegen äußere Einflüsse
Neben der Ausbesserung kleinerer Beschädigungen wird mithilfe einer sogenannten Mastixbeschichtung die Versiegelung der Oberfläche des Talsperrendamms erneuert. „Durch diese Versiegelung wird die Dichtung des Damms gegen äußere Einflüsse wie eine hohe Sonneneinstrahlung oder Temperaturschwankungen geschützt“, erklärt der Pressesprecher der Harzwasserwerke auf GZ-Nachfrage. Bei der Mastixbeschichtung handelt es sich um eine bitumenhaltige Sanierungs- und Ausgleichsmasse.

Die Arbeiten am Staudamm erfolgen von der Dammkrone der Innerstetalsperre aus. Foto: Gereke
Nötig ist das, weil beispielsweise die UV-Strahlung besonders dem Bereich der Wasserwechselzone zusetzt – also jener Bereich, der mal unter Wasser steht oder mal an der Luft ist, je nach Wasserstand. Droste: „Durch den aktuell relativ niedrigen Wasserstand in der Talsperre kann der vollständig erfasst werden.“ Wasser musste nicht extra aus der Talsperre abgelassen werden. Und weiter: „Die alte Versiegelung erfolgte im Jahr 2004 – gleichzeitig mit der Generalsanierung der Talsperre. Mastixbeschichtungen werden in der Regel alle 15 bis 20 Jahre erneuert“, informiert der Sprecher der Harzwasserwerke.
Umleitung über Berme an luftseitigen Damm
Die Maßnahme erfolge in enger Abstimmung mit der Talsperrenaufsicht des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) als zuständige Aufsichtsbehörde. „Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 600.000 Euro“, ergänzt Droste auf GZ-Nachfrage.

Am Staudamm erinnert ein Gedenkstein an den Bau der Innerstetalsperre vor rund 60 Jahren. Foto: Gereke
Wegen der aufwendigen Arbeiten muss die Straße über den Damm über die komplette Bauzeit gesperrt werden, weil die Arbeiten überwiegend von der Dammkrone aus erfolgen. Dies betrifft auch den Besucherverkehr für Fußgänger und Fahrräder. Eine örtliche Umleitung über die Berme auf dem luftseitigen Damm ist ausgeschildert. Die Harzwasserwerke weisen darauf hin, dass die Umleitungsstrecke über eine Treppe führt, was insbesondere bei Fahrradtouren berücksichtigt werden sollte. Zudem bitten die Betreiber, die Hinweisschilder im Bereich der Talsperre zu beachten.
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