Alte Kriegsmunition verzögert Bau eines Grenzübergangs im Harz
Wegen der vielen alten Munition, die noch am Jägerfleck herumlag, ist der Grenzübergang zwischen Hohegeiß und Rothesütte im Februar 1990 später eröffnet worden. Foto: Schwarz
Schon vor 35 Jahren sorgt die alte Kriegsmunition am Jägerfleck für Probleme. Sie musste entschärft werden, damit ein Grenzübergang errichtet werden konnte.
Hohegeiß. Im Grunde war es jahrzehntelang ein offenes Geheimnis, dass am Jägerfleck bei Hohegeiß massenhaft alte Munition herumlag. Die Bazooka, die am ersten Adventssonntag im Straßengraben entdeckt und gesprengt wurde, war zwar ein Zufallsfund, wegen alter Geschosse und Granaten hat sich vor mehr als 35 Jahren aber sogar der Bau des Grenzübergangs Hohegeiß-Rothesütte verzögert.
Im Februar 1990 ist dieser Grenzübergang im Drei-Länder-Eck zwischen Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an der ehemaligen Reichsstraße 4 (die heutige B4) errichtet worden. Damit die Lücke der Verbindung zwischen Kiel und Nürnberg vor mehr als 35 Jahren geschlossen werden konnte, musste die Straße in einigen Bereichen zwischen Hohegeiß und Rothesütte erneuert werden.
Vor den Gefahren gewarnt
Vor diesem Lückenschluss im Bereich des Jägerflecks musste jedoch die viele alte Munition, die noch aus dem Zweiten Weltkrieg herumlag, aus dem Erdreich geborgen werden, hieß es in einem GZ-Artikel vom 3. Februar 1990. Diesen Part hatten auf östlicher Seite der Munitionsbergungsdienst Wernrode und auf westlicher Seite die Firma Dirk Henze aus Lutter übernommen.
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Diese alte Munition hatte seit Ende des Krieges im Bereich Jägerfleck gelegen. Der Bereich lag mitten im Sperrgebiet, und der „Normalbürger“ der DDR konnte die Fläche nicht betreten, deshalb waren der „Waffenschrott“, wie er auch bezeichnet wurde, nur notdürftig unter der Erde versteckt worden. Nach Ende der Suchaktion wurde zwar noch weitere Munition in dem Bereich vermutet, aber es hieß damals: „Hier sind inzwischen so viele Autos rübergefahren. Wenn unter der Straße Granaten lägen, wären die längst hochgegangen.“
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Erste Lockerungen seien aber auch schon zu der Zeit erkennbar gewesen, vor allem auf östlicher Seite. „Die Disziplin der DDR-Grenzer war nicht mehr so, wie noch ein Jahr zuvor“, berichtet Manfred Gille. So hätten die Soldaten auf der anderen Seite auch schon mal ihre Mütze abgenommen oder hätten sich in die Sonne gesetzt.
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Das eigentliche Drei-Länder-Eck am Jägerfleck befindet sich etwas abseits der B4 in Richtung Benneckenstein. Dort steht seit 1750 auch der Drei-Länder-Stein. Foto: Eggers
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