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Wo bleibt das Geld im Gemeindesäckel

GZ Plus IconGuter Dinge trotz explodierender Kosten in Schladen-Werla

Ansicht Dorfgemeinschaftshaus Schladen

Der Gemeinderat wird am Mittwoch, 10. Dezember, im Dorfgemeinschaftshaus über den Haushalt 2026 beraten. Foto: Leifeld

Guter Dinge, trotz explodierender Kosten: Finanzausschuss der Gemeinde Schladen-Werla beschäftigt sich mit dem Haushaltsplan 2026.

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Von Andrea Leifeld
Dienstag, 02.12.2025, 17:00 Uhr

Schladen-Werla . Die anhaltenden Auswirkungen der vergangenen Krisen und die aktuelle wirtschaftliche Lage prägen weiterhin die kommunale Finanzsituation. Unter dem Vorsitz von Stefan Lüttgau informierte sich der Fachausschuss für Finanzen, Personal und Digitalisierung zum Haushaltsplanentwurf 2026.

Und da stehen alle Kommunen vor der gleichen Herausforderung, einen machbaren Haushaltsplan zu erstellen, hielt der Vorsitzende fest.

Kämmerin Janina Klasen stellte das Zahlenwerk in komprimierter Form verständlich vor: So zeigt der vorgestellte Ergebnishaushalt 2026 ein Minus von 5,6 Millionen Euro. Erwartete Erträge in Höhe von 21,36 Millionen Euro stehen Aufwendungen von rund 27 Millionen Euro gegenüber.

Wie stellen sich die Einnahmen in den Einzelpositionen dar? Die Grundsteuer A und B soll mit 1,8 Millionen Euro ein Plus von 52.000 Euro bringen, die Gewerbesteuer (eine Million Euro) ein Plus von 900.000 Euro. Auch der Einkommensteueranteil (4,7 Millionen Euro), Umsatzsteueranteil (318.000 Euro) und die Schlüsselzuweisungen (4,9 Millionen Euro) sollen dem Gemeindesäckel satte Mehreinnahmen bringen.

Anders die Einnahmen aus Gebühren und Entgelten, die mit 2,6 Millionen Euro um 25.000 Euro voraussichtlich geringer ausfallen werden.

Dem gegenüber stehen die um 221.000 Euro gestiegenen Personalkosten in Höhe von nun 10,7 Millionen Euro. Ferner werden die Transferaufwendungen (8,1 Millionen Euro) und Aufwendungen für Fixkosten, Unterhalt und Verwaltungstätigkeit (5,1 Millionen Euro) um insgesamt rund eine Million Euro steigen

Kita-Zuschüsse steigen

Dort sei ein Blick auf Einzelpositionen gewährt: Allein der Kita-Zuschussbedarf steigt in 2026 mit 21 Gruppen und 429 Plätzen auf 3,1 Millionen Euro. Er dokumentiert eindrucksvoll, dass die Gemeinde mit den Kosten finanziell überfordert ist und mit ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit nicht im Einklang steht. Die Personalkosten für die 115 Beschäftigten schlagen im genannten Haushaltsjahr mit rund 6 Millionen Euro zu Buche.

Ansicht Kindergarten-Gebäude

Allein der Kita-Zuschussbedarf steigt in 2026 auf 3,1 Millionen Euro. Foto: Leifeld

Die Investitionen umfassen dort rund 2,3 Millionen Euro. Einen Löwenanteil bilden Investitionen im Brandschutz in Höhe von 700.000 Euro, eingeplant für die Ersatzbeschaffung eines Löschfahrzeugs in Schladen, dem Kauf des Geräteanhängers Hygiene und eines Mehrbedarfsanhängers für die örtliche Einsatzleitung. Ebenso finden sich im Plan Maßnahmen der Stadtsanierung Hornburg mit rund 650.000 Euro.

Im Katastrophenschutz sind 16.000 Euro eingeplant, für die Software von Hochwasserwarnsystemen und der Einrichtung von Pegeln.

Bei den Dorfgemeinschaftshäusern summieren sich die Investitionen auf 134.000 Euro. Geplant sind darin unter anderem 38.000 Euro für Innenanstrich- und Putzarbeiten an der Fassade im Bürgerhaus Beuchte und 40.000 Euro für die die Modernisierung der Thekenanlage im Dorfgemeinschaftshaus Werlaburgdorf.

Zur Deckung der Investitionen in Höhe der 2,2 Millionen Euro wird mit Zuwendungen von Bund, Land und Landkreis von rund 1,5 Millionen gerechnet.

In der Haushaltssatzung ist auch eine Kreditermächtigung in Höhe von 663.000 Euro zur Finanzierung der Investitionen vorgesehen.

Der Ausblick von Kämmerin Klasen zeigt auch in der mittelfristigen Planung weiterhin hohe Fehlbeträge – bis 10 Millionen Euro in 2029.

Dennoch: Trotz dieser kritischen Haushaltslage entwickele sich die Gemeinde Schladen-Werla beim Blick auf die Vermarktung von Baugrundstücken, dem Glasfaserausbau und den Investitionen in die Infrastruktur und Daseinsvorsorge (Anbau Clemens-Schule, Neubau Feuerwehrhäuser in Gielde und Wehre) positiv, vermerkte die Kämmerin.

Zahlenwerk zur Kenntnis

Das umfangreiche Zahlenwerk wurde von den Ausschussmitgliedern zur Kenntnis genommen und wird in den Fraktionen beraten. Die finale Aussprache wird in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch, 10. Dezember, erfolgen. Beginn ist um 18 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Schladen, Am Weinberg 9. Bürger sind als Zuhörer willkommen. Die Sitzung wird für eine Einwohnerfragestunde unterbrochen.

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