Goslarer kämpft mit Fiat 126-B um Hot-Wheels-Sieg
Paul Czarnecki präsentiert seine Trophäe vom polnischen „Hot-Wheels-Legends“-Wettbewerb, den er mit seinem umgebauten Fiat gewonnen hat. Foto: Roß
Aus der Goslarer Schrauberwerkstatt in die Welt: Paul Czarnecki hat sich mit seinem Rallye-Fiat 126-B das Ticket fürs Hot-Wheels-Finale in Los Angeles gesichert. Der liebevoll zusammengebaute Mini-Bolide könnte als Modellauto weltberühmt werden.
Goslar. Paul Czarneckis Traum vom eigenen Hot-Wheels-Modell lebt. Am 4. Oktober nimmt er mit seinem Rallye-Fiat 126-B am weltweiten Finale der „Hot Wheels Legends Tour“ in Los Angeles teil. Mittlerweile hat sich das Event zur weltweit größten mobilen Autoshow gemausert, an der Tuner und Schrauber neben globaler Aufmerksamkeit auch etwas Einmaliges gewinnen können: Das Sieger-Auto wird vom Hot-Wheels-Produzenten Mattell im 1:64-Format nachgebaut und weltweit vertrieben.
Eigentlich war die Geschichte des 44-jährigen Goslarers und seines umgebauten Fiat-Prototyps mit Trabi-Tank und Porsche-Heck schon erzählt.
Goslarer gewinnt bei Hot-Wheels Wettbewerb
Zweiter Platz 2024
2024 hatte er am Deutschland-Entscheid des Hot-Wheels-Wettbewerbs teilgenommen und ist am Ende im Finale auf Platz zwei gelandet. Das war zwar ein achtbares Ergebnis, doch der Traum von der großen USA-Reise zum weltweiten Entscheid schien geplatzt. Denn eigentlich darf jedes Auto nur einmal an einem Länder-Finale teilnehmen.
Hot-Wheels-Finale
Der Rallye-Fiat aus Goslar landet auf Platz 2
Doch manchmal hilft ein Blick aufs Kleingedruckte: „Ich habe mir die Regularien noch einmal angeschaut und herausgefunden, dass ich in Polen noch einmal antreten kann“, sagt Czarnecki. Diese Chance ließ er sich nicht nehmen, schließlich genieße sein Fiat, der aus Einzelteilen von mehr als 15 Autos besteht, in seinem Heimatland Kultstatus. Es gebe Tiktok-Videos des Autos mit mehr als einer Million Aufrufe.
“Polen ist ein Schrauberland“
„Polen ist ein Schrauberland“, bekräftigt Czarnecki. In Deutschland seien eher BMW- oder Audi-Modelle in der Szene gefragt. Im Nachbarland aber sei ein kleiner Fiat oft „ein Familienauto“ und könne eher Kultstatus erlangen.
Goslarer im Hot-Wheels-Finale
Mit Trabi-Tank und Porsche-Heck in den Schrauber-Olymp
Ein wenig umgebaut meldete der Goslarer seinen Prototypen also zum Wettkampf in Polen an, gegen rund 1000 Konkurrenten. Czarnecki und seinem PS-Projekt folgen mittlerweile 110.000 Menschen auf Tiktok, 35.000 auf Instagram und 37.000 auf Facebook. Sein Sieg war entsprechend erdrutschartig: Etwa 19.400 Stimmen habe sein Fiat im Online-Voting erhalten, der Zweitplatzierte lag etwa bei 10.000.
Beim Finaltag in Breslau habe er dann auch „die Jury ins Herz getroffen“, weil sein Auto diese besondere Geschichte habe. Das selbst in stundenlanger Detailarbeit in mittlerweile über sieben Jahren erstellte und immer wieder angepasste Design soll an die klassischen und leistungsstarken Rallye-Fahrzeuge der Gruppe B erinnern, die vor allem in den 1980er Jahren populär waren. Etliche Teile sind Unikate aus einem 3D-Drucker.

Bei dem weltweiten Wettbewerb geht es auch um die Geschichte, die ein Schrauber über sein Auto erzählen kann. Foto: Privat
Chefdesigner ist auch da
Auch Bryan Benedict, Chef-Designer bei Hot Wheels, war beim polnischen sowie den anderen Länder-Finals zugegen, um die Sieger zu küren und ihre Fahrzeuge ganz genau unter die Lupe zu nehmen. 14 von ihnen reisen nun in die USA, um das weltweite Kräftemessen für sich zu entscheiden. Czarnecki könnte nicht nur der erste Goslarer sein, dem das gelingt, sondern auch der erste polnische Staatsbürger überhaupt.
In seiner Halle hat der Goslarer Schrauber schon das nächste Projekt angefangen: Ein Renault R5 wird gerade mit extra breiten Reifen eines Lamborghini Countach ausgerüstet. Klingt irgendwie auch nach Hot Wheels, doch dort hat erst einmal sein Rallye-Fiat 126-B nach jahrelanger Detailarbeit am 4. Oktober seinen großen Auftritt.
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