Der dritte Pachel-Umzug führt an die Dörntener Straße in Goslar

Neuer Standort: Pachel sitzt jetzt dort an der Dörntener Staße, wo vorher Neon-Pahl produzierte. Foto: Heine
Das frühere Neon-Pahl-Gelände in Goslar stand 2022 für fast 3 Millionen Euro zum Verkauf. Nun rückt es wieder in den Fokus – aber warum ließ die Stadt die erste Chance ungenutzt verstreichen?
Goslar. Die Stadt Goslar kann mit dem früheren Grundstück der Firma Pachel nur deshalb liebäugeln, weil der Karosserie-Spezialist schon unter Regie von Geschäftsführer und Anteilseigner Arne Bosse 2023 an einen größeren Standort umgezogen ist. Pachel hat seit gut zwei Jahren an der Dörntener Straße eine Heimat dort gefunden, wo vorher die Firma Neon Pahl ihren Sitz gehabt hat.
Das knapp 4500 Quadratmeter große Gelände in der Baßgeige stand im Herbst 2022 für 2,95 Millionen Euro zum Verkauf. Grundsätzliches Ziel war es laut einer Immobilienanzeige, den Industriehallenkomplex mit Verwaltungs- und Sozialräumen bis 1. Juli 2023 an einen neuen Eigentümer zu übergeben.

So sieht es 2022 aus: Neon-Pahl ist zu jener Zeit bereits auf Suche nach einem Käufer. Foto: Heine (Archiv)
Unzüge und Expansionen
Für den Karosserie- und Fahrzeugbauer Pachel passte dieses Angebot offenkundig gut. Der 1880 in Baddeckenstedt noch als Werkstatt für Bau und Reparatur hölzerner Räder, Pferdewagen und Kutschen von August Pachel gegründete Betrieb hatte bis dato schon zwei Umzüge in der Firmengeschichte erlebt. Bereits 1885 war Pachel an die Kornstraße in der Goslarer Altstadt gezogen und fertigte ab 1905 auch Aufbauten für kleine Lastwagen und Auslieferungsfahrzeuge. 1932 expandierte der Betrieb ebenso wie 1977. Weil der Platz im Zentrum nicht mehr reichte, ging es 1977 aber auch ab ins Gewerbegebiet an die Lange Wanne.
Arne Bosse Foto: Pachel
2018 gab Gerd Pachel das Firmenzepter weiter, wirkte aber per Beratervertrag weiter mit. Mit dem neuen Chef Arne Bosse erwirtschaften die rund 50 Beschäftigten samt Auszubildenden inzwischen rund sechs Millionen Jahresumsatz. Von der Krise der Automobilbranche in Deutschland sei bei Pachel nichts zu spüren, erklärte Bosse jüngst im Magazin „Wirtschaft im Harz“. Die Auftragsbücher seien „langfristig gefüllt“. Nur am Rande: Nach nicht offiziell bestätigten GZ-Informationen hatte sich auch die Stadt Goslar 2022 für das Pahl-Grundstück interessiert, als sie eine Lösung für ihren maroden Betriebshof suchte. Am Ende machte die Kommune aber einen Rückzieher.
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