Harzburgs Ferienpass 2025: Solide, gut und doch nicht ganz rund

Schauen auf eine solide, gute Ferienpass-Saison zurück (v.l.): Katrin Peters, Max Heber und Stadtjugendpfleger Florian Hinz. Foto: Schlegel
Mehr als 350 Kinder haben am Ferienpassprogramm 2025 teilgenommen. Das finden die Organisatoren solide und gut. Und dennoch lief nicht alles ganz rund. Über den einen oder anderen Aspekt ärgern sich Jugendpfleger Florian Hinz und sein Team.
Bad Harzburg. Auf einen „soliden, guten Ferienpass“ und ein Programm, in dem viel Herzblut steckte, schaut am Tag nach den Sommerferien das Team der Bad Harzburger Jugendförderung – Katrin Peters, Max Heber und Jugendpfleger Florian Hinz – zurück. Die Zahl der Kinder, die teilgenommen haben, ist stabil geblieben, es gab kaum Angebote, die mangels Interesse abgesagt werden mussten. Doch zwei, drei Dinge bedauern Stadtjugendpfleger Florian Hinz und seine Leute schon.

Eine Woche lang verbringen 17 Kinder und Jugendliche im Rahmen des Ferienpassprogramms in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Privat
Chance auf neue Mitglieder
Apropos fehlen: Immer mehr Vereine fehlen im Ferienpass. Das hatten Hinz und seine Leute schon bei der Zusammenstellung des Programms bemerkt. Natürlich sei es nachvollziehbar, dass Vereine gerade in den Ferien womöglich Probleme haben, Ehrenamtliche zu finden, die eine Aktion für Kinder betreuen. Ausnahmen bildeten da wie üblich der MTV Brunonia Harlingerode, auch der Casinotanzclub war dabei.
Der MTV Brunonia Harlingerode weiß sowieso, wie man Mitglieder wirbt: unter anderem mit Ferienpassangeboten. Foto: Nachtweyh
Stornierungen machen Arbeit
Genauso unerfreulich ist die hohe Zahl der Kinder, die zwar für Aktionen angemeldet sind, dann aber einfach nicht kommen. Erstmals hat das Treffteam dazu belastbare Zahlen: Knapp 1000 Zuteilungen hat es in diesem Sommer für Ferienpassaktionen gegeben, also quasi 1000 Teilnahmen. Es gab aber auch 250 Stornierungen. Oft sogar ohne rechtzeitig Bescheid zu sagen. Angemeldete Kinder erscheinen dann einfach nicht. Max Heber nennt als Beispiel das Lasergame: Sechs Absagen habe es gegeben, bei einer Warteliste von 30 Kindern. Fünf Minuten vor Beginn versucht das Team dann, die Warteliste durchzutelefonieren. Das macht Arbeit und ist besonders für die Kinder traurig, die hätten mitmachen wollen.

Das Angebot der Verkehrswacht gehört zu den beliebtesten der Saison. Foto: Jugendtreff
Wünsche können geäußert werden
Und auf alle Fälle werden im nächsten Jahr mehr Ferienpässe gedruckt, auch wenn es sich „nur noch“ um ausklappbare Flyer handelt. Aber die 1000 Stück, die die Jugendförderung auf den Markt geworfen hatte, waren irgendwann allesamt vergriffen. In erster Linie wohl, weil viele Kinder (die nicht in der Statistik auftauchen) sie für die Vergünstigungen genutzt haben.
WEITERE AKTIONEN
Die Sommerferien sind vorbei, aber es stehen schon viele neue Aktionen auf dem Programmzettel der Jugendförderung. Am Samstag, 6. September, beispielsweise der Aktionstag „Junge Frauen stark machen“ im Bündheimer Schloss. Initiiert wird er von der Jugendförderung in Person von Katrin Peters. Mit an Bord sind viele Kooperationspartner, vom Bundesprogramm „Demokratie leben“ über den Landkreis, das Präventionsthema der Polizei, pro familia bis hin zum Bad Harzburger Mehrgenerationenhaus und anderen auch lokalen Unterstützerinnen und Unterstützern.
„Ziel des Tages ist, durch Sensibilisierung und Aufklärung eine gleichberechtigte und gerechte Gesellschaft zu fördern, in der Mädchen und Frauen ihr volles Potenzial entfalten können“, fasst Katrin Peters zusammen. Neben diversen Informations- und Aktionsangeboten steht eine Lesung der Influencerin und Autorin Alexandra Zykonov im Mittelpunkt. Sie stellt ihr Buch „Was wollt Ihr denn noch alles?!“ vor. Es geht dabei um Zahlen, Fakten und Absurditäten, die nicht nur zeigen, wo Frauen benachteiligt werden, sondern wie ihr Leben dadurch sogar anstrengender, ärmer und im Zweifel sogar lebensgefährlich wird.
Der Tag im Schloss, der um 12.30 Uhr beginnt, ist bewusst locker gehalten, soll jedoch auch keine Spiel- und Spaß-Veranstaltung sein. Dazu, so die Initiatorin, sei der Inhalt zu ernst. Gedacht ist er für „junge Menschen ab 14 Jahren“, wobei es nach oben keine Altersgrenze gibt. Und, auch das ist Katrin Peters wichtig: Die Veranstaltung ist nicht nur für Mädchen und Frauen gedacht, auch Männer sind willkommen.
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