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Wechsel von analog auf digital

GZ Plus IconNeue Wasserzähler stimmen die Stadt Langelsheim „hoffnungsvoll“

Bauamtsleiter Sven Ladwig, Harald Kremling, Leiter der Wasserwerke, und Bürgermeister Ingo Henze (v.l.) stellen die neuen Wasserzähler mit ihren Eigenschaften vor.

Bauamtsleiter Sven Ladwig, Harald Kremling, Leiter der Wasserwerke, und Bürgermeister Ingo Henze (v.l.) stellen die neuen Wasserzähler mit ihren Eigenschaften vor. Foto: Heinemann

Im Stadtgebiet Langelsheim werden in den kommenden Jahren mehr als 4000 analoge Wasserzähler gegen digitale ausgewechselt. Die Stadt verspricht sich davon besonders personelle Einsparungen und eine schnellere Erkennung von Fehlerquellen.

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Von Ronja Heinemann
Mittwoch, 10.09.2025, 14:00 Uhr

Langelsheim. Mehr als 4000 Wasserzähler wird die Stadt Langelsheim innerhalb von drei Jahren in ihrem „alten“ Stadtgebiet austauschen. Alle analogen Zähler werden durch digitale Ultraschall-Varianten ersetzt. Über die Vorzüge und die personellen Einsparungen, die dadurch entstehen, informieren der Leiter der Wasserwerke, Harald Kremling, Bauamtsleiter Sven Ladwig und Bürgermeister Ingo Henze.

Gewechselt werden die Wasserzähler in Astfeld, Langelsheim, Lautenthal, Wolfshagen und Bredelem – in genau dieser Reihenfolge. Für einen ersten „Probelauf“ sind bereits knapp 100 Zähler in Langelsheim neu eingebaut worden. Seit dieser Woche läuft der Zählerwechsel in Astfeld und Herzog Juliushütte durch die beauftragte Firma. Da die rund 1500 Wasserzähler pro Jahr zu viele für die Mitarbeiter der Wasserwerke wären, wurde nach einer Ausschreibung eine externe Firma damit beauftragt.

Zähler arbeiten mit Ultraschall

Die neuen digitalen Wasserzähler bieten eine erhebliche Arbeitserleichterung, ist Kremling überzeugt. Zuvor seien verschiedene Zählermodelle begutachtet worden. Ausgewählt habe man schließlich den Ultraschall-Wasserzähler, der sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er Geräusche in den Leitungen besonders gut erkennt.

„Er horcht ins Netz hinein und kann dementsprechend auch versteckte Rohrbrüche erkennen und leichter lokalisieren“, erklärt der Wasserwerksleiter. Sogar einen Defekt in der Heizung können die Zähler feststellen.

Rechts ist der neue digitale Wasserzähler, der mit Ultraschall arbeitet, und links der analoge.

Rechts ist der neue digitale Wasserzähler, der mit Ultraschall arbeitet, und links der analoge. Foto: Heinemann

Und die ersten eingebauten Geräte haben sich bereits bewährt. „Einen Rohrbruch konnten wir schon feststellen“, berichtet Kremling. Teilweise seien Rohrbrüche sehr klein und schwer zu lokalisieren beziehungsweise überhaupt zu erkennen. Die neuen Zähler machen den Findungsprozess einfacher und schneller.

Übermittlung beim Vorbeifahren

Doch wie funktioniert die Übermittlung an die Wasserwerke? Wenn die Zähler einen Fehler, ein Geräusch oder Ähnliches feststellen, übermitteln sie diese Information beim Vorbeifahren. Die Mitarbeiter der Wasserwerke müssen dafür nicht mehr in die Häuser, sondern können die Geräte im Vorbeifahren auslesen.

„Meine Kollegen sind täglich im Netz unterwegs, und dabei werden die Daten aufgenommen. Wir können dann direkt sehen, falls es irgendwo eine Störung gibt“, erklärt Kremling. Die Fehlerquellen werden damit stetig minimiert.

Auch die jährliche Ablesung wird für Hausbesitzer und Wasserwerke einfacher. Die Mitarbeiter müssen nicht mehr in die Häuser, und beim Ablesen durch die Eigentümer kann es ebenfalls nicht mehr zu Fehlern kommen.

„Manchmal sieht eine Neun zum Beispiel aus wie eine Null, oder beim Ablesen passiert ein anderer Fehler“, erklärt Ladwig. Solche Fehler würden dann zu Mehraufwand führen, wenn dadurch fälschlicherweise höhere Gebühren anfallen.

Falls sich ein Eigentümer fragt, warum er in einem Jahr mehr Wasser verbraucht hat, kann der Zähler noch genauer ausgelesen werden. Auf den Tag genau können die Wasserwerke nachvollziehen, wann wie viel Wasser verbraucht wurde.

Manchmal ist es ein neuer Pool, der mehr Wasser benötigt hat als gedacht – oder ein defekter Gartenschlauch.

Daten werden gespeichert

Die Daten werden über ein Jahr gespeichert. „Es ist natürlich alles datenschutzkonform. Nur wir können die Zähler auslesen“, merkt Bürgermeister Henze an. Und natürlich erkenne der Zähler auch nur Geräusche im Leitungsnetz – es handelt sich nicht etwa um ein Mikrofon, das den Haushalt abhört.

Die Batterie, so heißt es vom Hersteller, sei auf 20 Jahre ausgelegt. Die übliche Eichfrist bei Wasserzählern beträgt sechs Jahre. Doch alle Beteiligten sind optimistisch, dass die Zähler die Prüfung bestehen und somit länger genutzt werden können. Das – und die zusätzlichen Einsparungen beim Personal – sei für alle ein Zeichen dafür, dass sich die neuen digitalen Zähler auf jeden Fall rechnen.

Über die drei Jahre hinweg sei pro Jahr eine Investition – inklusive Zähler und Einbau – in Höhe von ungefähr 180.000 Euro vorgesehen. Ein analoger Wasserzähler koste zwischen 30 und 45 Euro, der digitale mehr als 90 Euro.

Die Wassernutzer tragen die Kosten über ihre Gebühren.

„Wir erwarten, dass durch die Zähler auch der Aufwand geringer wird. Die Investition ist auf jeden Fall nachhaltig – davon sind wir überzeugt“, sagt Henze.

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