Hanne-Lore und Walter Roenspieß feiern Diamantene Hochzeit
Hanne-Lore und Walter Roenspieß feiern heute das Fest der Diamantenen Hochzeit. Foto: Eggers
Stärke und Beständigkeit: Das sind die Merkmale eines Diamanten und der Liebe von Hanne-Lore und Walter Roenspieß. Sie haben am Mittwoch vor 60 Jahren geheiratet.
Braunlage. „Was für eine elegante Frau“, dachte Walter Roenspieß, als er Hanne-Lore Schaaf das erste Mal 1964 sah. Es war im „Landhaus Foresta“ in Braunlage, und der damals 22-Jährige war als Fliesenleger in dem Hotel tätig. Er verliebte sich in die sieben Jahre ältere Frau, und heute feiert das Paar Diamantene Hochzeit.
Das „Landhaus Foresta“ wurde seinerzeit von Rosemarie Schirm betrieben, eine gute Freundin von Hanne-Lore Roenspieß. Die beiden Frauen hatten sich in Hamburg kennengelernt, wo die gebürtige Bad Schwartauerin nach einem sechsjährigen Aufenthalt in Schweden hinzog. In den sechs Jahren in Stockholm hatte sie eine Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin am Karolinska-Institut absolviert.
Mehrfach um Hilfe gebeten
In Hamburg arbeitete Hanne-Lore Roenspieß dann am Alsterdorfer Krankenhaus. Als Rosemarie Schirm zurück nach Braunlage ging, folgte sie, fing als Arzthelferin bei Dr. Jürgen Ehbrecht an und unterstützte ihre gute Freundin im Hotelbetrieb.
Der gebürtige Braunlager Walter Roenspieß lernte nach der Schulzeit bei Walter Beyer, der von allen nur Brathering genannt wurde, den Beruf des Fliesenlegers. Anschließend wechselte er zu Gustav Pollmann in Braunlage und danach zu Joachim Köthe nach Herzberg. Für diese Fliesenlegerei war er im „Foresta“ tätig, als er seine Hanne-Lore das erste Mal sah. „Sie trug einen Hut, und das sah so elegant aus“, erinnert er sich.
Auch Hanne-Lore Roenspieß fand Gefallen an dem sieben Jahre jüngeren Handwerker. Die Folge: ihre Freundin bat Walter Roenspieß immer wieder ins „Foresta“ um Hilfe bei Handwerksarbeiten. Der 22-Jährige half stets, lernte so Hanne-Lore besser kennen, und so nach und nach gingen die beiden auch aus. Aus Verliebtheit wurde Liebe und am 26. November 1965 wurde geheiratet. „Uns hat der damalige Propst Hans Reischauer in der Lutherkirche in Bad Harzburg getraut“, erzählen sie.
Gerne gereist
Die beiden leben in Walter Roenspieß‘ Elternhaus in der Lauterberger Straße und bekamen mit Susanne und Christoph zwei Kinder. Hanne-Lore Roenspieß hörte mit ihrer Arbeit in der Arztpraxis auf, um sich auf die Kindererziehung zu konzentrieren. Beide Kinder lernten Klavier, überhaupt spielte die Musik eine große Rolle bei den Roenspieß. Beide singen im Kammerchor, für den sich Walter Roenspieß auch als Kassenwart engagiert. „Wir haben damals auch viele schöne Fahrten gemacht“, erinnert sich der heute 82-Jährige.
Das Reisen ist ein weiteres Hobby der Familie. Meist ging es an die Nordsee, entweder nach Büsum oder auf eine ostfriesische Insel. Walter Roenspieß ist auch ein begeisterter Schwimmer und jahrelang als technischer Leiter im DLRG-Ortsverein Braunlage-St. Andreasberg aktiv. „Ich bin gerade erst für 65-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet worden“, sagt er.
Schon früh flog die Familie Roenspieß aber auch ins Ausland. Besonders gut ist dem Diamentenen Hochzeitspaar eine Reise in den siebziger Jahren nach Ischia in Erinnerung. „Christoph wollte sich damals totlachen, weil der Busfahrer immer bei Rot über die Ampel gefahren ist“, erinnert sich Hanne-Lore Roenspieß daran, dass die Italiener zu der Zeit die Verkehrsregeln nicht ganz ernst nahmen.
Stolz auf die Kinder
Die ersten Ehejahre waren aber auch mit ganz viel Arbeit verbunden. Walter Roenspieß besuchte die Meisterschule und danach begann er 1972 in Eigenarbeit, auf das Elternhaus mit Freunden zusammen eine weitere Etage aufzustocken. Für Ausgleich sorgten in dieser Zeit bei der Familie insgesamt das Skifahren und bei Walter Roenspieß auch das Schießen. „Ich war 1970 mit 28 Jahren der wohl jüngste Schützenkönig in Braunlage überhaupt“, berichtet er. Und auch der Schuss selbst war ein Meilenstein. Er habe einen siebener Teiler gehabt, „und das Freihand“, wie er betont. Das sei ein ganz seltener Schuss. „Mich haben die Leute damals mit ,Frau Königin‘ angesprochen“, ergänzt Hanne-Lore Roenspieß.
Besonders viel Stolz schwingt aber in der Stimme der beiden mit, wenn sie über ihre Kinder erzählen. Sowohl die 59-Jährige Susanne als auch der 57-Jährige Christoph studierten Medizin. Die Tochter ist als allgemein praktizierende Ärztin in Aschaffenburg tätig, der Sohn als Facharzt für Orthopädie in Remscheid. Hanne-Lore und Walter Roenspieß haben mit David und Leon zudem zwei erwachsene Enkelsöhne.
Mit der Familie soll die Jubiläumshochzeit heute zusammen mit guten Freunden gefeiert werden. Das Ehepaar hat dafür ein Lokal in der Stadt gemietet.
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