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Erster Gegenkandidat äußert sich

GZ Plus IconBürgermeisterwahl: Wer kandidiert gegen Amtsinhaber Langer?

Wer ist nach dem 1. November 2026 Chef im Rathaus Braunlage? Das entscheiden die Braunlager Bürger bei der Kommunalwahl am 13. September.

Wer ist nach dem 1. November 2026 Chef im Rathaus Braunlage? Das entscheiden die Braunlager Bürger bei der Kommunalwahl am 13. September. Foto: Eggers

Wer wird im November 2026 Bürgermeister der Stadt Braunlage sein? Das wird in einem Jahr bei der Kommunalwahl entschieden. Einen Gegenkandidaten hat Amtsinhaber Wolfgang Langer bereits. Die GZ hat bei den im Rat vertretenen Fraktionen nachgefragt.

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Von Michael Eggers
Sonntag, 19.10.2025, 12:00 Uhr

Braunlage. Wer ist nach dem 31. Oktober 2026 Chef im Rathaus Braunlage? An diesem Tag endet die Amtszeit von Bürgermeister Wolfgang Langer (Bürgerliste), der bereits vor einem Jahr angekündigt hat, wieder zu kandidieren. Als Gegenkandidat wird bereits seit Monaten Dirk Becker (CDU) heiß gehandelt. Der Geschäftsführer der Braunlage-Tourimus-Gesellschaft (BTG) bestätigt seine Kandidatur am Freitag auf GZ-Anfrage. Weitere Kandidaten haben sich bislang noch nicht öffentlich gemeldet.

Noch steht allerdings nicht fest, ob der CDU-Stadtverband Dirk Becker als Kandidaten aufstellt. Das entscheidet eine Mitgliederversammlung in den nächsten Wochen. Karl-Heinz Plosteiner, der Vorsitzende des CDU-Stadtverbands, will sich auf Anfrage noch nicht zu den Personalien äußern. Er betont lediglich, dass die Partei auf alle Fälle einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl aufstellen wolle.

Früh positioniert

Das will auch die SPD, wie Vorsitzender Robert Hansmann auf Anfrage berichtet. Die Partei habe bereits eine Kandidatin oder einen Kandidaten, wolle dies aber noch nicht öffentlich machen, wie er erklärt. Die Runde der vier Fraktionen im Rat komplettieren die Grünen. Vorsitzende Cornelia Ehrhardt kündigt auf GZ-Anfrage an, „dass wir, Stand jetzt, keinen Kandidaten aufstellen wollen“, sagt sie.

Ehrhardt hatte bei der letzten Wahl 2019 für die CDU für das Bürgermeister-Amt kandidiert und in der Stichwahl gegen Amtsinhaber Wolfgang Langer verloren, der seinerzeit knapp 80 Prozent der Stimmen bekam. Mittlerweile ist Cornelia Ehrhardt bei den Grünen, Fraktionsvorsitzende und lobt die Arbeit von Wolfgang Langer. Es habe anfangs zwar ein wenig „geruckelt“, „aber wir arbeiten konstruktiv zusammen“, sagt sie. Cornelia Ehrhardt wolle aber nicht grundsätzlich ausschließen, dass ihre Partei einen Kandidaten aufstellt. „Aber derzeit sieht es nicht danach aus“, erklärt sie.

Die Bürgerliste hat sich schon früh positioniert. Mit lautem Applaus quittierten die Mitglieder der Wählervereinigung die Ankündigung von Wolfgang Langer in der Jahreshauptversammlung Ende November vergangenen Jahres, wieder für das Amt des Bürgermeisters zu kandidieren. Der 55-Jährige hat das Amt seit 1. November 2019 inne.

48 Unterschriften sammeln

Dirk Becker ist 48 Jahre alt und 2021 direkt für die CDU in den Rat eingezogen. Ein Jahr später hatte er auf sein Mandat verzichtet, weil er einstimmig zum BTG-Geschäftsführer gewählt worden ist. Chef einer kommunalen Gesellschaft und Ratsmitglied zu sein, ist aus rechtlichen Gründen nicht vereinbar, deshalb verließ er den Rat.

Eventuelle weitere Kandidaten haben noch jede Menge Zeit, ihre Kandidatur zu erklären. Wie Dirk Ullrich, der stellvertretende Wahlleiter der Stadt Braunlage, am Freitag auf Anfrage mitteilt, endet die Frist für die Kandidatur am 20. Juli um 18 Uhr.

Die beiden derzeit bekannten Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters Wolfgang Langer (links) und Dirk Becker (Mitte) mit Ortsvorsteher Albert Baumann vor drei Jahren im Kurgastzentrum.

Die beiden derzeit bekannten Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters Wolfgang Langer (links) und Dirk Becker (Mitte) mit Ortsvorsteher Albert Baumann vor drei Jahren im Kurgastzentrum. Foto: Eggers

Dabei können nicht nur Vertreter der Parteien bei der Wahl antreten, sondern alle interessierten Bürger. Wer allerdings keiner Partei angehört, müsse mindestens 48 Unterschriften von wahlberechtigten Einwohnern der Stadt Braunlage mitbringen, erklärt Ullrich weiter. Zudem muss der Kandidat laut dem niedersächsischen Kommunalwahlsystem am Wahltag mindestens 23 Jahre, aber noch nicht 67 Jahre alt sein, die deutsche oder die Staatsangehörigkeit eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union haben, und jederzeit für die freiheitlich demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes eintreten. Er muss nicht Einwohner der Stadt Braunlage sein. Wenn tatsächlich drei Kandidaten bei der Bürgermeisterwahl antreten, ist eine Stichwahl wahrscheinlich. Diese würde am Sonntag, 27. September, stattfinden, heißt es aus dem Rathaus weiter. Wahlleiter ist Enrico Gessing, der allgemeine Vertreter des Bürgermeisters im Amt und Kämmerer.

Der neue Bürgermeister gehört kraft Gesetzes dem Rat an, und der wird zur nächsten Legislaturperiode kleiner sein, wie Dirk Ullrich mitteilt. Grund dafür ist, dass die Zahl der Einwohner in der Stadt Braunlage unter 5000 gesunken ist. Statt bisher 17 (inklusive Bürgermeister) wird es im nächsten Rat nur noch 15 Ratsmitglieder geben. Ullrich betont, dass bei der Einwohnerzahl der Zensus und nicht die Daten der Stadt Braunlage verwertet wurden. Eigenen Angaben zufolge hat die Stadt Braunlage 5310 Einwohner, so zumindest der Stand Anfang dieses Jahres.

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