Zähl Pixel
Riesige Bohrlöcher in zwei Eichen

GZ Plus IconDie Stadt fahndet nach dem Baummörder vom Zickenbockweg

Die Eichen am Zickenbockweg haben tiefe Löcher. Irgendwer hat sie hineingebohrt.

Die Eichen am Zickenbockweg haben tiefe Löcher. Irgendwer hat sie hineingebohrt. Foto: Stadt Bad Harzburg

Unfassbarer Baumfrevel am Zickenbockweg: Unbekannte haben zwei alte Eichen mit Bohrlöchern traktiert und womöglich Gift eingebracht. Die Stadt spricht von einem Anschlag auf städtisches Eigentum – doch wer steckt dahinter und warum?

author
Von Holger Schlegel
Samstag, 06.09.2025, 16:00 Uhr

Bad Harzburg. So etwas erleben die Stadtverwaltung und der Bauhof auch nicht alle Tage, es macht die Verantwortlichen fassungslos: Irgendwer hat zwei Bäume am sogenannten Zickenbockweg angebohrt. Bauamtsleiter Tobias Brandt und seine Leute gehen davon aus, dass in die Löcher irgendein Mittel gefüllt wurde – um die Bäume zu töten.

„Kein Kavaliersdelikt“

Der Zickenbockweg (der nicht offiziell so heißt) verbindet den unteren Sonnenweg mit der Straße Am Butterberg. Es ist der Weg, an dem jüngst auch Brot gefunden wurde, das womöglich als Futter für wilde Tiere dort deponiert worden war. Nicht besonders sinnvoll, aber auch nicht verboten. Anders sieht es jetzt mit dem Baumfrevel aus. Das ist eine ganz andere Nummer „und alles andere als ein Kavaliersdelikt“, so Brandt. Und er ist wütend.

Die betroffenen Eichen stehen am Eingang des Weges, der vom Sonnenweg abzweigt.

Die betroffenen Eichen stehen am Eingang des Weges, der vom Sonnenweg abzweigt. Foto: Stadt Bad Harzburg

Aber was genau ist denn nun passiert? Bei Mäharbeiten entdeckten am Mittwochmorgen zwei Mitarbeiter des städtischen Bauhofs die beschädigten Bäume. Es handelt sich um recht alte und 10 bis 15 Meter hohe Eichen. Unbekannte Täter hatten mit einer Bohrmaschine tiefe und breite Löcher sowohl in den Stamm als auch in das Wurzelwerk der Bäume gebohrt. „Diese Bohrlöcher lassen darauf schließen, dass darin Pflanzengift, vermutlich Unkrautvernichter oder ähnliche Substanzen, eingebracht wurde oder werden soll – mit dem Ziel, die Bäume von innen heraus abzutöten“, so der Verdacht des Bauamtes.

Anzeige erstattet

Sowohl die betroffenen Bäume als auch der Zickenbockweg befinden sich auf städtischem Grund und sind Eigentum der Stadt Bad Harzburg. Mit anderen Worten: Da versucht jemand, zwei städtische Bäume zu töten, womöglich stören sie ihn. Wer das sein könnte und wieso man so etwas wirklich tut, darüber will Brandt eigentlich gar nicht spekulieren. Das ist nämlich jetzt auch Sache der Polizei, die Stadt hat Anzeige erstattet, es wird ermittelt. Vielleicht gibt es ja auch Zeugen der Tat.

Und was passiert mit den angebohrten Bäumen? „Wir hoffen, sie retten zu können“, sagt Tobias Brandt. Gelingt das nicht, und müssen die Eichen gefällt werden, werden neue gepflanzt.

Gab es so etwas schon einmal?

Einen vergleichbaren Fall kennt der Bauamtsleiter aus Bad Harzburg nicht. Jedenfalls aus den vergangenen Jahren. Doch es gab bereits Baum-Sabotagen, allerdings in der Herzog-Wilhelm-Straße und das ist auch schon sehr lange her. Seinerzeit wurden zwei Kastanien angebohrt und mit unbekannten Flüssigkeiten „behandelt“. Eine davon überlebte das seinerzeit nicht und wurde aber ebenfalls ersetzt.

Weitere Themen aus der Region