Darum fallen bei Göttingerode gerade Hunderte Bäume
Baum fällt: Auf dem Gelände der ehemaligen Deponie bei Göttingerode werden derzeit mehrere Hundert morsche Pappeln entfernt. Foto: Exner
Auf dem Gelände der ehemaligen Hausmülldeponie bei Göttingerode werden aktuell zahlreiche Bäume entfernt. Das hat es mit der Maßnahme auf sich.
Göttingerode. Was gerade auf dem Gelände der ehemaligen Hausmülldeponie nördlich von Göttingerode passiert, mag auf den ersten Blick nach einem Kahlschlag aussehen. Dass die Niedersächsischen Landesforsten dort im Auftrag der Stadt mehrere Hundert Pappeln fällen, hat jedoch einen guten Grund: Die Bäume sind alt und könnten eine Gefahr für Verkehr und Anwohner darstellen.
Pappeln sind sogenannte Pioniergewächse, das heißt, sie werden meist als erste Baumart gepflanzt, da sie sehr schnell wachsen. Die auf dem Gelände der ehemaligen Deponie haben laut Forstwirtschaftsmeister Alexander Frese jedoch nur eine Lebenserwartung von gut 60 Jahren – nicht viel für einen Baum. Angepflanzt nach Schließung der Deponie im Jahr 1974, sind die Pappeln jetzt zwischen 40 und 50 Jahre alt. Viele von ihnen haben bereits sichtlich trockene Äste, viele sind auch schon von Misteln befallen. Sie werden morsch und beginnen, abzusterben.
Nach dem Fällen gut zu sehen: Das Innere der Pappel-Stämme ist bereits abgestorben. Bei einigen sieht das schlimmer aus als bei anderen, betroffen sind sie aber alle. Foto: Exner
Platz für andere Arten
Insbesondere bei starkem Wind könnten sie dadurch eine Bedrohung für Autofahrer oder die Häuser im angrenzenden Hansaweg darstellen. Deshalb werden die Bäume nun gefällt. Gleichzeitig werde dadurch Platz für andere Baumarten geschaffen, die bereits im Schatten der Pappeln heranwachsen, erklärt Alexander Frese. Überall auf dem Boden finden sich Keimlinge; Eichen, Eschen oder Ahorn beispielsweise.Riesige Bohrlöcher in zwei Eichen
Die Stadt fahndet nach dem Baummörder vom Zickenbockweg

In den Randbereichen, hier am Hansaweg, sollen künftig deutlich mehr Sträucher zu finden sein. Foto: Exner

Unterstützung bietet der sogenannte Skidder, ein Forstspezialfahrzeug mit entsprechender Ausstattung. Foto: Exner
Einschränkungen möglich
Gerodet wird bereits seit Anfang der Woche und noch bis kurz vor Weihnachten. Dann ist erst einmal Pause, ehe die Arbeiten im neuen Jahr noch einmal gut zwei Wochen lang weitergehen. Während dieser Zeit kann es zu vereinzelten und kurzfristigen Verkehrseinschränkungen im Hansaweg sowie auf der Kreisstraße kommen. Witterungsbedingte Verzögerungen sind möglich, bei zu starkem Wind beispielsweise können Bäume nicht gefällt werden.Dank Stiftungsspenden
Bad Harzburg hat jetzt eine Obstbaumwiese zum Selbstbedienen
In einer zweiten Maßnahme, wann genau steht noch nicht fest, nehme sich die Forst dann den Innenbereich des Geländes vor und dünne dort den Baumbestand aus, blickt Frese voraus.
Copyright © 2025 Goslarsche Zeitung | Weiterverwendung und -verbreitung nur mit Genehmigung.