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Mehr als eine Million Euro

GZ Plus IconStadt gibt für barrierefreie Bushaltestellen im Harz viel Geld aus

Eine Frau und ein Mann stehen an einem Bushäuschen.

Bürgermeister Wolfgang Langer und kommissarische Bauamtsleiterin Nadine Weise freuen sich über die Umsetzung der barrierefreien Bushaltestellen. Foto: Eggers

Die Rillen sind auch durch den Schuh gut zu spüren. Die Stadt ist seit einigen Jahren dabei, barrierefreie Bushaltestellen zu schaffen und gibt dafür viel Geld aus.

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Von Michael Eggers
Montag, 15.12.2025, 04:00 Uhr

Braunlage. Der Eigenanteil ist im Vergleich zur Investitionssumme alles andere als hoch. Mehr als eine Million Euro hat sich die Stadt bislang die Umgestaltung von Bushaltestellen in Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß kosten lassen, haben Bürgermeister Wolfgang Langer und kommissarische Bauamtsleiterin Nadine Weise mitgeteilt. Insgesamt 18 Haltestellen sind bereits barrierefrei, sechs weitere sollen es nächstes Jahr werden.

Unterstützt wird diese Umgestaltung vor allem vom Regionalverband Großraum Braunschweig. Neben dem Verband zahlt auch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) Fördermittel. Dadurch liege der Eigenanteil bislang bei nur 101.000 Euro. Insgesamt hat die Stadt laut der Verwaltung 1,14 Millionen Euro in den barrierefreien Umbau der Haltestellen investiert.

Eine von 17 Kommunen

„Wir wollen mit diesen Fördergeldern wertvolle Impulse für die Weiterentwicklung der Mobilitäts-Infrastruktur in unserer Region geben“, sagt Fritz Rössig, Abteilungsleiter Verkehr beim Regionalverband. Ohne diese Förderungen könnten die meisten Kommunen die Anstrengungen nicht stemmen, meint er. Auch in finanziell schwierigen Zeiten für den öffentlichen Personennahverkehr erweise sich der Regionalverband als zuverlässiger Partner für die Kommunen in der Region. Braunlage ist dabei eine von 17, die im Bereich Braunschweig gefördert worden sind.

Ganz barrierefrei sind die neuen Haltestellen nicht. Sie zeichnen sich aber durch einen glatten Bordstein aus, sodass der Bus relativ nah an den Bordstein fahren könne. „Gäste mit Rollstuhl oder Rollator können dann leichter in den Bus gelangen“, hatte Planer Dirk Spichalsky von der hessischen Firma „Infraconsult IC“ bei der Vorstellung des Projekts im Fachausschuss vor zweieinhalb Jahren in Braunlage erklärt. Die Oberseite des Profils des Wartebereichs sei zudem so strukturiert, dass sie von Blinden und Sehbehinderten gut ertastet werden könne, berichtete er seinerzeit weiter. In Braunlage sind laut Stadt die Bushaltestellen in der Marktstraße vor dem Schulzentrum, in der Elbingeröder Straße in der Nähe des Hotels „Berliner Hof“ auf beiden Seiten, in der Herzog-Wilhelm-Straße vor der Hapimag-Ferienanlage (ebenfalls in beide Richtungen), der ZOB auf beiden Seiten, vor der Trinitatiskirche und dem Eisstadion umgebaut worden, in St. Andreasberg die Haltestellen am Glockenberg und der Schützenstraße sowie in Hohegeiß die an der Langen Straße vor dem Hotel „Schneiderhof“ ebenfalls in beide Richtungen sowie in der Kirchstraße in beide Richtungen. Im nächsten Jahr sollen dann in Braunlage die Haltestellen Am Amtsweg und Jermerstein in beiden Richtungen und in St. Andreasberg die Haltestellen Schützenhaus sowie Schulstraße in beiden Richtungen folgen, kündigen Wolfgang Langer und Nadine Weise an.

Werbung platziert

Weiter hat die Stadt die neuen Bushaltehäuschen aus Glas mit Plakaten und QR-Codes versehen, die Werbung für Braunlage, St. Andreasberg und Hohegeiß machen sollen. Die Besucher können sich quasi im Vorbeigehen oder beim Warten auf den Bus über die Events in der Stadt informieren. „So etwas gibt es in Südtirol schon“, berichtet Wolfgang Langer. Der Bürgermeister hat die Idee aus seinem Urlaub mitgebracht, und jetzt werden die Gäste umfangreicher informiert und erfahren neben großer Veranstaltungen wie Winterfest, Walpurgis oder Sommernachtstraum auch etwas über Lesungen, Konzerte oder geführte Wanderungen.

Ein Gelenkbus steht an einer Bushaltestelle.

Die Bushaltestelle am Schulzentrum in der Marktstraße gehört zu denen, die wegen der Fahrschüler am stärksten frequentiert wird. Sie ist bereits seit knapp zwei Jahren barrierefrei. Foto: Eggers

„Und die Vögel fliegen nicht gegen die Glaswand“, nennt Nadine Weise einen weiteren Vorteil der Plakate, die so aufgestellt worden sind, dass der Busfahrer sieht, ob Fahrgäste in den neuen Bushäuschen warten. Weiter betont die kommissarische Bauamtsleiterin, dass auch Vogelaufkleber an den Glaswänden angebracht wurden, um Kollisionen mit den Vögeln zu vermeiden.

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