Dieser Mann will Bad Harzburgs Bahnhof retten
Oktay Yasarikol ist der neue Eigentümer des Bad Harzburger Bahnhofsgebäudes. Foto: Schlegel
Der Bad Harzburger Bahnhof hat einen neuen Eigentümer: Oktay Yasarikol. Wer ist dieser Mann und was hat er mit dem Bahnhof vor, der seit Jahren vor sich hinrottet? Die GZ hat ihn getroffen, und er hat seine Pläne und Ideen verraten.
Bad Harzburg. Der Bad Harzburger Bahnhof hat einen neuen Eigentümer, und es könnte durchaus sein, dass er die unendliche und unsägliche Geschichte des vor sich hinrottenden Gebäudes zu einem guten Ende führt. Jedenfalls hat Oktay Yasarikol, so heißt der Mann, viele, aber noch nicht gleich übertriebene Pläne und Ideen für das altehrwürdige Empfangsgebäude. Er weiß auch, dass er sich da eine Mammutaufgabe aufgeladen hat. Als erstes will er den Gerüsttunnel in der Empfangshalle, der vor herabfallenden Glaselementen aus dem Dach schützen soll, durch weniger unauffällige Sicherungsmaßnahmen ersetzen.
„Das Gebäude hat Potenzial“
Oktay Yasarikol hat mehrere Firmen, in erster Linie einen Hausmeister- und Handwerkerservice in Goslar. Der war in den vergangenen Jahren von den bisherigen Eigentümern, der Sohoco Immobilienverwaltung, mit der Pflege des Bahnhofs betraut und hat den Gerüsttunnel auch aufgebaut. Alles im Auftrag der Sohoco und entsprechend auch im von dort vorgegebenen Umfang.
Yasarikols Firma hat auch den Sicherungstunnel im Auftrag der Sohoco gebaut. Der soll nun so schnell wie möglich wieder weg. Foto: Schlegel
Wie dem auch sei: „Der Bahnhof hat Potenzial, das sich entwickeln kann“, sagt der neue Eigentümer, der nach eigenen Angaben mit der Sohoco komplett handelseinig ist und nur noch auf den Eintrag ins Grundbuch wartet, der in den kommenden zwei drei Wochen erfolgen soll.
Erste Aufräumarbeiten
Schon jetzt haben Yasarikol und sein Team mit ersten Aufräumarbeiten begonnen, Eingangstüren repariert, Müll entsorgt, entrümpelt. Zusammen mit der Bahn werden auch weitere Reparaturen vorgenommen, beispielsweise zerschlagene Scheiben ausgetauscht.

Unter das Dach kommt erst einmal ein Netz, das vor herabfallenden Scheiben schützt. Später sollen die Fensterelemente saniert werden. Foto: Schlegel
„Die Menschen sollen sehen, dass was passiert“
Denn Yasarikol möchte ja den Bahnhof wieder mit Leben füllen und damit Geld verdienen, immerhin sind dort große Flächen für Gastronomie und Geschäfte.
Die wackeligen Baustützen sollen gegen Säulen ausgetauscht werden. Foto: Schlegel
Wohnungen wieder herrichten
Im ersten Schritt sollen dann die drei Wohnungen in den Obergeschossen des Hauses wieder bewohnbar gemacht werden, zusammen haben sie rund 250 Quadratmeter. Das dürfte in einem halben Jahr erledigt sein, schätzt der neue Eigentümer. Denn natürlich soll der Bahnhof so schnell wie möglich auch Erträge abwerfen, damit dann wieder Geld da ist, dass in das Gebäude gesteckt werden kann.

Zerstörte Scheiben im Schaukasten: Yasarikol ist für solche Fälle mit der Bahn im engen Kontakt. Foto: Schlegel

Schäbig sieht es in der Empfangshalle aus. Das soll sich nun bald ändern. Foto: Schlegel