Zähl Pixel
Simulationswissenschaft

Clausthaler Forscher entwickeln empathischen Roboter

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt wird vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium gefördert.  Foto: TU Clausthal

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt wird vom Niedersächsischen Wissenschaftsministerium gefördert. Foto: TU Clausthal

Die Einsatzmöglichkeiten von Robotern mit empathischer Intelligenz, wie sie Clausthaler Forscher jetzt entwickelt haben, sind vielfältig. Etwa bei selbstfahrenden Autos, die Intentionen der anderen menschlichen Verkehrsteilnehmer verstehen.

Montag, 13.02.2023, 13:00 Uhr

Für nur 0,99 € alle Artikel auf goslarsche.de lesen
und im ersten Monat 9,00 € sparen!
Jetzt sichern!

Clausthal-Zellerfeld. Die Technische Universität (TU) Clausthal und die Universität Göttingen erforschen die Zusammenarbeit von Menschen und Robotern. Unterstützt wird das neue Verbundprojekt vom Simulationswissenschaftlichen Zentrum Clausthal-Göttingen (SWZ).

„Kognitiv und Empathisch Intelligente Kollaborierende Roboter – KEIKO“ nennt sich das Forschungsprojekt, das zum Jahreswechsel am SWZ gestartet ist. Über drei Jahre werden sechs Arbeitsgruppen in einem interdisziplinären Team verschiedene Aspekte empathischer Roboter erforschen.

Die Einsatzmöglichkeiten solcher Roboter sind vielfältig. Etwa bei selbstfahrenden Autos, die Intentionen menschlicher Verkehrsteilnehmer verstehen und sich sicher zwischen ihnen bewegen. In der industriellen Fertigung ist eine empathische Zusammenarbeit zwischen Menschen und sogenannten kollaborierenden Robotern (Kobots) ebenfalls ein wichtiges Zukunftsthema für eine digitale und nachhaltige Produktion. Bisher führen Roboter hier nur definierte und sich wiederholende Aufgaben aus, während der Mensch, durch seine kognitiven Fähigkeiten und soziale Intelligenz, flexibel agieren kann.

Das Team aus Forschern der TU Clausthal und der Universität Göttingen hat sich zum Ziel gesetzt, Kobots mit empathischer Intelligenz zu entwickeln. Sie sollen die Handlungsabsichten von Menschen erkennen können, um flexibel, vorausschauend und sicher mit ihnen zusammenzuarbeiten. „Kobots sind ein wichtiger Baustein in der Digitalisierung der Industrie. Weil die Arbeitsfelder von Menschen und Maschinen zukünftig immer näher zusammenrücken werden, ist es notwendig, den Robotern ein Verständnis von menschlichen Verhaltensweisen zu vermitteln“, erklärt Projektsprecher Prof. Christian Rembe vom Institut für Elektrische Informationstechnik der TU Clausthal.

So sollte ein Kobot zum Beispiel in der Lage sein, das Verhalten des Menschen zu interpretieren und dessen Aufmerksamkeit und Kontrollfähigkeit bei der gemeinsamen Aufgabe zu erkennen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sich ein Team aus der Informatik, der Elektrotechnik und der Physik sowie aus der Psychologie in dem Projekt zusammengefunden. Von Fragen der Sensorik über die klassische Robotersteuerung bis hin zu psychologischen Verhaltensweisen des Menschen werden sie sich mit einem breiten Spektrum an Forschungsthemen auseinandersetzen.

Zur praxisnahen Umsetzung ihrer Erkenntnisse steht den Forschenden ein hochmoderner Kobot zur Verfügung. Der Roboter „CoRa“ wurde erstmals im Zuge des Projekts „Heterogene Mensch-Maschine-Teams“ eingesetzt. Dort wurde seit 2019 Forschung zur Optimierung von Mensch-Maschine-Interaktionen betrieben. Das Projekt KEIKO schließt sich inhaltlich daran an.

Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert das Projekt in Zusammenarbeit mit der Volkswagen-Stiftung im Rahmen des Programms „Spitzenforschung in Niedersachsen“ mit über 1,7 Millionen Euro.

Die Goslarsche Zeitung gibt es jetzt auch als App: Einfach downloaden und überall aktuell informiert sein.

Diskutieren Sie mit!
Weitere Themen aus der Region