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Aufatmen in Siegburg (NRW)

Amokalarm an Schule: Entwarnung und Erleichterung

Einsatzkräfte der Polizei gehen vor einer Realschule in Siegburg. Angeblich wurden in der Schule Personen mit Waffen gesehen. Foto: Henning Kaiser/DPA

Einsatzkräfte der Polizei gehen vor einer Realschule in Siegburg. Angeblich wurden in der Schule Personen mit Waffen gesehen. Foto: Henning Kaiser/DPA

Schrecken an einer Realschule in Siegburg: Ein Unbekannter soll mit einer Waffe in die Luft geschossen haben. Es wird Amokalarm ausgelöst, die Polizei rückt mit Spezialkräften an. Dort gibt es dann Entwarnung. Sorgen machte ein verdächtiger Rucksack.

Mittwoch, 09.11.2022, 15:04 Uhr

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Siegburg. Ein Amokalarm an einer Realschule in Siegburg bei Bonn hat die Polizei und mehrere Spezialeinheiten am Mittwoch stundenlang in Atem gehalten. Am Nachmittag stand dann zur Erleichterung von Einsatzkräften sowie Schülern und Lehrern fest, dass an der Alexander-von-Humboldt-Realschule nichts Schlimmes passiert oder zu erwarten war. Um kurz vor 15.00 Uhr twitterte die Polizei in Siegburg unter den Hashtags „Aktueller #Einsatz #Siegburg #Gefahrenlage“, dass die Durchsuchung der Realschule abgeschlossen sei und alle Kinder wohlbehalten ihren Eltern übergeben wurden.

Zuvor hatte am Vormittag einiges auf eine größere Gefahrenlage hingedeutet. Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte eine Zeugin auf dem Schulgelände eine vermummte Person beobachtet, die mit einer Waffe hantiert und in die Luft geschossen haben soll. Weitere Zeugen hatten Knallgeräusche vernommen.

Sofort rückte ein Großaufgebot der Polizei aus, Spezialeinsatzkräfte (SEK) wurden hinzugerufen. Das Gelände wurde weiträumig abgesperrt, ein Hubschrauber kreiste stundenlang über dem Gebiet.

Knapp zwei Kilometer von der Realschule entfernt an einem Siegburger Berufskolleg wurde ein verdächtiger Gegenstand unter einem Fahrzeug entdeckt, teilte die Polizei zwischenzeitlich per Twitter mit. Der Gegenstand entpuppte sich als Rucksack. Ein „Entschärfer“ des Landeskriminalamts sollte die Tasche in Augenschein nehmen, die einem von zwei Verdächtigen gehört haben soll. Der Einsatz am Berufskolleg war am Nachmittag gegen 16.30 Uhr noch nicht beendet.

Räumung im Umkreis von 400 Metern

Für die Zeit dieser Untersuchung auf dem Parkplatz des Berufskollegs wurde im Umkreis von 400 Metern alles geräumt, darunter auch Wohn- und Geschäftsräume, twitterte die Polizei. Auch der nahe gelegene Siegburger Bahnhof und ein Streckenabschnitt der Bahn wurden gesperrt. Der Zugverkehr wurde vorübergehend eingestellt. Es kam zu Verspätungen und Zugausfällen im Regionalverkehr. Auch der Fernverkehr auf der Schnellfahrstrecke zwischen Frankfurt und Köln war betroffen. Züge mussten laut Deutscher Bahn weiträumig umgeleitet werden und konnten nicht in Siegburg/Bonn, Montabaur und Limburg-Süd halten. Es kam zu Verspätungen.

Zunächst hatten sich Schüler und Lehrer der Realschule - wie üblich bei solchen Alarmmeldungen - in den Klassenräumen eingeschlossen. Später wurden dann alle von Polizeikräften aus der Schule begleitet. Beamtinnen und Beamte durchsuchten das ganze Gebäude - ohne Ergebnis. Verdächtige Personen oder Gegenstände wurden nicht gefunden.

Draußen vor der Schule fanden Beamte Reste von Knall- und Feuerwerkskörpern. Zunächst war auch von Munition die Rede, was sich später aber als Falschmeldung erwies.

Unterdessen war eine Fahndung nach Verdächtigen angelaufen. „Es wurden mehrere Personen angetroffen, auf die die Täterbeschreibung passte. Sie wurden von uns überprüft“, sagte der Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. „Von einer Festnahme kann man aber nicht sprechen.“ Später hieß es, es seien „zwei junge Männer“ überprüft und vernommen worden. Das Ergebnis der Befragungen stand aber noch aus.

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