Zähl Pixel
Kommentar

GZ Plus IconEin Vergleich, der hinkt

Zahlreiche Windkraftanlagen stehen in einem Windpark auf der grünen Wiese.

Zahlreiche Windkraftanlagen stehen in einem Windpark. Foto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Die Gemeinde Schladen-Werla will eine Änderung des Flächennutzungsplans einen Windpark bei Hornburg zeitnah ermöglichen. Ein Kommentar von Andreas Gereke.

author
Von Andreas Gereke
Freitag, 05.12.2025, 10:00 Uhr

Hornburg. Kam das Thema Windpark Hornburg über Nacht über die Bürger? Nein. Seit mehr als einem Jahr liegen die ersten Planungen des Regionalverbands Großraum Braunschweig auf dem Tisch – auch der hat das Areal östlich der Fachwerkstadt als Potenzialfläche identifiziert. Aber über Nacht ist es jetzt in den Köpfen der Bürger, weil die Gemeinde Schladen-Werla Tempo machen will, um das Projekt schneller zu verwirklichen. Für Verwirrung sorgt eine „Beschlussvorlage Ortsrat Hornburg“, die den Einwohnern natürlich suggeriert, dass eine Entscheidung fällt. Und staunend nehmen sie zur Kenntnis, dass Einwendungen nur noch bis zum 19. Dezember möglich sind.

Da halfen auch kaum Erläuterungen, dass im Fall eines Flächennutzungsplans der Gemeinderat die Entscheidungshoheit hat und sich der Prozess noch in einem sehr frühen Stadium befindet. Zur Wahrheit gehört: Sehr viele Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger gibt es in so einem Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans nicht. Und der mehrfach vorgebrachte Vergleich mit dem Windpark Beuchte, bei dem es von der Planung bis zur Realisierung mehr als ein Jahrzehnt dauerte, hinkt. Dessen Genehmigung stand noch unter einem ganz anderen Stern: In der Zwischenzeit lockerte der Staat beispielsweise Naturschutzvorgaben und ergänzte Gesetze, um eben den Windkraft-Ausbau zu beschleunigen. Und diese Gesetzesänderung will sich die Gemeinde nun zunutze machen, um noch vorm Regionalverband das Gebiet als Fläche für Windkraft auszuweisen und Nägel mit Köpfen zu machen.

Die Redaktion empfiehlt
Weitere Themen aus der Region