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In und um St. Salvatoris

GZ Plus IconClausthal-Zellerfeld: Regen trübt Weihnachtsmarktpremiere

Am Freitag stattet der Bischof von Myra dem "Oberharzer Adventszauber" einen Besuch ab, begleitet von einem Engel.

Am Freitag stattet der Bischof von Myra dem "Oberharzer Adventszauber" einen Besuch ab, begleitet von einem Engel. Foto: Neuendorf

Zum ersten Mal fand am Wochenende in und um die St.-Salvatoris-Kirche in Clausthal-Zellerfeld ein Weihnachtsmarkt statt. Wohl aufgrund des Regens kamen zwar weniger Besucher als erwartet, die Organisatoren zeigten sich aber dennoch zufrieden.

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Von Christoph Exner
Montag, 09.12.2024, 04:00 Uhr
„Das ist eben oberharzer Winterwetter, was soll man machen?“, kommentierte Clausthal-Zellerfelds Tourismus-Pfarrer Jörg Uwe Pehle am Samstagmittag. Wären Kälte und Dauerregen nicht gewesen, dann hätten am Wochenende wohl sicher tatsächlich noch mehr Besucher beim Weihnachtsmarkt vorbeigeschaut, den Pehle federführend organisiert hat. „Oberharzer Adventszauber“ hatte er die Veranstaltung in und an der St.-Salvatoris-Kirche genannt. Ein Markt also, der nicht nur die Bewohner der Berg- und Universitätsstadt ansprechen sollte, sondern auch die der umliegenden Gemeinden. Und auch bei der Organisation hatte Pehle von dort Unterstützung erhalten.
Zumindest am Freitag und am Samstagmittag ist vor St. Salvatoris fast nichts los. Das mag am schlechten Wetter liegen.

Zumindest am Freitag und am Samstagmittag ist vor St. Salvatoris fast nichts los. Das mag am schlechten Wetter liegen. Foto: Exner

Auf dem Vorplatz der St.-Salvatoris-Kirche gab es warme Speisen und Kaltgetränke, drinnen warteten Kaffee und Kuchen sowie fast 20 Stände mit Kunsthandwerk. Angeboten wurden unter anderem Holz- und Stoffarbeiten, Glasdesign und Schmuck. Es wurden Geschichten vorgelesen und es gab ein Bastelangebot für Kinder. Und schließlich waren auch verschiedenste Weihnachtskrippen ausgestellt worden. Sie stammten aus Privathaushalten und aus Kirchengemeinden. Heraus ragten dabei die Wildemanner Bergbaukrippe und die Schulenberger Weihnachtspyramide. Diese Kunstwerke hatten zuvor nämlich noch nie ihre Heimatkirchen verlassen. Im Rahmen des Weihnachtsmarkts hatte man sie Pfarrer Pehle nun anvertraut. Und darauf war dieser mächtig stolz.

„Tolles Miteinander“

Es war ein Kommen und Gehen. Gedränge herrschte auf dem Weihnachtsmarkt nie, eher im Gegenteil. Am Freitagabend, als Katja Hackmann und Kay Balla musizierten, seien gerade mal um die 30 Gäste in der Kirche gewesen, berichtet Annalena Schulte von der Zellerfelder Interessengemeinschaft. Diese kümmerte sich um den Getränkeverkauf. Hohen Besuch gab es an diesem Tag ebenfalls, als der Nikolaus, beziehungsweise der Bischof von Myra, und ein Engel vorbeischauten und Tütchen mit Mandarinen und Nüssen verteilten. Hinter den Kostümen steckten Dirk und Claudia Körner aus Altenau. Besser sah es besuchertechnisch schon am zweiten Abend aus, als der Altenauer Gospelchor ein Konzert gab. Ein gemeinsam mit Kita-Kindern gestalteter Gottesdienst rundete den Markt dann am Sonntag ab.
Für die Kinder gibt es ein Bastelangebot.

Für die Kinder gibt es ein Bastelangebot. Foto: Neuendorf

Es habe alles so geklappt, wie er es sich vorgestellt habe, zog Pehle am Samstag ein zufriedenes Zwischenfazit. Alle Beteiligten hätten mitgezogen. Mal abgesehen von einem Speisenanbieter, der seinen Stand aufgrund des Wetters spontan abgebaut hatte und mit dem es dem Vernehmen nach ein wenig geknirscht haben soll.

„Ich freue mich total über die Unterstützung“, dankte Pehle. Er habe ein tolles Miteinander erlebt. Beispielsweise hätten die Glühweinbecher, die man von der Kirchengemeinde Bad Grund hatte leihen dürfen, nicht ausgereicht. Da habe kurzerhand der Harzklub Schulenberg ausgeholfen. Dieses Zusammenwirken, auch über die Stadtgrenzen hinaus, sei übrigens schon einmal ein Vorgeschmack darauf, wie das mit der Gesamtkirchengemeinde Oberharz klappen könnte, die bekanntlich im neuen Jahr kommen wird (die GZ berichtete), so der Pfarrer.
Besucher können beim Weihnachtsmarkt verschiedenste Krippen bestaunen, darunter auch, hier zu sehen, die Wildemanner Bergbau-Krippe.

Besucher können beim Weihnachtsmarkt verschiedenste Krippen bestaunen, darunter auch, hier zu sehen, die Wildemanner Bergbau-Krippe. Foto: Exner

Aus Erfahrung gelernt

Die Idee für den Weihnachtsmarkt hatte Pehle aus seinem früheren Schaffensort Unna mitgebracht, wo er eine solche Veranstaltung bereits umgesetzt hatte. Dort zählte diese 13 Buden, das Organisationsteam habe aber auch aus 40 Personen bestanden, und damit mehr als jetzt in Clausthal-Zellerfeld. Der Pfarrer schließt nicht aus, den „Oberharzer Adventszauber“ im kommenden Jahr zu wiederholen. Doch klar sei: Dieser müsse sich erst einmal etablieren, bevor er womöglich auch mal so groß werden könne wie in Unna.
Im Zirkuszelt an der "Biermünze" ist es warm und trocken. Da können Besucher in aller Ruhe stöbern.

Im Zirkuszelt an der "Biermünze" ist es warm und trocken. Da können Besucher in aller Ruhe stöbern. Foto: Exner

Bereits etabliert ist dagegen der kleine Adventsmarkt, den das Team der „Biermünze“ jährlich auf dem Kunsthandwerkerhof, ein paar Hundert Meter von St. Salvatoris entfernt, veranstaltet. In diesem Jahr schon zum zehnten Mal. Dort hat man aus dem Vorjahr gelernt, als das Wetter auch nicht richtig mitspielen wollte, berichtete am Samstag Betreiberin Diana Bachner. Statt mehreren Pavillons wurde diesmal ein gemietetes Zirkuszelt aufgestellt. Darin war es warm und trocken, sodass Besucher in aller Ruhe an den Ständen mit Kunsthandwerk stöbern konnten. Kinder konnten sich zudem schminken lassen, draußen gab es Bratwurst und Getränke. Und schließlich schaute auch an der „Biermünze“ der Nikolaus vorbei: Hinter dem rot-weißen Kostüm und dem langen Rauschebart steckte Kamphans Sohn Pascal Kamphans.

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