Angela Rudzka von der AfD empfindet das Gendern als „übergriffig“
Im Wahlkampf: Angela Rudzka hängt eines ihrer Plakate auf. Foto: Privat
Die AfD-Bundestagskandidatin Angela Rudzka im Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel hat gute Chancen, ins Parlament einzuziehen. Sie ist Direktkandidatin und rangiert auf der Landesliste auf einem aussichtsreichen fünften Platz.
Harz. Die 40-jährige AfD-Bundestagskandidatin Angela Rudzka ist, wie sie erklärt, seit zwölf Jahren glücklich verheiratet, hat zwei Kinder und bereits ein Enkelkind. Aus der Einleitung lässt es sich erahnen: Die Familienpolitik liegt ihr besonders am Herzen.
Dass die Frau aus Lamspringe im Landkreis Hildesheim demnächst im Bundestag ihre Ansichten und natürlich die ihrer Partei vertritt, ist nicht unwahrscheinlich, um es vorsichtig zu formulieren. Die AfD Niedersachsen hat sie immerhin auf Platz 5 der Landesliste gesetzt, Angela Rudzka rangiert also relativ weit vorn und hat gute Chancen auf ein Mandat. Dennoch kandidiert sie auch als Direktkandidatin und kämpft im Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel, der aus dem Landkreis Goslar die Städte Liebenburg, Langelsheim und Seesen umfasst, auch um Erststimmen.
Referentin der Fraktion
In der AfD genießt die gebürtige Würzburgerin offenbar Vertrauen. Sie hatte zwar noch kein öffentliches Amt, ist aber mit dem politischen Geschäft vertraut. Sie leitete etwa die AfD-Landesgeschäftsstelle Niedersachsen, übernahm 2021 die Büroleitung des AfD-Bundestagsabgeordneten Frank Rinck, dem ehemaligen Landesvorsitzenden. Derzeit arbeitet sie als Referentin in der AfD-Landtagsfraktion für den Ausschuss für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung sowie den für Rechts- und Verfassungsfragen.
Angela Rudzka hat eine Ausbildung als Friseurin abgeschlossen und eine als Kauffrau für Büromanagement. Sie hat klare Vorstellungen davon, was sie verändern will und sagt: „Ich möchte der Familienpolitik den Stellenwert zurückgeben, den sie verdient. Die Familie muss wieder Wertschätzung erhalten, und Eltern müssen eine echte Wahlfreiheit haben, wann und wie sie die Kinderbetreuung gestalten wollen.“ Sie spricht sich für finanzielle Hilfen und Entlastungen für Familien aus und einen wirksameren Kinderschutz.
Ein weiteres Thema, das ihr am Herzen liegt, ist das Gendern, das sie in deutlichen Worten ablehnt. In der geschlechtergerechten Sprache sieht sie eine „Sexualisierung unserer Sprache, die Mann und Frau in nie dagewesener Weise diskriminiert“. Rudzka meint, sie werde dadurch als geschlechtslos dargestellt. „Das finde ich übergriffig.“ Sie sagt: „Es gibt Mann und Frau. Das ist biologisch nachgewiesen. Punkt.“
Weiter bergab
Angela Rudzka spricht sich auch gegen eine Frauenquote aus. „Wer mit seiner eigenen Arbeit und Leistungsbereitschaft wertschöpfend mitwirkt, braucht keine Quote“, meint sie.
In die AfD ist sie 2015 eingetreten. Einen konkreten Auslöser dafür habe es nicht gegeben. „Ich habe gesehen, dass die Verhältnisse im Land weiter bergab gehen. Und weil ich nicht vorhabe, mein Heimatland zu verlassen, war klar, dass sich etwas ändern muss.“