Marina Frost verdient sich die Ehrenbürgerwürde der TU Clausthal
Reich beschenkt wird Marina Frost (2. v.l.) unter anderem vom ehemaligen Universitätspräsidenten Joachim Schachtner, von der Wirtschaftswissenschaftlerin Heike Schenk-Mathes (3. v.l.) und von der Universitätspräsidentin Sylvia Schattauer (r.). Foto: Jakubus/TU Clausthal
Bei einem Festakt erhielt Dr. Marina Frost die Ehrenbürgerwürde der TU Clausthal. Eine Auszeichnung, die in den vergangenen 15 Jahren nur vier weitere Personen erhielten.
Clausthal-Zellerfeld. Dr. Marina Frost ist mit der Ehrenbürgerwürde der TU Clausthal ausgezeichnet worden – eine seltene Ehrung, die in den vergangenen 15 Jahren nur vier weiteren Persönlichkeiten zuteilwurde: Prof. Gerhard Kreysa, Prof. Dieter Ameling, Dr. Jörg Pfeiffer und in diesem Jahr Prof. Jakob Lamut. Die feierliche Verleihung fand in der Aula Academica mit 40 Gästen statt.
„Frau Frost hat uns in einer anspruchsvollen Zeit im Hochschulrat nicht nur intensiv unterstützt, sondern stets mit Charme und kritischem Blick wichtige Impulse für die Entwicklung der TU Clausthal gegeben“, lobte Universitätspräsidentin Dr. Sylvia Schattauer.
Erste Hochschul-Kanzlerin Deutschlands
Frost ist promovierte Juristin und war von 1992 bis 1997 an der Universität Hildesheim die erste Hochschulkanzlerin Deutschlands. Als Kanzlerin war sie zudem auch an den Universitäten in Göttingen (1997 bis 2004) und in Heidelberg (2004 bis 2011) tätig, sowie als Vizepräsidentin an der Humboldt-Universität Berlin (2012 bis 2014).
Start-up-Potenzial
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2017 wurde sie in den Hochschulrat der TU Clausthal berufen und 2020 zur Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Nach dem Weggang des hauptberuflichen Vizepräsidenten (HVP) hat sie Prof. Joachim Schachtner in dessen Doppelrolle als Präsident und HVP 2019 für mehrere Monate bis zur Neubesetzung der HVP-Stelle unterstützt.

Etwa 40 Gäste begleiten die Verleihung in der TU Clausthal. Begleitend gibt es Musik und Vorträge. Foto: Jakubus/TU Clausthal
Auf ihren Wunsch wurde der Festakt mit einem Vortrag über die Baugeschichte der Aula Academica bereichert. Jan Fortunski, früher Staatliches Baumanagement Südniedersachsen, beleuchtete neben der Entstehungsgeschichte auch die aufwendige Restauration und die Besonderheiten des Innenlebens der Aula. Abschließend überreichte Fortunski ein besonderes Geschenk an Frost: eine Gussform der Aula, die 1927 anlässlich der Einweihung in geringer Menge hergestellt wurde.
„Ansteckende Begeisterung“
Der ehemalige TU-Präsident und heutige Staatssekretär Prof. Schachtner hob in einer Laudatio ihre Bedeutung für die Universität hervor. „Du warst ein wichtiger Bestandteil des Wandels, der uns zur heutigen TU verholfen hat. Du gehörst zu den Personen, die Herausforderungen nicht als Bedrohung empfinden, sondern als Gelegenheit, Dinge besser zu machen.“ Schachtner lobte zudem ihre Neugier und Freude am Verstehen sowie ihre ansteckende Begeisterung für die Welt der Wissenschaft. „Bei aller Professionalität hast du nie deine Menschlichkeit aus den Augen verloren. Diese Auszeichnung hast du in jederlei Hinsicht verdient.“
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Frost zeigte sich sichtlich bewegt von der Laudatio und dankte sowohl für die hohe Auszeichnung, als auch für die Zusammenarbeit mit vergangenen sowie jetzigen Kolleginnen und Kollegen der TU Clausthal. Sie habe großes Glück gehabt, in einer Konstellation gewesen zu sein, in der das Präsidium den Rat des Gremiums suchte und der Hochschulrat diesen auch geben konnte. „Gerade mit Herrn Schachtner habe ich jede Woche stundenlang telefoniert. Wir haben Konzepte erörtert und uns auch gestritten, aber am Ende immer eine Einigung gefunden“, erinnerte sie sich mit einem Lächeln. „Die TU Clausthal ist eine tolle Universität, ein Edelstein, und jeden Einsatz wert“, unterstrich sie abschließend.
Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von Hosea Simanjuntak am Klavier. Im Anschluss klang der Abend in geselliger Runde bei einem Get-Together aus.
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