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Fehlende Unterstützung

Spiegelbad Wildemann: Vorstand hätte fast das Handtuch geworfen

Der Vorstand des Wildemanner Spiegelbads (v.l.): Nicole Hildebrandt, Reinhold Hasse, Selina Hasse und David Schmidt.

Der Vorstand des Wildemanner Spiegelbads (v.l.): Nicole Hildebrandt, Reinhold Hasse, Selina Hasse und David Schmidt. Foto: Knoke

Dem Spiegelbadverein in Wildemann fehlt es an tatkräftiger Unterstützung, auch die verregnete Saison 2024 ist ordentlich aufs Gemüt geschlagen: Darum hätte der Vorstand fast das Handtuch geworfen und wäre komplett zurückgetreten.

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Von Corinna Knoke
Mittwoch, 05.03.2025, 13:00 Uhr

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Wildemann. „Ein Jahr voller Licht und Schatten“, bilanzierte der Spiegelbadverein in Wildemann bei seiner Versammlung. Die Saison war extrem verregnet, es mangelte an zupackenden Leuten, und der Vorstand war kurz davor, zurückzutreten. Die Freude über zwei neue Pumpen überwog aber.

Der Zweite Vorsitzende Reinhold Hasse sprach in seinem Bericht über die vielen Regentage, gerade in den Sommerferien. In den 90 Tagen von Juni bis Ende August sei das Bad nur an 35 Tagen geöffnet gewesen. Dennoch hätten 2145 Gäste das Freibad besucht, was Hasse als guten Wert betrachtete. Beobachtungen zeigten, dass etwa so viele Touristen wie Einwohner zum Schwimmen kämen. Und an diesen wenigen Tagen war es das Hauptziel des Betreibervereins, möglichst viel Umsatz zu generieren. Das gelinge allen voran durch die Verkäufe am Kiosk, positiv sei daher auch die Erweiterung dieses Bereichs im Spiegelbad. Im vorigen Jahr habe man an den 35 geöffneten Tagen einen Umsatz von knapp 16.000 Euro generiert.

„Kampf gegen Windmühlen“

Hasse sprach für den ganzen Vorstand, als er die „viel zu geringe Beteiligung von aktiven Helfern“ kritisierte – etwa bei den regelmäßigen Arbeitseinsätzen, um die Saison vorzubereiten. Er sprach von einem „ständigen Verzicht auf Freizeit von den Ewigfleißigen“ und dem „Kampf gegen Windmühlen“. Als dann auch im vorigen Jahr Kassenwartin Miriam Neumann verkündet hätte, sich nicht wieder zur Wahl zu stellen, sei der Gesamtvorstand kurz davor gewesen, das Handtuch zu werfen und sich komplett zurückzutreten.

Doch so weit ist es laut Hasse nicht gekommen, denn eine Nachricht hätte ihn und seine Mitstreiter derart beflügelt, weiterzumachen. Konkret sei es die Tatsache gewesen, dass durch Zuschüsse der Stadt gut 50.000 Euro in neue Pumpen geflossen sind, die in dieser Woche eingebaut wurden. „Es wäre eine Farce, jetzt aufzuhören“, sagte Hasse. Darum stellten sich er, der Vorsitzende David Schmidt und Schriftführerin Selina Hasse wieder zu Wahl und wurden einstimmig bestätigt. Die drei betonten aber auch, dass die Kuh noch nicht ganz vom Eis sei: Sie wollen diese Saison abwarten und schauen, ob noch mehr Unterstützung von den restlichen Vereinsmitgliedern komme.

Vorstand nicht handlungsfähig?

Schwierigkeiten gab es nämlich noch beim Finden eines Kassenwartes. Der Vorstand hatte kein Ass im Ärmel und wollte jemanden in der Versammlung suchen. Hasse betonte, dass der Vorstand ohne Schatzmeister nicht handlungsfähig sei. Nach einem langen Ringen erklärte sich Nicole Hildebrandt für den Posten bereit. „Ich kann nicht nein sagen“, meinte sie und war somit neue Kassenwartin.

Finanziell stehe der Verein auf recht soliden Beinen, es mangele allen voran an Manpower. Vorsitzender Schmidt sagte, dass sich auf dem Konto aktuell rund 12.000 Euro befänden. Die Stromrechnung für 2024 sei allerdings noch ausstehend. Durch Vergleichswerte aus den Vorjahren ist man sich aber sicher, in etwa mit einer schwarzen Null abzuschließen.

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