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GZ-Schweinchen sind begehrt

GZ Plus IconDie Bad Harzburger kaufen ihr kleines Glück wieder in Rekordzeit

Großer Andrang in der Bad Harzburger Bummelallee: 4200 Glücksschweinchen werden dort in Rekordzeit verkauft.

Großer Andrang in der Bad Harzburger Bummelallee: 4200 Glücksschweinchen werden dort in Rekordzeit verkauft. Foto: Schlegel

4200 Glücksschweinchen sind am Silvestertag in Bad Harzburg verkauft worden. Und das mal wieder in rekordverdächtiger Zeit. Am Ende kam ein stolzer Erlös für gute Zwecke zusammen. Aber nicht nur dank der Schweinchen.

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Von Holger Schlegel
Donnerstag, 02.01.2025, 12:00 Uhr

Bad Harzburg. Die Bad Harzburger haben jetzt wieder ganz viel Glück. 4200 Glücksschweinchen der GZ wurden am Silvestervormittag in der Bummelallee verkauft. Und das in knapp einer halben Stunde. Es kamen rund 7500 Euro zusammen. Aber nicht nur durch die hölzernen Schweinchen, sondern auch durch das Engagement lebender Glücksbringer.

Die Ratsmitglieder nehmen ihre Gläcksschweinchenkontingente in Empfang. Und sie wissen: Ein eigenes Körbchen ist Gold wert.

Die Ratsmitglieder nehmen ihre Gläcksschweinchenkontingente in Empfang. Und sie wissen: Ein eigenes Körbchen ist Gold wert. Foto: Schlegel

Der Glücksschweinchenverkauf der GZ folgt in Bad Harzburg immer ganz eigenen Regeln. Schnell und trubelig, so lässt sich die Sache zusammenfassen. Denn anders als in den Nachbarstädten, gibt es in Bad Harzburg nur eine Verkaufsstelle, und das ist die Bummelallee im Bereich der ehemaligen Post.
Dicht umlagert ist auch Schornsteinfegermeister Yannik Himstedt.

Dicht umlagert ist auch Schornsteinfegermeister Yannik Himstedt. Foto: Schlegel

Dort wartete am Silvestertag schon eine respektable Menschenmasse, als die Verkäuferschar von ihrem Basislager im Kaffeehaus Wolf herannahte. Dass die Ratsmitglieder und die Delegationen der Spendenempfänger sich im Vorfeld immer dort treffen, um die Schweine in Empfang zu nehmen und letzte Instruktionen zu bekommen, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Weshalb die ganz Schlauen auch schon in der Stadtmitte lauern, um auch ja ein Schwein abzubekommen.
Die Herren des Rotary-Clubs haben sich strategisch gut postiert, da bleibt wenigstens der Rücken frei.

Die Herren des Rotary-Clubs haben sich strategisch gut postiert, da bleibt wenigstens der Rücken frei. Foto: Schlegel

Aber da in diesem Jahr gleich fünf Vereine und Organisationen in den Genuss des Erlöses kommen, waren auch sehr viele Verkäuferinnen und Verkäufer da. Genug, um es auch wirklich noch mit einem ordentlichen Schweinekontinent bis hinauf in die Bummelallee zu schaffen. Zumal ganz gewiefte Verkäufer einen Schleichweg nutzen, von der Parkstraße herankamen und taktisch clever das Feld von hinter aufrollten.
Ausverkauft melden (v.l.) die Magdalena Stephan und Marcel Lüers (Schulweghelfer) sowie Marcus Backes und Daniela Grzbielok vom Stadtelternrat.

Ausverkauft melden (v.l.) die Magdalena Stephan und Marcel Lüers (Schulweghelfer) sowie Marcus Backes und Daniela Grzbielok vom Stadtelternrat. Foto: Schlegel

Während viele Ratsmitglieder schon alte Hasen beim Glücksschweinchenverkauf sind und wissen, wie selbiger läuft („Immer zu zweit verkaufen, einer gibt aus, einer kassiert“ und „Am besten mit dem Rücken an einer Wand stehen, dann wird es nicht ganz so drängelig“), waren andere Mitstreiter das erste Mal dabei. Beispielsweise die Verkehrswacht-Schülerlotsen und die Abordnung des Stadtelternrates, beide erhalten im neuen Jahr ein Teil des Glücksschweingeldes für ihre Arbeit (die GZ berichtete).
Auch Bürgermeister Ralf Abrahms verkauft jedes Jahr Glücksschweinchen.

Auch Bürgermeister Ralf Abrahms verkauft jedes Jahr Glücksschweinchen. Foto: Schlegel

Auch der Rotary-Club verkaufte fleißig, denn er bekommt Geld für seinen Benefiz-Berglauf zur Canossa-Säule. Der Tierschutzverein war wieder mit von der Partie und last but not least der Kinderschutzbund, der bereits mehrfach in den Genuss des Glücksschweinchengeldes gekommen ist. Und dementsprechend wussten die Verkäuferinnen, wie es geht. In besonders große Zahl waren in diesem Jahr Bad Harzburgs Schornsteinfeger, vom Lehrling bis zum Meister, mit dabei. Gleich sieben Herren in schwarzer Kluft und mit Zylinderhut stürzten sich ins Gewühl und waren natürlich die Stars der ganzen Aktion. Denn wer hat am Silvestertag schon das Glück, gleich einer ganzen Armada von Glücksbringern gegenüberzustehen, die dann auch noch Glücksbringer verkaufen. Dementsprechend waren die Schornsteinfeger auch ein beliebtes Fotomotiv und es floss dadurch noch der eine oder andere zusätzliche Euro in die Spendenkassen.
Sieben Schornsteinfeger auf einen Streich – das ist am Silvestertag so manches Foto wert. Aber nur gegen eine Spende für den guten Zweck.

Sieben Schornsteinfeger auf einen Streich – das ist am Silvestertag so manches Foto wert. Aber nur gegen eine Spende für den guten Zweck. Foto: Schlegel

Zumal die schwarzen Herren auch noch selbst kleine schwarze Glücksbringer mit dabei hatten, die sie ebenfalls für den guten Zweck verkauften.

Aber die eigentlichen Objekte der Begierde waren natürlich die GZ-Schweinchen. Und so war der Trubel nach nicht einmal einer halben Stunde schon vorbei. Die 4200 Glücksbringer hatten gereicht, am Ende dürfte jeder, der ein Schwein wollte, auch eins bekommen zu haben.

Interfraktionelle Geldzählgemeinschaft: (v.l.) Ratsvorsitzende Dr. Gabriele Alberts-Goebel (Grüne), Henning Franke (SPD) und Finanzausschussvorsitzende Britta Wichert (CDU).

Interfraktionelle Geldzählgemeinschaft: (v.l.) Ratsvorsitzende Dr. Gabriele Alberts-Goebel (Grüne), Henning Franke (SPD) und Finanzausschussvorsitzende Britta Wichert (CDU). Foto: Schlegel

Beim ersten Kassensturz waren die Verkäuferinnen und Verkäufer dann doch sehr stolz. Der Mindestpreis pro Schwein lag bei 1,50 Euro, mehr wurde natürlich gern genommen. Mit 7500 Euro konnte ein Durchschnittspreis von immer 1,77 Euro pro Schwein erzielt werden. Nicht so rekordverdächtig wie im Oberharz, aber doch ein Zeichen dafür, dass auch den Bad Harburgern ihr Glück und das der Spendenempfänger etwas wert ist.

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