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Rammelsberg: Pech bei Personalsuche

GZ Plus IconAussichtsreicher Bewerber sagt den Welterbe-Verantwortlichen ab

Ein Mann steht mit einer Kamera in einem Raum am Rammelsberg-Museum.

Zur Zukunft des Harzer Welterbes gibt es im Moment viele Fragen, sie betreffen Strukturen, Finanzen und Personelles. Foto: GZ-Archiv

Die Suche nach einem Rammelsberg-Geschäftsführer als Nachfolger für Johannes Großewinkelmann beginnt von vorn. Ein aussichtsreicher Bewerber hat dem Auswahlgremium abgesagt.

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Von Oliver Stade
Dienstag, 04.11.2025, 15:00 Uhr

Harz. Die Zeit drängt: Die Nachfolge von Dr. Johannes Großewinkelmann, der zum Jahresende als Rammelsberg-Geschäftsführer und Direktor der Harzer Welterbestiftung ausscheidet, ist weiter offen. Der aussichtsreiche Bewerber, der sich vorige Woche zum zweiten Mal im Harz vorstellte, hat abgesagt. Nun läuft alles auf eine Übergangslösung zu.

Um die Stelle so schnell wie möglich besetzen zu können, überlegen die Verantwortlichen nach GZ-Informationen, einen Personalvermittler einzuschalten, der auf den Kulturbereich spezialisiert ist. Großewinkelmann scheidet, wie mehrfach berichtet, auf eigenen Wunsch zum Jahresende aus. Bis dahin wird die Stelle voraussichtlich nicht wiederbesetzt werden können.

Eine Personalversammlung

Mit dem weiteren Verfahren soll sich der Aufsichtsrat der Rammelsberg GmbH befassen, er tagt kommende Woche. Eine mit der Neustrukturierung des Harzer Welterbes befasste Arbeitsgruppe will dem Gremium vorschlagen, einen Personalvermittler einzuschalten. Die Absage des Bewerbers habe damit zu tun, dass er aus privaten Gründen in Süddeutschland bleiben wolle. Über die Entwicklung bei der bislang vergeblichen Personalsuche soll kommende Woche auch die Belegschaft am Rammelsberg informiert werden, heißt es. Offen ist weiterhin, ob der Rammelsberg-Geschäftsführer wie bisher auch die Rolle des Stiftungsdirektors übernimmt.

Ein weiteres Thema bleiben die Finanzen der Welterbestiftung. Zuletzt war von einer Finanzlücke von rund 400.000 Euro die Rede. Wie die GZ erfuhr, soll dem ebenfalls kommende Woche tagenden Stiftungskuratorium vorgeschlagen werden, den Verbund „auf Sparflamme“ zu betreiben und die Zuwendungen abgesehen von einem überschaubaren Zuschuss in niedriger vierstelliger Höhe nicht aufzustocken. Stellen würden voraussichtlich nicht wieder besetzt und das Marketing heruntergefahren.

Walkenried und Zellerfeld

Zu klären ist darüber hinaus, ob das Zisterzienser-Kloster Walkenried, das zum Welterbeverbund gehört, weiter von der Stiftung betrieben wird. Schon seit längerer Zeit wird überlegt, den Betriebsführungsvertrag mit dem Landkreis Göttingen aufzulösen. Das soll dem Kuratorium dem Vernehmen nach nun vorgeschlagen werden.

Schließlich bleibt die Frage, was aus dem Oberharzer Bergwerksmuseum in Zellerfeld wird. Vorige Woche tagte der Runde Tisch, der eine Schließung der Einrichtung, wie vom Stadtrat beschlossen, abwenden will. Der Einrichtung droht die Schließung zum Jahresende, wenn keine Lösung gefunden wird. Diskutiert wird etwa, dass der Oberharzer Geschichts- und Museumsverein als Betreiber einspringt.

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