Post schließt Filiale im Rewe-Markt auf Goslarer Fliegerhorst

Goslar. Nicht nur die Langelsheimer Post-Filiale hat es erwischt: Auch der Standort im Rewe-Markt auf dem Fliegerhorst ist dicht. Vergangene Woche fanden Kunden dort nur noch den Hinweis, dass die Filiale ohne große Vorlaufzeit schließt.

„Kurzfristig wurden unserem Partner die Räume gekündigt. Es soll Ersatz geschaffen werden, vermutlich aber erst im kommenden Jahr“, so die spärliche Auskunft von Post-Sprecher Jens-Uwe Hogardt. Weitere Hintergründe zu der Kündigung wollte die Post allerdings nicht nennen, ebenfalls eine Parallele zum Fall in Langelsheim.

Viele Kunden standen ahnungslos vor dem Schalter und wussten nicht, wo sie ihre Pakete, Päckchen und Briefe loswerden sollen. Einen Hinweis dazu gibt es nicht.

Auch Renate Fröhlich aus Goslar war überrascht, sie wollte einen wichtigen Brief persönlich versenden. Die Post-Filiale sei durch ihre zentrale Lage bei den Kunden ein beliebter Anlaufpunkt gewesen. Gleichzeitig diente die Post-Filiale auch als Lotto-Annahmestelle.

Per Mail von Kündigung erfahren

Wie der Rewe-Marktleiter Tobias Koch und seine Frau Anika Scherf berichten, sei ihnen per Mail eine Woche vor der Schließung mitgeteilt worden, dass der Mietvertrag seitens des Lebensmittelkonzerns fristlos gekündigt wurde und man sich um eine Nachfolge bemüht. Bis vor zwei Jahren hatte Marktbetreiber Andreas Scherf die Post-Filiale und den Lottoladen noch selbst betrieben, dann aber den Laden übergeben.

Die Post weist darauf hin, dass für den Paket- und Einschreiben-Versand sowie Briefmarkenkauf folgende Goslarer Filialen zur Verfügung stehen: Cigarren Niemeyer, Carl-Zeiß-Straße 4 (Kaufland); Edeka, Hildesheimer Straße (bis 14. November); Falah-Markt, Breite Straße 91; Sudmerberger-Shop, Nußanger 2; Wiglo-Wunderland, Auf der Dingstelle in Jerstedt; Buchheister & Loß, Danziger Straße 59 (Marktplatz Jürgenohl) oder bei der Hauptpost an der Klubgartenstraße.

Ein unschönes Erlebnis

Dort hatte Marlen Gieske aus Hahnenklee zuletzt ein unschönes Erlebnis, wie sie berichtet. Am Donnerstag vor dem Tag der Deutschen Einheit sollte ihr ein Überraschungspaket von „Blume 2000“ zugestellt werden. Sie war nicht zu Hause anzutreffen, also nahm der Postbote das Paket wieder ins 16 Kilometer entfernte Goslar mit. Im Briefkasten in Hahnenklee blieb ein Hinweis, dass das Paket am Samstag ab 10 Uhr in der Paketstation an der Klubgartenstraße abgeholt werden könne. Nun sei etwas Verwirrung entstanden, weil auch die Öffnungszeit der Post-Filiale auf der Abholkarte stand: 9 Uhr. Da sie selbst krankheitsbedingt nicht nach Goslar fahren konnte, habe sich eine Freundin pünktlich um kurz vor 9 Uhr vor der Filiale postiert. Allerdings sei nur eine Person aufgetaucht, die den Hinweis an der Tür angebracht habe: „Heute bleibt die Post

geschlossen.“ Der Blumengruß hat diese Odyssee nicht überlebt.