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Pastor verlässt die Region

GZ Plus IconWie geht es mit der Kirche im Oberharz weiter?

Auch ohne André Dittmann soll in den Oberharzer Kirchen keine Stille einkehren.

Auch ohne André Dittmann soll in den Oberharzer Kirchen keine Stille einkehren. Foto: Neuendorf

Vor gut zwei Wochen hatte sich entschieden, dass Pastor André Dittmann den Oberharz verlässt, um Superintendent in Alfeld zu werden. Doch was bedeutet das für die Gemeinden in Clausthal-Zellerfeld, St. Andreasberg und Co.? Wie es nun weitergeht.

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Von Sören Skuza
Samstag, 10.05.2025, 12:00 Uhr

Oberharz. Pastor André Dittmann verlässt den Oberharz in Richtung Alfeld und wird dort als Superintendent eine leitende Funktion übernehmen. Das hatte die dortige Kirchenkreissynode vor zwei Wochen entschieden (die GZ berichtete). Doch was bedeutet das eigentlich für die Gemeinden im Oberharz, und wie geht es dort weiter?

Die gute Nachricht vorweg: Ulrike Schimmelpfeng, Superintendentin im Kirchenkreis Harzer Land, erklärt auf GZ-Nachfrage, die Ausschreibung für Dittmanns Stelle werde zurzeit schon vorbereitet. „Sie wird eins zu eins wiederbesetzt“, sagt sie, und widerspricht somit Gerüchten, es würden weitere kirchliche Strukturen zusammengelegt werden. Auch André Dittmann stellt klar: „Dass ich gehe, hat nichts mit Einsparungen zu tun, es gibt auch keine Einsparungen durch die Hintertür“.

Voraussichtlich Ende Oktober endet Dittmanns Zeit im Oberharz. Die Stelle werde nahtlos ausgeschrieben, so Schimmelpfeng. „Es wäre ein großes Glück, wenn die Stelle dann gleich besetzt ist“, gibt die Superintendentin zu Bedenken. Denn auch bei der Kirche sei der Fachkräftemangel groß, allein beim Stellenmarkt der Landeskirche Hannovers würden durchgehend, 40 bis 50 unbesetzte Pfarrstellen angeboten.

Vakanz mit Springern überbrückt

Dittmann selbst zeigt sich guter Dinge, dass seine Nachfolge schnell geregelt sein wird. Die Strukturen vor Ort seien so gut, Pastoren würden in einem solchen Umfeld gerne arbeiten. Er erinnert daran, dass es nach dem Fortgang von Jonathan Stoll schließlich auch nicht allzu lange gedauert hat, bis mit Mirja Rohr eine Nachfolgerin gefunden wurde. Sie erklärte damals, sie habe beim Lesen der Stellenanzeige sofort Interesse entwickelt – „insbesondere am Arbeiten im Team, mit Unterstützung einer Assistenz und das Zukunftsmodell, eine Region zu entwickeln“.

Der Superintendenten-Wahlausschuss gratuliert André Dittmann zur erfolgreichen Wahl (v.l.): Hermann Reinhold, Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder, Bernd Rossi, Superintendentin Franziska Albrecht, André Dittmann, Achim Lindenberg, Ute Bertram, Lars Lukas und Andrea Haase.

Der Superintendenten-Wahlausschuss gratuliert André Dittmann zur erfolgreichen Wahl (v.l.): Hermann Reinhold, Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder, Bernd Rossi, Superintendentin Franziska Albrecht, André Dittmann, Achim Lindenberg, Ute Bertram, Lars Lukas und Andrea Haase. Foto: Rütters/Archiv

Doch selbst wenn es etwas länger dauern sollte, sei der Kirchenkreis gewappnet. Dann werde mit Springern gearbeitet, um die Lücke zu schließen. Kein Gottesdienst solle ausfallen, die Konfirmandenarbeit fortgesetzt werden. Und die einzelnen Gemeindeglieder „in jedem Fall jemanden haben, an den sie sich wenden können“, verspricht Schimmelpfeng.

Seit dem ersten Januar dieses Jahres sind die einzelnen Kirchengemeinden in einer Gesamtkirchengemeinde „Plus Hahnenklee“, organisiert (die GZ berichtete). Das aber – so erläuterten Dittmann und Rohr schon im vergangenen Jahr – hatte nichts mit einer Zentralisierung zu tun, sondern ging vornehmlich um eine Verschlankung von Verwaltungsvorgängen. Gerade in Zeiten, in denen es mitunter schwierig ist, genügend Ehrenamtliche für den Kirchenvorstand zu gewinnen, sei das ein großer Vorteil: Es müsste sich nicht jeder Kirchenvorstand mit jedem Thema befassen, und es müsste nicht mehr alles neunmal besprochen werden.

Engere Zusammenarbeit

Nur die Gemeinde in Hahnenklee ist nicht Teil der Gesamtkirchengemeinde geworden. Das liege aber allein daran, dass sie durch die klare Profilierung als Tourismus-Kirche ganz andere Fragen umtreibe als die restlichen Oberharzer Gemeinden. Mit denen wolle man weiterhin eng verbunden bleiben, denn der Gemeindeverband bleibe weiterhin bestehen. Nur eben nicht mehr mit zehn einzelnen Akteuren, sondern mit zweien: der Gesamtkirchengemeinde und Hahnenklee. Eine enge Zusammenarbeit der ganzen Oberharzer Gemeinden habe es ohnehin schon lange gegeben. In Alfeld, erzählt Dittmann, sei die Zusammenarbeit indes noch nicht so eng, das sei es auch, was ihn an seiner neuen Aufgabe reize: die Gemeinschaft untereinander zu stärken. Diesmal eben in der leitender Position auf Kirchenkreisebene.

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