Mobiles Bürgerbüro soll Vienenburger Außenstelle ablösen

Ungeliebte Zettelnachricht: Das Bürgerbüro in Vienenburg ist regelmäßig wegen Personalmangels geschlossen. Die Stadtverwaltung legt nun ein Konzept für ein mobiles Serviceangebot vor. Foto: Hohaus (Archiv)
Die Stadt Goslar plant ein mobiles Bürgerbüro für alle Ortsteile. In Vienenburg würde es künftig weniger Servicezeiten geben. Die SPD hat viele Fragen und zweifelt an den hohen Kosten für die Sanierung des Rathauses am Harly.
Goslar. Die Stadtverwaltung stellt kurzfristig am Mittwoch, 10. September, im Ausschuss für Sicherheit, Ordnung und Sport ein Konzept für ein mobiles Bürgerbüro vor. Ziel ist demnach ein bedarfsorientierter und flexibler Bürgerservice in allen Ortsteilen. Allerdings sieht die SPD-Ratsfraktion noch viele offene Fragen zu dem Thema.
Fraktionschef Martin Mahnkopf hat gemeinsam mit dem Vienenburger SPD-Ratsherr Hans-Joachim Bienert eine Anfrage mit zehn Punkten verfasst, bei denen es vor allem um die bisherige Außenstelle des Goslarer Bürgerbüros im Vienenburger Rathaus geht. Wegen Personalmangels blieb das Büro im Harly-Stadtteil zuletzt regelmäßig geschlossen, was zu Kritik führte. CDU und SPD forderten bereits mehr Verlässlichkeit, die Sozialdemokraten zudem zwei feste Öffnungstage.
Nur noch eine Servicezeit
Das mobile Konzept sieht für Vienenburg nun noch eine Servicezeit von 9 bis 12 Uhr an jedem zweiten Donnerstag und Freitag im Monat vor. Aktuell ist dort die Bürgerbüro-Außenstelle regulär jeden Dienstag von 8 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Das Nachmittagsangebot würde es bei der mobilen Lösung also nicht mehr geben.
Für das mobile Bürgerbüro rechnet die Stadtverwaltung bei 30 Stunden Wochenöffnungszeit in acht Ortsteilen mit Kosten von 35.500 Euro im Jahr 2026. Bei den von den Sozialdemokraten geforderten zwei Öffnungstagen allein in Vienenburg stehen fast 250.000 Euro unterm Strich.
Hohe Differenz durch Sanierungskosten
Die hohe Differenz ist vor allem den Sanierungskosten in Höhe von 192.000 Euro geschuldet, die die Stadtverwaltung für das Vienenburger Rathaus aufruft. Internetverbindung und Akustik müssten bei einem weiteren Bürobetrieb in den Räumlichkeiten verbessert werden, außerdem sei eine Sanierung der WC-Anlagen nötig, zählt die Stadtverwaltung auf. Vergangenes Jahr habe es 1711 Termine in Vienenburg gegeben, dieses Jahr bis Ende August 1235.
Vor allem bei den Zahlen will die SPD genauer hinschauen. Wann wurden die Terminzahlen erhoben? Wie war die Harly-Außenstelle des Bürgerbüros zu dieser Zeit besetzt? Welche Serviceleistungen sind in Vienenburg gefragt? Was ist alles in den aufgerufenen 192.000 Euro Sanierungskosten enthalten? Und warum müssen überhaupt die Toiletten saniert werden? Diese und weitere Fragen werden im Ausschuss auf dem Tisch liegen.
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