Das „Orchidea“ ist ein Gedicht – ob mit oder ohne Koriander

Wernigerode. Nach zwei von fünf Runden steht es patt im Duell der Harzer Restaurants. Das „Orchidea Huong“ aus Wernigerode serviert sich in der Kabel-Eins-Serie „Mein Lokal, Dein Lokal“ auf Augenhöhe mit dem „Leo‘s“ aus Braunlage.

240 Euro für vier Personen mit Getränken

Nachdem Meik Lindbergs Restaurant im Braunlager „The Hearts Hotel“ am Montag in der Sendung den Aufschlag gemacht hatte, blickten alle Augen in der Dienstagsfolge auf Huong Trute, die Chefin im „Orchidea Huong“ in Wernigerode. Käme auch der Preis im Restaurant als Bewertungskriterium auf den Tisch, dann hätte sicher die gebürtige Vietnamesin die Nase vorn: Das Drei-Gänge-Menü für vier Personen kostete samt Getränken 240 Euro – also 33 Euro weniger als im „Leo‘s“. Obwohl die vier Wettbewerber schon dort die Preisgestaltung als moderat einschätzten.

Hollywood-Flair: George Clooney und Matt Damon zu Gast

Für die Dienstagfolge nahmen Alex Scharf, Chef im Goslarer „Schiefer“, Meik Lindberg, Felix Prade, Chef im Quedlinburger „Kiku“, und Johannes Steingrüber aus dem „Harzfenster“ in Seesen nun in Wernigerode Platz im asiatischen Ambiente. Sein „absolutes Lieblingsrestaurant“ in seiner Heimatstadt, schwärmte Fernsehkoch Robin Pietsch schon zu Beginn. „Und: Hier war auch schon Hollywood“, machte Pietsch den TV-Zuschauern das „Orchidea“ doppelt schmackhaft. Schauspieler George Clooney feierte hier seinen 52. Geburtstag, und sein Hollywood-Kollege Matt Damon war sogar schon fünfmal im Wernigeröder „Orchidea“.

Qual der Wahl: japanisch oder vietnamesisch?

Dabei haben die Gäste von Chefin Huong Trute die Qual der Wahl, denn das „Orchidea“ bietet gleich zwei Restaurants in einem: einmal mit vietnamesischer Küche, einmal mit japanischer Küche. Und dafür bekommen die Gäste auch gleich zwei schwere und fein illustrierte Speisenkarten auf den Tisch.

36 von 40 Punkten für „Orchdea Huong“

In der Küche schmorte alsbald ein Butterfisch mit frischen Kräutern. Mit Zitronengras, Chili, Limettenblättern, Knoblauch und Paprikapulver war das wirklich ein Gedicht. „Die asiatische Küche hat sehr viel Gefühl von Materialien“, gab Huong Trute einen Einblick in die Philosophie einer erstklassigen Küche: Alles soll aufeinander abgestimmt sein – auch auf die Verdauung. Und angerichtet wird es auf dem Teller wie ein Gemälde.

Von der Vorspeise über die Hauptgerichte bis zu den Desserts ließen sich Meik, Johannes, Felix und Alex alles auf der Zunge zergehen. Einer musste wohl den bösen Buben spielen, denn nach zweimal neun und einmal dem Maximum von zehn Punkten, vergab Alex aus Goslar nur acht. Er monierte, dass er die Suppe „ohne Koriander“ wollte, doch nur mit Koriander bekam.

Aber „ohne“ wäre es ein anderes Gericht gewesen, verteidigte Robin Pietsch sein Wernigeröder Lieblingsrestaurant: „Jetzt bin ich ein bisschen sauer, Alex.“ Die anderen bewerteten süß – und damit passte es wieder zur feinen asiatischen Kochkunst: 36 von 40 Punkten.