Tierrettung an den Liebenburger Teichen ist in Gefahr
Gerd Schotzki, Marion Karsten, Sandra Rösener, Haike Werner und Sabine und Rainer Asmus sind ein Team. Auf dem Foto fehlt Georg Krause. Foto: Leifeld
Die Amphibienschützer in Liebenburg sind seit vielen Jahren aktiv - nun suchen sie selber Helfer. Was sind ihre Aufgaben?
Liebenburg. Ein eher ungewöhnlicher Hilferuf für November erreichte die Nordharz-Redaktion. „Wir suchen dringend weitere Helfer und Unterstützung bei der Krötensammlung im kommenden Jahr an den Liebenburger Teichen“, erklärte Sabine Asmus. Obwohl der Termin noch weit in der Zukunft zu liegen scheint, zeigen die Verantwortlichen Weitsicht und werben zeitig um Helfer.
Doch der Reihe nach: Die Kröten- und Amphibienrettung entlang der Liebenburger Teiche an der L 500 ist für Tierfreunde und Verkehrsteilnehmer seit ungezählten Jahrzehnten ein bekannter Ort: Alljährlich wandern dort in den ersten warmen Tagen eines Jahres viele Hundert Amphibien vom Burgberg her über die Landesstraße, um ihre Laichgewässer zu erreichen. Es wäre bei dem hohen Verkehrsaufkommen an der L500 ein verlässlich tödliches Vorhaben für viele Tiere, wenn sich nicht immer ehrenamtliche Tierfreunde finden würden, um die Kröten und Co. sicher über die Straße zu geleiten.
Zukunft ungewiss
Diese Helfer wechselten in den Jahren immer mal wieder und setzten sich in lockerer Runde zusammen. Auch die Schüler der Liebenburger Oberschule „Schule am Schloss“ setzten sich in den vergangenen Jahren für die Rettung der Tiere ein. Aber immer war der Liebenburger Gerd Schotzki eingebunden, der mit seinem Trecker und Anhänger auch über einen arbeitserleichternden Fuhrpark verfügt. Nun will er aber aus Altersgründen aufhören. „Wir wissen gar nicht, wie es dann weitergehen soll“, betont Sabine Asmus. Wohl wurde die Arbeit in den vergangene Jahre leichter. Material mit Planen und Eimern wurde von Landkreis zur Verfrühung gestellt. Auch Löcher, für die Halter der Plane und Vertiefungen, für die Eimer sind inzwischen im Erdreich vorhanden.

Der Aufbau des Krötenzauns erfolgt, sobald es die ersten warmen Tage im Jahr gibt. Foto: Privat
Aber noch immer müssen weitere Vorarbeiten erfolgen: so muss das Erdreich am Hang abgeschoben werden. „Das hat Gerd bislang immer mit seinem Trecker und einem Räumschild gemacht“, so Sabine Asmus. Das Aufbauen der je 250 Meter langen Zäune klappt mit fünf Helfern in etwas über zwei Stunden ganz gut, aber die Tiere müssen dann ja auch aus den eingegrabenen Eimern gesammelt werden. „Das muss frühmorgens und spätabends in Gruppen nach Absprache erfolgen, damit die Kröten und Molche über den Tag nicht austrocknen.“ Würden sie über Nacht in den Eimern verbleiben, würden sie zur Snackbar für gefräßige Waschbären werden. Die gesammelten Tiere werden sorgfältig nach Arten erfasst und der Unteren Naturschutzbehörde und der Nabu-Kreisgruppe gemeldet. Die Kontakte dorthin sind gut.
Hilfe von der Gemeinde Liebenburg
So oder so: mit der verkleinerten Helfergruppe und ohne Trecker sei das Arbeitspensum kaum zu leisten. „Wir haben schon bei der Gemeinde Liebenburg angefragt, ob uns der Bauhof mit dem Einsatz seines Treckers vielleicht helfen kann, aber haben noch keine Antwort erhalten.“ So geht die Suche erstmal weiter. Auch ein Ort, wo die Gitterbox mit den Materialien untergestellt werden kann, ist noch nicht gefunden.
„Weitere Helfer und Unterstützer sind auf jeden Fall gerne gesehen“, hält Sabine Asmus fest. Wer sich angesprochen fühlt und gerne helfen möchte, kann die Helfergruppe unter der E-Mail amphiebienschutz-liebenburg@web.de erreichen.
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