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So lief der Markt in Walkenried

GZ Plus IconBeeindruckende Kulisse: Blick und Einkauf hinter Klostermauern

Was wäre so ein Klostermarkt ohne Nonnen? Am Stand des Klosters St. Klara gibt es Kerzen und Marmeladen aus eigener Herstellung.

Was wäre so ein Klostermarkt ohne Nonnen? Am Stand des Klosters St. Klara gibt es Kerzen und Marmeladen aus eigener Herstellung. Foto: Jung

Von Keramik bis Wein: Der Klostermarkt in Walkenried hat am Wochenende nicht nur Handwerk und Köstlichkeiten geboten, sondern auch Einblicke in ein Leben, das viele so nah noch nie erlebt haben.

Von Volker Jung Montag, 29.09.2025, 11:00 Uhr

Walkenried. Vor der eindrucksvollen Kulisse des ehemaligen Zisterzienserklosters Walkenried präsentieren am Samstag und Sonntag rund 30 Ordensgemeinschaften aus ganz Deutschland und Europa ihre Produkte aus Werkstatt, Küche, Keller und Garten.

Die mehreren Tausend Gäste des Klostermarkts erwartete ein rundum abwechslungsreiches Programm. An den Ständen der Ordensgemeinschaften gab es Köstlichkeiten wie Wein, Brot, Käse, oder selbst gebrautes Bier. Schmuck,-Holz,-Häkelwaren ergänzten unter anderem das Angebot.
Tausende Besucher statten dem Kloster Walkenried am Wochenende einen Besuch ab.

Tausende Besucher statten dem Kloster Walkenried am Wochenende einen Besuch ab. Foto: Jung

Schwester Caterina Trostheide bot Keramikwaren an ihrem Stand an. Sie gehört zur Benediktinerinnenabtei vom Heiligen Kreuz aus Nordrhein-Westfahlen. Bei Interviews mit den Ordensleuten gab sie den Besuchern persönliche Einblicke in das klösterliche Leben. „Ich habe mich 2003 entschlossen in das Kloster einzutreten“, sagte sie. Als staatlich geprüfte Keramikgestalterin leitet sie die klostereigene Keramikwerkstatt. Hier verbindet sich ihr handwerkliches Geschick mit ihrer spirituellen Hingabe. „Ich freue mich an meinem Verkaufsstand auf Gespräche über Gott und die Welt,“ erklärt sie weiter.

Spirituelles Programm

Während des Marktes war das Zisterzienser-Museum kostenfrei zugänglich. Im Scriptorium, der Schreibwerkstatt des Zisterzienser Museums, konnten große und kleine Gäste wie die Mönche im Mittelalter mit Feder und Tinte schreiben. Im Kapitelsaal bereicherte die Evangelische Kirchengemeinde Walkenried mit Unterstützung der Ordensgemeinschaften das Marktgeschehen mit einem stimmungsvollen spirituellen Programm.
Zahlreiche Waren werden angeboten, wie hier beispielsweise Regionales vom Harzer Höhenvieh.

Zahlreiche Waren werden angeboten, wie hier beispielsweise Regionales vom Harzer Höhenvieh. Foto: Jung

Das Angebot umfasste gesungene Mittagsgebete zum Innehalten, Taizé-Lieder zum Mitsingen, Orgelhäppchen oder Texte mit Harfenbegleitung von Hanns Dieter Hüsch. Im Kreuzgarten lud Manfred Büsing, Seelsorger und Kirchentänzer, unter dem Motto „Mal aus der Reihe tanzen“ zu Kreistänzen ein.

Erlebnis für Jung und Alt

Kulinarische Spezialitäten und das Kinderprogramm machten den Klostermarkt zu einem Erlebnis für die ganze Familie. Gebratenes vom Grill, wie Spezialitäten vom Harzer Höhenvieh oder Hausgemachtes am Gourmet Stübchen, Fischbrötchen, Wein und andere Getränke ließen keine Wünsche offen. Dazu präsentierte sich auf der Bühne ein musikalisches Programm mit dem Südharzer Bläser-Quartett, der Bigband des Pädagogiums Bad Sachsa, dem Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Walkenried und den Musikern aus Nordhausen. Für die Kinder standen Hüpfburgen, ein eigener Eisstand zur Verfügung. Der Pfadfinderstamm Adelheid von Walkenried bot unter anderem Ponyreiten an.
Besucher können auch einen Blick hinter die Klostermauern werfen.

Besucher können auch einen Blick hinter die Klostermauern werfen. Foto: Jung

Die Idee zum Klostermarkt hatten die ehemaligen Museumsdirektoren Rainer Roseneck und Günter Jentsch. „Nach einen Besuch in der Erzabtei in St. Ottilien sahen wir einen Klostermarkt“, berichtet Jentsch. Da seien sie auf die Idee gekommen diesen auch nach Walkenried zu holen. Der erste Markt war im Jahr 2008 ausgerichtet worden.

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