Was Goslarer gern sehen: Filme des Jahres 2024 im Cineplex

Goslar. Wie läuft das, was im Kino läuft? Cineplex-Chef Florian Wildmann schaut für die GZ auf ein etwas schwächeres Filmjahr 2024 zurück und freut sich schon jetzt auf ein aus seiner Sicht bärenstarkes 2025. Deutlich zu spüren: Nach dem Autorenstreik „wird in Hollywood jetzt wieder richtig gearbeitet“, sagt Wildmann mit einem Schmunzeln.

Richtig zufriedenstellend sei 2024 für die deutsche Kinobranche aber nicht gewesen. „Wir hatten uns von den Auswirkungen der Corona-Krise relativ schnell erholt und schon 2022 und 2023 wieder gute Ergebnisse“, sagt Wildmann. Aber auch das Cineplex landet 2024 ungefähr beim durchschnittlichen Minus von rund acht Prozent. Heißt: 190.000 bis 200.000 Zuschauer werden das Großkino an der Carl-Zeiß-Straße in der Baßgeige-West zum Ende des Jahres besucht haben.

Ticketpreis sinkt

Bemerkenswert für Wildmann: Mit 9,69 Euro lag der durchschnittliche Ticketpreis 2024 mit sieben Prozent ebenfalls niedriger als im Jahr vorher – auch deshalb, weil der 3D-Anteil der Filme gesunken sei. Stark ist der Anteil, den das Cineplex über seinen „X-Account“ verkauft. Die 30 Prozent sind für die Gruppe laut Wildmann ein sehr starker Wert, der Goslar unter den ersten Fünf landen lässt. Ohnehin gehen inzwischen 70 Prozent aller Kinokarten online weg.

Zwei Ausreißer stechen 2024 hervor: Mit Abstand am besten lief in Goslar nach Wildmanns Angaben der zweite Teil von „Alles steht Kopf“ mit rund 15.000 Besuchern. Wer seinen pubertierenden Kindern ins Hirn sehen wollte, lag 2024 bei diesem Animationsfilm richtig. Emotionen bekamen Gesichter und handelten auf der Leinwand mit- und gegeneinander. Das Wort Gefühlswelt erhielt eine neue Bedeutung. Hauptperson Riley ist mittlerweile im Teenageralter, die Kommandozentrale ihrer Emotionen Freude, Kummer, Wut, Ekel und Angst wird erneuert und erweitert durch Zweifel, Neid, Langeweile und Peinlich. Was am Ende „sehr lustig“ ergibt – und nach Wildmanns Einschätzung auch Erklärung für so vieles im richtigen Leben sein könnte.

„Ich“ nochmal Zweiter

Auf Platz zwei im Cineplex-Ranking landet mit 11.000 Zuschauern der vierte und letzte Teil von „Ich – einfach unverbesserlich“. Ein Klassiker, aber die Minions haben ihre Zeit auch gehabt, meint Wildmann. „Deadpool & Wolverine“ landen mit ihrer Science-Fiction-Action auf Platz drei und ziehen ebenso gut 9000 Besucher wie die „Schule der magischen Tiere“ auf Rang vier.

„Chantal im Märchenland“ kommt auf rund 8000 Zuschauer.

Bei diesem Wert lag schon vor Weihnachten bereits der zweite Teil von „Vaiana“, der erst im Dezember gestartet ist und noch einiges Potenzial hat – ebenso wie „Mufasa“. Die Vorgeschichte zum König der Löwen kam am 19. Dezember in die Kinos. Wildmann ist gespannt und freut sich auf viele weitere Besucher. In dieser Reihe taucht der zweite Teil von „Gladiator“ eher ab, der fast ein Vierteljahrhundert nach dem mehrfach oscarprämierten Historien-Epos gedreht wurde. „Ein toller Film, der aber nicht so gelaufen ist wie erhofft“, sagt Wildmann. Im Cineplex schafft er es nicht auf vordere Plätze und landet um Platz 15 herum. Im Cineplex-Ranking steht „Dune II“ bei 7000 Zuschauern auf der Sieben. Die „Bad Boys“ kommen mit 5000 Besuchern auf Platz acht und haben dem Cineplex als Sommer-Highlight die heißen Monate versüßt.

Ersehnter Horrorstreifen

Aber sehen die Goslarer nicht auch gern Horrorstreifen? In der Tat, bestätigt Wildmann, aber 2024 sei nicht so viel im Angebot gewesen. Im neuen Jahr sollte sich dies wieder ändern. Persönlich ist er sehr gespannt auf „Nur 28 Jahre später“, der ab Juni im Kinosaal als dritter Teil einer Reihe in eine postapokalyptische Welt entführt. Wandelnde Untote treiben auch fast 30 Jahre ihr Unwesen nach dem Unglück, bei dem das Wutvirus aus einem Labor für biologische Waffen entkam.

Wer es nicht ganz so hart und nervenaufreibend mag: Wildmann legt den Goslarern die Realverfilmung des Animationsklassikers „Drachenzähmen leicht gemacht“ ans Herz, in dem Mason Thames die Hauptrolle des schwächlichen, aber klugen Wikingerjungens Hicks spielt. Dessen Start ist ebenfalls im Juni verortet. Einen Monat vorher steht der achte und letzte Teil von „Mission Impossible“ in den Startlöchern. Die letzte Abrechnung wird ab dem 21. Mai aufgemacht. Der dritte Teil von „Avatar: Fire and Ash“ beschließt quasi das Kinojahr 2025 und ist auf die Woche vor Heiligabend gebucht. Und dann ist da ja noch „Das Kanu des Manitu“, das im August mit Apachen-Häuptling Abahachi alias Michael „Bully“ Herbig und seinem weißem Blutsbruder Ranger alias Christian Tramitz auf den Fluss gesetzt wird. Wildmanns Prognose: „Wenn das nicht funktioniert, dann weiß ich es auch nicht mehr.“