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Livemusik in der Innenstadt

GZ Plus IconSechs Bands in sechs Kneipen: Goslar feiert Honky-Tonk-Festival

Mitsingen, tanzen, jubeln: Das Honky-Tonk Festival lockt am Samstagabend die Besucher in Goslars Kneipen.

Mitsingen, tanzen, jubeln: Das Honky-Tonk Festival lockt am Samstagabend die Besucher in Goslars Kneipen. Foto: Sowa

Schotten-Rock, Disco, 90er oder bekannte Rocksongs: Beim Goslarer Honky-Tonk Festival sind sechs Bands in sechs Lokalitäten zu Gast und überzeugen die Besucher auf ganz unterschiedliche Art und Weise. Diese Bands waren in diesem Jahr dabei.

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Von Hanna Schlimme,
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Von Sebastian Sowa
Montag, 29.09.2025, 04:00 Uhr

Goslar. Die Gitarren sind gestimmt, die Mikrofone angeschlossen: Am Samstagabend ist es in der Innenstadt wieder Zeit für das Honky-Tonk-Kneipenfestival. Sechs Bands in sechs Lokalitäten bieten den ganzen Abend Live-Musik zum Mitsingen und Tanzen. Mit dabei sind das Celtic-Inn, das Flames, das Schiefer, das Kö, Minna’s Alte Liebe und das Tim’s. Der Achtermann, in dem im vergangenen Jahr ebenfalls noch ein Konzert besucht werden konnte, ist in diesem Jahr nicht mehr dabei.

Zurück in die 90er-Jahre im Schiefer

Im Schiefer warten die Besucher schon gespannt auf die GoGorillas. Die 90s Coverband mit Haiko Müller als Sänger, Sven Bode als Gitarrist, Ron Oberbandscheid am Bass und Micha Fromm am Schlagzeug war auch im vergangenen Jahr bereits in der Location zu Gast. Kurz vor Beginn des Auftritts ist die Tanzfläche komplett gefüllt, sodass kaum mehr ein Schritt gemacht werden kann. Müller eröffnet den Auftritt mit „Blister in the Sun“ von Violent Femmes und animiert die Zuhörer zum Mitklatschen. Um das 90er-Jahre Erlebnis perfekt zu machen, greift Müller für den nächsten Song „Rising High“ von H-Blockx zur Unterstützung zu einem Megafon, und hält dieses für die Strophen noch zwischen sich und das Mikrofon.

Auftritt mit Wiederholungsbedarf: Die GoGorillas sorgen, wie bereits im vergangenen Jahr, im Schiefer für gute Stimmung.

Auftritt mit Wiederholungsbedarf: Die GoGorillas sorgen, wie bereits im vergangenen Jahr, im Schiefer für gute Stimmung. Foto: Sowa

Schotten-Rock im Schotten-Rock

Vor allem authentisch wird es auch im Kö, wo die The Baltic Scots Schotten-Rock im Schotten-Rock versprechen. Stefan McSt’Henge Hensch steht am Mikrofon, selbstverständlich im Schotten-Rock. Unterstützung bekommt er lediglich durch seine Trommlerin, ganz passend im karierten Rock und einem Guiness-T-Shirt. Das Kö ist an diesem Abend gut gefüllt. Bier trinken, sich mit Freunden austauschen, der Musik lauschen. Die The Baltic Scots sorgen für eine gemütliche Kneipen-Atmosphäre. Vor ihnen eine Flasche Whisky, neben ihnen ein Souvenir-Stand. „Whisky ist wie flüssiges Sonnenlicht“, erklärt er. Mit Songs wie „Auld Lang Syne“, „When You Say Nothing at All“ von Ronan Keating, oder „I‘m Gonna Be (500 Miles)“ von The Proclaimers, und einem ganz persönlichen Touch verwandeln sie das Kö in eine Bar in den schottischen Highlands. Eher überraschend kommt auf einmal der Song „Westerland“. Zwar nicht schottisch, aber definitiv ein Lied, welches die Zuhörer zum Mitsingen anregt.

Authentisch und sympathisch: Die The Baltic Scots entführen die Besucher im Kö in eine Bar in den schottischen Highlands.

Authentisch und sympathisch: Die The Baltic Scots entführen die Besucher im Kö in eine Bar in den schottischen Highlands. Foto: Sowa

Rockabilly im Tims

Wenige Gehminuten entfernt, im Tim’s, sind an diesem Festival-Abend die Biggs B Sonic zu Gast. Das sind Karsten Jordt, Sänger und Gitarrist, Bastian Gregor, Sänger und Schlagzeuger und Claus Aktoprak am Contrabass, die gemeinsam eine Rockabilly Show versprechen. Zuerst fällt das Outfit von Jordt auf, ein Shirt mit Leopardenprint. Anders als im Schiefer bleiben die meisten hier aber auf ihren Stühlen sitzen. Im Tims wird eher gelauscht als getanzt. Jordt nutzt die freie Fläche und bewegt sich mit seiner Gitarre bewaffnet auf die besetzten Tische zu. Die Band spielt Songs wie „The Lion Sleeps Tonight“ von The Tokens oder „Rock Around the Clock“ von Bill Haley & His Comets. Zu späterer Stunde haben die Besucher aber auch hier ihre Stühle verlassen und die Tanzfläche genutzt.

Leo-Print, bekannte Songs und viel Bewegung in der Show: Das Trio Biggs B Sonic ist im Tims zu Gast.

Leo-Print, bekannte Songs und viel Bewegung in der Show: Das Trio Biggs B Sonic ist im Tims zu Gast. Foto: Sowa

Gitarren-Tricks bei Minna´s Alte Liebe

Auf dem Goslarer Brauhof haben sich gleich zwei Lokalitäten an dem Festival-Abend beteiligt und den Innenhof mit Leben gefüllt.

Bei Minna’s Alte Liebe sind die Juicy Fruits zu Gast und versprechen den Zuhörern Rock-Party-Knüller. Unter anderem ist das beispielsweise „Superstition“ von Stevie Wonder. Reinhard (Spitzname: Der Klampfer), Stefan (Der Basser) und Christoph (Der Schlagzeuger), überzeugen aber vor allem durch ihre sichtliche Leidenschaft und den Spaß an ihrem Auftritt. Weniger Gesang und mehr Instrumentensoli prägen ihre Show. Dafür geht Reinhard mit seiner Gitarre auch mal auf die Knie oder spielt mit flinken Fingern hinter oder über seinem Kopf und zieht damit das Publikum in seinen Bann.

Rock-Party-Knüller versprechen die Juicy Fruits bei Minna’s Alte Liebe und haben sichtlich Spaß an ihrem Auftritt.

Rock-Party-Knüller versprechen die Juicy Fruits bei Minna’s Alte Liebe und haben sichtlich Spaß an ihrem Auftritt. Foto: Sowa

Herzschmerz im Disco-Kleid

Ein paar Meter weiter im Flames, sorgen die Mitglieder von M1 Music One für Stimmung. Sängerin Silvia Balistreri steht in einem auffälligen und engen Glitzerkleid auf der Bühne. Zur Band gehören neben Balistreri auch Vojtech Zakouril (Sänger), Antonino Nettuno (Keyboard), Jörg Bussmann (Gitarre), Pit Suess (Bass) und Atakan Abidinoglu (Schlagzeug). Die Band verspricht im Vorfeld Top 40 Hits. Dass das sehr breit gefächert ist, wird während des Auftritts mehr als deutlich. In einem Moment sorgt Balistreri mit „Shallows“ von Bradley Cooper und Lady Gaga für einen Herzschmerzmoment. Im nächsten Moment holt sie die Zuhörer mit „Pokerface“ oder „Bad Romance“, ebenfalls von Lady Gaga, auf die Tanzfläche.

Von Disco bis Ballade: M1 Music One treten im Flames auf und sind hier keineswegs unbekannt.

Von Disco bis Ballade: M1 Music One treten im Flames auf und sind hier keineswegs unbekannt. Foto: Sowa

Im Celtic Inn sorgen derweil die Dead Rock Pilots den ganzen Abend lang für ein prallgefülltes Lokal und überzeugen mit Liedern wie „Hier kommt Alex“ von den Toten Hosen.

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