 Wie zwei Studenten für die beliebteste Lichtshow der Stadt sorgen
Wie zwei Studenten für die beliebteste Lichtshow der Stadt sorgen
         
            Die Lichtshow am Haus der Ahäusers lockt jedes Jahr zahlreiche Schaulustige an. Foto: Ahäuser
Mit ihrer Lichtshow verwandeln Jona und Adrian den Bad Harzburger Ortsteil Westerode jedes Jahr in ein flackerndes Gruselspektakel. Doch wie schaffen es die beiden, dass alles so perfekt im Takt leuchtet – und was haben sie für die Zukunft noch vor?
Westerode. Wenn am Halloween-Freitag, 31. Oktober, die Dunkelheit einbricht, dann verwandelt sich Westerode wieder in ein Dorf gruseliger Überraschungen. Besonders beliebt bei den kleinen Hexen und Geistern, die auf Süßigkeitenjagd gehen, ist das „Halloweenhaus“ gegenüber vom Spielplatz, das sich an diesem Tag in ein beeindruckendes Lichtermeer mit pulsierender Musik verwandelt. Insgesamt 14 Lichtshows soll es wieder zu bestaunen geben – seien es Disney, die Ghostbusters oder Michael Jackson. Doch dahinter steckt kein großes Eventteam, sondern lediglich zwei Studierende, die ihre Leidenschaft für Technik ausleben. Wie bekommen die beiden das jedes Jahr auf die Beine gestellt?
2013 begann der „Spuk“. Zu dieser Zeit starteten Jona Grundkötter, heute Elektrotechnikstudent, und Adrian Ahäuser, derzeit Maschinenbaustudent, kleinere Aktionen, die sich über die Jahre hinweg steigerten. Seien es leuchtende Grabsteine, ein Gullydeckel, aus dem Rauch aufsteigt oder das einfache Erschrecken der Besucher. Kreativ waren sie von Anfang an. Doch beiden war klar: Technisch lässt sich das noch ausbauen. 2018 starteten sie mit den Lichtshows.
Die Vorbereitungen dafür beginnen meist schon ein Jahr im Voraus. Zur Programmierung wird eine kostenlose Software verwendet, die es ermöglicht, die Lichteffekte synchron zur Musik zu erstellen. Ein Prozess, der viel Zeit beansprucht. „Die Programmierung pro Showminute dauert etwa fünf Stunden“, erklärt Adrian Ahäuser.
Künftig mit Hilfe von KI
Die Software sendet die Daten über das lokale Netzwerk an selbst gebaute Controller, die dann die Infos an die LED-Lampen weitersenden. Diese besitzen alle einen Chip, der ermöglicht, dass jede einzelne LED individuell angesteuert und die Farbe bestimmt werden kann – ein System, das Präzision ermöglicht.
Besonders aufwendig ist das „Singende Gesicht“, das gerade bei „Thriller“ von Michael Jackson zur Geltung kommt. Doch Künstliche Intelligenz soll hier künftig den Arbeitsprozess erleichtern: Mit einer Kamera-Erkennung ist es dann möglich, die Songs selbst einzusingen, woraufhin das selbst geschriebene Programm die Gesichts-Formen erkennt. Ein technisch anspruchsvolles Konzept, aber die beiden Tüftler lieben genau diese Herausforderungen, erzählen sie lächelnd.
Neben all der Programmierung ist der Aufbau nicht weniger aufwendig. Für die Lichtinstallation werden 26 Scheinwerfer verwendet. Hinzu kommen vier Nebelmaschinen, zwei vertikale Nebelfontänen sowie eine Nebelringkanone, die für eine besonders mystische Stimmung sorgen. Doch auch die Kühltruhen der beiden Haushalte wurden in den letzten Wochen belegt: 20 Kilogramm Eis lagern dort, um am Freitag einen dichten Bodennebel erzeugen zu können. Eine Ausstattung, die mittlerweile professionelle Ebenen annimmt.
Um 17 Uhr geht es am Freitag los. Auch für das leibliche Wohl ist dank des Dorfvereins Westerode gesorgt.
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