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„Grüne Hausnummer“ wird vergeben

GZ Plus IconEnergieeffiziente Häuser: Landkreis Goslar ruft zu Teilnahme auf

Saniertes Haus am Liebfrauenberg in Goslar: Die Modernisierung wurde 2020 mit einer "Grünen Hausnummer" vom Land belohnt.

Saniertes Haus am Liebfrauenberg in Goslar: Die Modernisierung wurde 2020 mit einer "Grünen Hausnummer" vom Land belohnt. Foto: Epping

Seit 2017 gibt es die Aktion „grüne Hausnummer“. Damit werden Bauherren ausgezeichnet, die energieeffizient bauen oder sanieren. Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben, im Landkreis wurden damit bisher 30 Hausbesitzer geehrt.

Von Redaktion Dienstag, 03.06.2025, 08:00 Uhr

Goslar/Harz. Hauseigentümer aus dem Landkreis Goslar können sich wieder für die „Grüne Hausnummer“ bewerben. Die Auszeichnung wird seit 2017 alle zwei Jahre vergeben. Mit dem Preis werden besonders energieeffizient gebaute oder sanierte Häuser gewürdigt.

Bisher wurden im Landkreis Goslar in den vergangenen vier Runden 30 „Grüne Hausnummern“ vergeben, in Niedersachsen sind es seit dem Start im Jahr 2015 rund 2000. Getragen wird die Aktion im Landkreis vom Klimaschutzmanagement der Kreisverwaltung, der Energie-Ressourcen-Agentur Goslar und der Klimaschutz- und Energieagentur des Landes.

Gute Dämmung

„Angesichts des Klimawandels als eine der zentralen Herausforderungen unserer Gesellschaft ist ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen unabdingbar“, erklärt Landrat Dr. Alexander Saipa in einer Mitteilung. Bauweisen mit guter Dämmung und modernen Heizsystemen würden dazu beitragen, Energie einzusparen. „Mit der Grünen Hausnummer wollen wir gute Beispiele würdigen, bei denen Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer energieeffizient gebaut oder saniert haben, sie sichtbar machen und zum Nachahmen anregen“, sagt Saipa.

Weil das Thema Energieeffizienz und ein sparsamer und bewusster Umgang mit Grund und Boden in den vergangenen Jahren auch bei der Gesetzgebung berücksichtigt würden, hätten sich die Bewerbungskriterien verschärft. In den ersten Runden 2017 und 2019 seien noch Neubauten ausgezeichnet worden, die den KfW-Effizienzhausstandard 55 erfüllten, dies sei jedoch mittlerweile gesetzlicher Standard.

Neu- und Altbauten

Weil es bei der Aktion um Vorreiter gehe, würden nur noch Neubauten ausgezeichnet, die den KfW-Effizienzhausstandard 40 oder 40 plus erreichen, also dem Passivhausstandard entsprechen, erklärt Klimaschutzmanagerin Elisa Nestmann, die im Landkreis Goslar nun zum vierten Mal für das Projekt verantwortlich ist. Ein weiteres Bewerbungskriterium für Neubauten ist, dass die Wohnfläche 47 Quadratmeter pro Person nicht überschreiten darf.

„Besonders spannend sind hier im Landkreis Goslar, wo wir viel Altbausubstanz haben, aber die Sanierungsprojekte“, meint Cornelia Grote-Bichoel von der Energie-Ressourcen-Agentur, die seit 2017 dabei ist. Ausgezeichnet werden Häuser, für die der Bauantrag zum Zeitpunkt der Bewerbung mindestens fünf Jahre zurückliegt und die einen KfW-Effizienzhausstandard erfüllen oder nach und nach saniert wurden.

Erfolgte eine Sanierung Schritt für Schritt, müssen mindestens drei der im Bewerbungsbogen aufgeführten Arbeiten vorgenommen worden sein, zwei müssen die Gebäudehülle betreffen. Hatte das Haus bereits vor der Sanierung einen Effizienzhausstandard, muss die Sanierung mindestens zu einer Verbesserung auf die nächsthöhere Stufe führen.

Beratung angeboten

„Uns begeistert jedes Mal wieder, mit wie viel Herzblut die Menschen dabei sind und wie stolz sie von ihren Projekten berichten. Dass wir dieses Engagement sichtbar machen dürfen, freut uns sehr“, erklärt Elisa Nestmann. Den Bewerbungsbogen sowie detaillierte Angaben zu den Bewerbungskriterien finden sich im Internet: www.landkreis-goslar.de/grüne-hausnummer.

Die Aktion wird von der Informationskampagne „Nachhaltig versorgt vor Ort – Energiewende zu Hause“ begleitet. Diese richtet sich an Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer, bei denen eine Sanierung, ein Heizungstausch oder die Umstellung auf erneuerbare Energien noch ansteht. Neben Online-Gruppenberatungen gibt es in Kooperation mit den Klimaschutzmanagern der Städte Bad Harzburg, Braunlage und Seesen Informationsveranstaltungen in den Städten.

Werben für die „Grüne Hausnummer“ (v. l.): Marie Scholz (Klimaschutzmanagerin Bad Harzburg), Elisa Nestmann (Klimaschutzmanagerin Landkreis Goslar), Cornelia Grote-Bichoel (Energie- und Ressourcen Agentur Goslar), Anna Scherschmidt (Umweltschutzbeauftragte Stadt Goslar) und Frederick Banse (Klimaschutzmanager Braunlage).

Werben für die „Grüne Hausnummer“ (v. l.): Marie Scholz (Klimaschutzmanagerin Bad Harzburg), Elisa Nestmann (Klimaschutzmanagerin Landkreis Goslar), Cornelia Grote-Bichoel (Energie- und Ressourcen Agentur Goslar), Anna Scherschmidt (Umweltschutzbeauftragte Stadt Goslar) und Frederick Banse (Klimaschutzmanager Braunlage). Foto: Landkreis Goslar

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