Nach Amokalarm in Goslar: Schüler gesteht Bombendrohung

Nach einer Bombendrohung räumt die Polizei am 16. September der Schulzentrum Goldene Aue. Foto: Sowa Foto: Sowa
Nach mehreren Tagen der Unsicherheit meldet die Polizei Goslar: Ein Schüler ist für den Amokalarm und die Bombendrohung am Schulzentrum Goldene Aue verantwortlich. Dies ist bisher bekannt.
Goslar. Die Nachricht kommt nicht mehr überraschend, trifft aber dennoch hart: Der böswillig herbeigeführte Amokalarm am Schulzentrum Goldene Aue geht nach Auskunft von Polizei-Sprecher Thorsten Ehlers auf das Konto eines Schülers. Der Jugendliche habe die Tat gestanden. Zuvor habe die Polizei viele intensive Gespräche mit Beteiligten und deren Erziehungsberechtigten geführt.
Ermittlungen an Staatsanwaltschaft übergeben
Jetzt geht der Fall zur rechtlichen Würdigung an die Staatsanwaltschaft nach Braunschweig. Sie muss bewerten, ob und wie der Verursacher strafrechtlich belangt werden kann. Die Polizei ermittelt wegen Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten. Goslars Leitender Polizeidirektor Rodger Kerst hatte zudem früh eine Prüfung angekündigt, ob die Kosten für den Großeinsatz in Rechnung gestellt werden könnten. Letztlich dürfte dies entscheidend davon abhängen, wie alt der Schüler und ob er strafmündig ist. Zum Alter des Verursachers äußerte sich die Polizei ebenso wenig wie zu dessen Schulzugehörigkeit oder dem Wohnort. Nach nicht offiziell bestätigten GZ-Informationen soll es sich um einen Realschüler und somit einen Schüler der Mittelstufe handeln.
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Großeinsatz mit Evakuierung
Ehlers bestätigte andererseits, was die GZ in der Vorwoche gemeldet hatte: Ursächlich für Alarm und den mehrstündigen Polizeieinsatz, der am 16. September die Evakuierung des gesamten Schulzentrums mit etwa 1200 Schülerinnen und Schülern sowie Lehrkräften der Realschule Goldene Aue und des CvD-Gymnasiums nach sich gezogen hatte, war ein innerhalb der Schule versendetes Foto mit einem Text, dass um 12.43 Uhr eine Bombe explodieren würde.
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Sprengsätze oder andere gefährliche Gegenstände wurden jedoch nicht gefunden.
Bereits bei den ersten polizeilichen Ermittlungen noch während des Einsatzes ergaben sich laut Ehlers Zweifel an der Echtheit der Drohung. Zudem konkretisierte sich der Verdacht, dass besagtes Foto aus der Schülerschaft versendet worden war – und sich nach GZ-Informationen nach abgebildeten Personen auf die zweite große Pause im Forum des Schulzentrums einordnen ließ. Der kommissarische CvD-Direktor Holger Ritzke hatte am Tag nach dem Alarm erklärt, einen Verdacht an die Polizei weitergegeben zu haben.
„Aus dem Ruder gelaufener Schülerstreich“
Der Absender der Bild-Nachricht räumte laut Ehlers letztlich ein, dass es sich um einen aus dem Ruder gelaufenen Schülerstreich gehandelt habe. Ein politisch oder religiös motiviertes Motiv schließt die Polizei mit Sicherheit aus. Das Bild hatte mit falschem Arabisch Allah gehuldigt und ein Hashtag pro Afghanistan gesetzt.
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