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Feuerwehr in Liebenburg

GZ Plus IconGemeinderat fällt Entscheidung für die Zukunft einer Ortsfeuerwehr

Feuerwehrgerätehaus mit drei Garagentoren, auf einem Holzschild steht Freiwillige Feuerwehr Dörnten

Eine Erweiterung des alten Feuerwehrgerätehauses Dörnten am bisherigen Standort ist nicht möglich – die Größe des Grundstücks gibt es nicht her. Foto: Gereke

Die Enge im alten Feuerwehrgerätehaus von Dörnten schränkt den Dienstbetrieb ein. Jetzt trifft der Liebenburger Gemeinderat in dieser Frage eine Grundsatzentscheidung.

Von Andreas Gereke Mittwoch, 17.12.2025, 17:00 Uhr

Liebenburg. Tagesordnungspunkte rund um das Thema Feuerwehr hatte der Liebenburger Gemeinderat in seiner letzten Sitzung des Jahres abzuarbeiten. Unter anderem ging es um einen personellen Wechsel bei einer Ortswehr, um eine weitere Amtszeit für einen Dauerbrenner sowie um einen Grundsatzbeschluss, der die Zukunft einer Ortsfeuerwehr betrifft.

„Weit gefehlt, wer jetzt denkt, wir fangen gleich mit dem nächsten Feuerwehrgerätehaus an“, moderierte Silke Mahn, Vorsitzende des Bauausschusses, den Tagesordnungspunkt an. Denn zunächst ging es im Rat darum, den Grundsatzbeschluss für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses Dörnten zu fassen – und das tat das Gremium einstimmig.

Aus dem Jahr 1931

Hintergrund: Die räumliche Enge im bestehenden Feuerwehrhaus schränkt den Dienstbetrieb ein, ein Nachfolgemodell des 30 Jahre alten Löschgruppenfahrzeugs, das die Gemeinde irgendwann kaufen muss, würde nicht mehr in die Fahrzeuggarage passen. Feuerschutzbekleidung hängt in der Fahrzeughalle – eine Erweiterung des Gebäudes aus dem Jahr 1931 ist nicht möglich, denn das gibt die Grundstücksfläche nicht her.

Anders als in Liebenburg, wo die Gemeinde viel Zeit darauf verwenden musste, ein geeignetes Grundstück zu erwerben, auf dem das neue Feuerwehrgerätehaus der Ortschaft entstehen kann, ist die Lage in Dörnten. Dort steht quasi fest, wo der Neubau mal errichtet werden soll – und zwar auf der Freifläche vor den Sportheimen in der Kunigunder Straße. Auch nach dem Bau verbliebe noch eine ausreichend große Fläche beispielsweise fürs Osterfeuer, die der Dorfgemeinschaft zur Verfügung stehen würde, heißt es in der Beschlussvorlage.

Vor dem Sportheim des TV Jahn Dörnten stehen auf einem Platz Container.

Es sieht vor den Dörntener Sportheimen schon nach Baustelle aus – aber nicht für den Neubau eines Feuerwehrgerätehauses. Entstehen soll es aber dort an der Kunigunder Straße. Foto: Gereke

Wann allerdings die Bauarbeiten starten können, dazu gibt es keine Aussage. Tenor war bislang immer, zunächst den Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Liebenburg, der ja noch gar nicht begonnen hat, abzuschließen. Und Kämmerer Lutz Krusekopf mahnte ja auch an, dass nach den beiden Großprojekten – Neubau Liebenburger Feuerwehrhaus und Kita Othfresen – und ihren kreditfinanzierten Millionenausgaben eine Phase der finanziellen Erholung in der Gemeinde folgen müsse. Übrigens kann die Gemeinde mit einer Finanzspritze aus dem Landesüberschuss aus dem Kommunalinvestitionsprogramm für den Neubau des Kindergartens von rund 200.000 Euro rechnen. Bei geschätzten Gesamtbaukosten von deutlich mehr als fünf Millionen Euro, so die aktuelle Schätzung, war da im Gremium aber mehr „von einem Tropfen auf den heißen Stein“ die Rede.

Darüber hinaus stimmte der Rat der Neuschaffung einer Stelle „Hauptamtlicher Gerätewart“ für die Gemeindefeuerwehr zu. Erforderliche Haushaltsmittel sind im Personalkostenbudget eingeplant. Die Erfassung aller Gerätewart-Tätigkeiten in den Ortswehren hatte ergeben, dass mehr als 2200 Stunden binnen eines Jahres anfielen – ein zeitlicher Aufwand, der nicht nur durch ehrenamtliche Kräfte erbracht werden könne, weshalb in der Gemeindefeuerwehr der Wunsch nach einer Planstelle aufkam, heißt es in der Vorlage.

Personen haben sich während der Ratssitzung in Liebenburg von ihren Plätzen erhoben.

Die Ratsmitglieder erheben sich für die Ernennungen und die Verabschiedung (v.l.): Bürgermeister Alf Hesse, Phillip Schilling, Henning Rostock und Thomas Markwort. Foto: Gereke

Auch um personelle Veränderungen ging es im Rat: Mit Blick auf das Erreichen der Altersgrenze erhielt Henning Rostock, zwölf Jahre lang stellvertretender Ortsbrandmeister von Klein Mahner, seine Entlassungsurkunde. Sein Nachfolger ist Philipp Schilling, den Bürgermeister Alf Hesse in der Sitzung verpflichtete. In eine weitere Amtszeit geht Klein Mahners Ortsbrandmeister Thomas Markwort – es wird seine vierte sein. Er hat das Amt seit 2008 inne.

Nicht eine einzige Bewerbung

Zum Abschluss der Sitzung informierte Hesse auch über den Sachstand bei der hausärztlichen Versorgung in der Gemeinde. Rückblick: Dr. Andreas Boemke musste aus gesundheitlichen Gründen in Liebenburg seinen Praxisbetrieb aufgeben. In diesem Jahr sei der Sitz der Hausarztpraxis von der Kassenärztlichen Vereinigung dreimal ausgeschrieben worden. „Es hat nicht eine einzige Bewerbung gegeben“, so der Bürgermeister. Um die Praxisräume für einen möglichen Nachfolger zu sichern, hatte die Gemeinde sie für sechs Monate angemietet. „Aber angesichts der Bewerbungsresonanz ist es nicht gerechtfertigt, dass sie es weiterhin tut“, erklärte Hesse und informierte darüber, dass dieses Mietverhältnis zum 31. Dezember endet. Weiter geht es aber in der Othfresener Arztpraxis Bernhardt (die GZ berichtete). Sie wird vom Döhrener Dr. Franz Thomas Lahmer als Zweitpraxis weiterbetrieben – Dr. Karin Dinkel wird dort auch weiter praktizieren. Allgemeinmedizinerin Annegret Bernhardt geht in den Ruhestand. „Auch, wenn wir das Gefühl haben, dass uns ein Arzt fehlt, sind wir im Raum Goslar/Liebenburg, der gemeinsam betrachtet wird, statistisch gesehen überversorgt“, fügte er an.

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