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Nach der Millioneninvestition

GZ Plus IconContainerdienst E. Kraus: Premiere in der langen Firmengeschichte

Erinnerungsfoto mit der Fotobox: Anita Böhme (l.) und Lara Ermrich aus Astfeld posieren mit Helm in einer der beiden neuen Hallen am Standort Innerstetal 11.

Erinnerungsfoto mit der Fotobox: Anita Böhme (l.) und Lara Ermrich aus Astfeld posieren mit Helm in einer der beiden neuen Hallen am Standort Innerstetal 11. Foto: Gereke

Rund 2,5 Millionen Euro investierte der Containerdienst E. Kraus in seinen neuen Standort im Innerstal 11. Nun bot sich Interessierten die Möglichkeit, Einblicke in die Recycling- und Metallhandelwelt zu gewinnen.

Von Andreas Gereke Montag, 13.10.2025, 04:00 Uhr

Langelsheim. Die „E. Kraus GmbH – Wertstoff, Recycling und Container“ öffnete am Samstag quasi Tore und Container. Erstmals in der mehr als 50-jährigen Firmengeschichte lud das Unternehmen zu einem Tag der offenen Tür – und das an seinen neuen Standort im Innerstetal 11. Die Veranstaltung diente nicht nur der Präsentation des neuen Unternehmenssitzes.

„Natürlich wollen wir auch die Aufmerksamkeit auf den neuen Betriebshof lenken. Aber wir wollen auch zeigen, was wir machen“, erklärt Geschäftsführer Antonio Faria-Kraus. „Denn ,Och, das habe ich gar nicht gewusst‘ höre ich oft, obwohl wir schon so lange dabei sind und unsere Container kreisweit im Einsatz sind“, fügt er an. Beispielsweise wenn es um das Thema Altmetall-Recycling geht: „Viele wissen nicht, dass sie ihren Schrott aus dem Keller auch zu uns bringen können und dafür auch noch Geld bekommen – sie müssen ihn nicht an die Straße stellen“, wirbt er. Apropos bekannter machen: Das scheint wirklich nicht ganz unwichtig zu sein, denn auf den Schildern an der Bundesstraße 82 für die Umleitung zu den Bauarbeiten auf der Landesstraße 515 ist von „E. Krause“ die Rede.

Aus der Presse stammen diese Brocken – die Schätzfrage für die Jugendlichen: Wie viel bringen die Schrott-Klumpen gemeinsam auf die Waage?

Aus der Presse stammen diese Brocken – die Schätzfrage für die Jugendlichen: Wie viel bringen die Schrott-Klumpen gemeinsam auf die Waage? Foto: Gereke

Stolz schwingt in seiner Stimme beim Blick übers neue Gelände mit. „Das ist kein gewöhnlicher Schrottplatz – das ist eine andere Qualität. Viele verknüpfen mit einem Schrottplatz immer Dreck – nach einem Besuch bei uns muss aber niemand mit seinem Auto in die Waschanlage“, sagt Faria-Kraus, der vom Areal im Innerstetal auch gerne vom am schönsten gelegenen Schrottplatz Deutschlands spricht. „So wie es hier aussieht, das ist für uns schon ein Alleinstellungsmerkmal“, findet er. Und davon konnten sich am Samstag zahlreiche Besucher überzeugen, die das weitläufige Gelände erkundeten, auf dem auch die Jugendabteilung des VfR Langelsheim, die DRK-Bergwacht Langelsheim und die Volleyballer des MTV Astfeld zum Programm beitrugen.

2,5 Millionen Euro Gesamtinvestition

Insgesamt hatte das Unternehmen rund 35.000 Quadratmeter Fläche im Innerstetal gekauft – 22.000 Quadratmeter dienen jetzt als Betriebsfläche: 15.000 entfallen dafür auf den neuen Betriebshof, 7000 Quadratmeter auf Containerstellfläche und Zufahrt. Der Rest wurde im Rahmen der Bauarbeiten für den neuen Standort für Ausgleichsmaßnahmen oder Regenrückhalt benötigt. Der zum Juni vollzogene Umzug war gleichbedeutend mit einer Vergrößerung: Am alten Betriebsgelände in Astfeld standen nur 7000 Quadratmeter zur Verfügung.

Besucher erkunden beim Tag der offenen Tür das weiträumige Gelände an Standort Innerstetal 11.

Besucher erkunden beim Tag der offenen Tür das weiträumige Gelände an Standort Innerstetal 11. Foto: Gereke

Die Gesamtinvestition beziffert Geschäftsführer Toni Faria-Kraus auf rund 2,5 Millionen Euro. Alleine die Errichtung der neuen Lagerhallen im Innerstetal 11 kostete 1,5 Millionen Euro. Entstanden sind eine 1500 Quadratmeter große geschlossene Halle sowie 1600 Quadratmeter als offene, überdachte Hallenkonstruktion. Damit hat der zertifizierte Entsorgungsfachbetrieb nun mehr Platz für die Aufnahme von Material im Metall- und Eisenschrottsektor.

Start erfolgt als Garagenfirma

Die gute Geschäftsentwicklung und die steigende Bedeutung der Rückführung von Metallen in den Recycling-Kreislauf hätten die räumliche Expansion des Familienunternehmens notwendig gemacht, so Faria-Kraus zur Eröffnung im Sommer. Der Wunsch nach Vergrößerung – es sei dabei in den vergangenen Jahren ein schleichender Prozess gewesen. „Wir benötigten zum Nachsortieren mehr Lagerkapazität, um wirtschaftliche Ladungen erstellen und vorsortierte Qualitäten anbieten zu können.“ Ansprüche und Anforderungen im Recyclingsystem seien nämlich größer geworden, es gehe bei Abrissen ums Entkernen und sortenreine Trennung von Stoffen. „Für uns ist das Ganze ein richtig großer Schritt – und wir haben jetzt ein bisschen Luft nach oben.“

Der neue Standort mit seinen größeren Kapazitäten ermöglicht es dem Unternehmen, größere Mengen an vorsortierten Qualitäten anbieten zu können.

Der neue Standort mit seinen größeren Kapazitäten ermöglicht es dem Unternehmen, größere Mengen an vorsortierten Qualitäten anbieten zu können. Foto: Gereke

Die E. Kraus GmbH verfügte bereits über ein weiteres Standbein an der Landesstraße 515 – und zwar am Standort Innerstetal 15. Der wird auch weiterhin betrieben. Er dient als Annahmestelle für Gewerbeabfälle aller Art. Dort steht eine weitere Fläche von 15.000 Quadratmeter zur Verfügung – „über mehrere Ebenen, weil wir die Topografie des Geländes ausgenutzt haben“, so der Geschäftsführer.

Die E. Kraus GmbH wurde 1970 von Helmut Kraus in Astfeld als Schrotthandel gegründet. Die Ursprünge des Unternehmens liegen in einer Garage in der Kantor-Schuch-Straße. „Wir entspringen also einer Garagenfirma“, erzählt Faria-Kraus. Später erfolgte der Umzug in die Straße Am Wellbach. 1994 stieg Antonio Faria-Kraus in das Unternehmen ein. Der geschäftsführende Gesellschafter richtete den Betrieb strategisch neu aus: Aus dem Schrotthandel und Containerdienst entwickelte sich ein Spezialist für Recycling und Abfall-Dienstleistungen mit rund 30 Mitarbeitern, der im Landkreis Goslar und darüber hinaus tätig ist. Zum Vergleich: 1994 waren ein Lkw und 25 Container im Einsatz, 31 Jahre später sind 11 Lkw unterwegs – und die Anzahl der Container stieg auf rund 1000, heißt es in einer Unternehmensinformation. Antonio Faria-Kraus führt das Familienunternehmen, sein Bruder Alberto Faria leitet den neuen Standort im Innerstetal.

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